Im Erwachen der Nacht

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Curd Belesos

Mitglied
Dunkel stehen alle Wälder
und der Blick der weisen Leute
ist dem Westen zu gewand
auf das leuchtend rote Meer.

An dem Rande dort zum Himmel
muss das helle Licht der Sonne
in die dunlke Nacht entweichen
und den Tag holt sich der Tod.

Stille ist jetzt in den Weiten
und im letzten Lichterstrahl
ziehen Elfen in die Auen
zu der Quelle mit dem Pan.

Doch ich sehe auch die Geister
in den ausgetret‘nen Wegen
lautlos auf den Hügel wandern
zu dem schwertdurchbohrten Stein.

© Curd Belesos
 

Curd Belesos

Mitglied
moin. moin

danke Andreas, für deine Worte. Es ist mein erster Versuch in diese Stilrichtung. Ich möchte es im Herbst gerne zu einem größeren Werk ausbauen und werde daher weiter üben.
Liebe Grüße Curd.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Curd,

ich kann mich der Begeisterung nicht anschliessen, die ich mir gar nicht erklären kann, und möchte meine Wertung lieber begründen:

Abgesehen von Druckfehlern (gewand, dunlke), die dafür nicht ausschlaggebend sind, finde ich hier eine ganze Reihe von durch vielen Gebrauch abgenutzten und eher stereotyp wirkenden Bildern: "dunkle wälder", "weise Leute", "das helle Licht", "die dunkle Nacht". Die letzten beiden Strophen mischen bunt Elfen mit Pan und dem schwertdurchbohrten Stein aus der Artus-Sage. Das passt inhaltlich nicht zusammen.

Gefallen hat mir "und den Tag holt sich der Tod."

Liebe Grüße

Herbert
 

Curd Belesos

Mitglied
Dunkel stehen alle Wälder
und der Blick der weisen Leute
ist dem Westen zugewandt
auf das leuchtend rote Meer.

An dem Rande dort zum Himmel
muss das helle Licht der Sonne
in die dunkle Nacht entweichen
und den Tag holt sich der Tod.

Stille ist jetzt in den Weiten
und im letzten Lichterstrahl
tanzen Nymphen durch die Auen
zu der Quelle mit dem Pan.

Doch ich sehe auch die Geister
in den ausgetret‘nen Wegen
lautlos auf den Hügel wandern
zu dem schwertdurchbohrten Stein.

© Curd Belesos
 

Curd Belesos

Mitglied
Moin, moin, Herbert.

eine ganze Reihe von durch vielen Gebrauch abgenutzten und eher stereotyp wirkenden Bildern
sind auch „der liebe Gott“, „die rote Rose“, „ der weiße Schnee“ , eine „fleißige Perle“ oder „grobe Hände“.
Für mich sind sie nicht abgenutzt, ich verwende sie, da sie für mich einen Teil meines Wortschatzes ausmachen.

Die letzten beiden Strophen mischen bunt Elfen mit Pan und dem schwertdurchbohrten Stein aus der Artus-Sage. Das passt inhaltlich nicht zusammen.
Ja, im Dämmerlicht sind Elfen und Pan keine gute Wahl. Ich habe es korrigiert und ihm Nymphen, wie es ja sein muss, zutanzen lassen.

S3 und S4 mischen nicht, S3 hat noch mit dem „letzten Lichterstrahl“ Bindung an S2.

Dann kommt es wie bei einem Filmschnitt, zu einer weiteren Betrachtung
Doch ich sehe auch
Auch wenn du dich nicht „anschließen“ kannst, was ich übrigens auch nicht immer mache, danke ich dir für deine Wertung.

Sie hilft mir zwar nicht, da ich nur mit einer Ablehnung nichts ändern oder anders aufbauen kann, aber sie regt mich doch zum Nachdenken an.

Liebe Grüße
Curd
 

Curd Belesos

Mitglied
moin, moin, revilo.

Klasse....Pat Metheny, finde ich auch. Schon Karten für seine Tour?

Dabei würde ich aber nicht meine Verse lesen :-D

Liebe Grüße

Curd
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Curd Belesos

"den tag holt sich der tod"

Die Legenden und die Überlieferungen aus Broceliande, dem Feenwald, besagen, es gibt Sterben. Den Tod gibt es nicht.

Eine beinharte Feststellung also, die nicht so recht zum Rest des Gedichtes passen will, wo doch mit Anbruch der Nacht die alten Überlieferungen zum Leben erwachen. Wenn ein Tag stirbt, gehen meist die Lichter aus. Im Gedicht aber betritt rätselhaftes Leben die Bühne.
Mir persönlich gefiele es besser, wenn diese Zeile, es ist ein Übergang, versuchte, den Zauber der einbrechenden Dämmerung hin zur Nacht einzufangen. Tatsächlich stirbt ja noch nicht mal der Betrachter. Gottseidank.

... mal so gedacht :)

LG
Die Dohle
 

Curd Belesos

Mitglied
Moin, moin, von Curd Belesos an Die Dohle.

Nein, es war nicht die Absicht des LyrI, sich mit Legenden oder Überlieferungen aus dem Feenwald Broceliande auseinanderzusetzen.

Die weisen Leute und das Lyrl erkennen an, dass es den Tod gibt. Er holt sich das Leben und in Strophe zwei den Tag, denn nichts endet durch sich selbst, nichts und niemand bestimmt sein eigenes Ende und der Tod ist nur Vollstrecker eines vorbestimmten Auftrages.

Wenn ein Tag stirbt, gehen meist die Lichter aus.
Deine Aussage kann ich in dieser Form mit dem „meist“ akzeptieren, da dieses ja beabsichtigt ist.
Jedoch „im letzten Lichterstrahl“, bevor, wie in deinem Text beschrieben, die Lichter ausgehen, in diesem Moment, der in Naturreligionen immer eine große Rolle spielt und in Mythen beschrieben wird, hat das LyrI Visionen von Geschehen in der Vergangenheit, die sich ihm in der Gegenward präsentieren wie die Zukunft sich einem Seher präsentiert.

Danke für deine Gedanken zu meinen Versen, sie werden mich in der Auseinandersetzung mit dem Text weiterbringen.

Tatsächlich stirbt ja noch nicht mal der Betrachter
Auch wenn es kein Skript für einen „Tatort Krimi“ ist, man weiß ja nie.
Liebe Grüße
Curd
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Curd Belesos,

hm, ich glaub, ich muß diesem lyri mal auf den grund gehen. es sieht danach aus, als ob lyri unsterblich ist. aus meiner sicht dagegen gibt es nichts toteres als eine konstruktion, ein hilfsmittel, eine krücke, also ein werkzeug letztlich. mir ist diese sorte distanz derart fremd ...
jo, ich nehm´s einfach mal so hin und lass es köcheln.

jedenfalls, das ist der grund, weshalb ich an diesem tod anecke. das lyri überliefert, es sind nicht die weisen. dabei kann jeder hund als überlieferung aufgefasst werden. uns gäbe es nicht, wäre die materie bzw. das woraus die besteht, deren wesen, nicht zur überlieferung fähig. es gibt keinen tod. was es gibt: das eine geht im anderen auf. das andere ist ohne das eine undenkbar. dass der bruch, das sterben, der übergang eine harte sache ist, das unterschreibe ich gerne und in der art, wie du den tod attributierst. in dem sinn ist der tod helfer des schicksales. aus meiner sicht jedoch ist der tod selbst eine krücke, s.o., um den geschehnissen gestalt zu verleihen. nix weiter. es ist stets das leben, das sich mitteilt. wo der tod absolut gesetzt wird, endet auch die überlieferung. so gelesen, ergibt sich ein ziemlicher widerspruch, da es das gedicht eigentlich nicht geben dürfte.

hm, ich denke nach, interessante materie ...


soweit mal, LG
Die Dohle
 

Curd Belesos

Mitglied
Dunkel stehen schon die Wälder
und der Blick der weisen Leute
ist dem Westen zugewandt
auf das leuchtend rote Meer.

An dem Rande dort zum Himmel
muss das helle Licht der Sonne
in die dunkle Nacht entweichen
und den Tag holt sich der Tod.

Stille ist jetzt in den Weiten
und im letzten Lichterstrahl
tanzen Nymphen durch die Auen
zu der Quelle mit dem Pan.

Doch ich sehe auch die Geister
in den ausgetret‘nen Wegen
lautlos auf den Hügel wandern
zu dem schwertdurchbohrten Stein.

© Curd Belesos
 

Curd Belesos

Mitglied
der Tod

Der personifizierte Tod ist wie in Gedichten und Geschichten beschrieben, der Schnitter, der die Ernte einholt.
Er ist Beauftragter.
Der Tag wird vom Tod geholt, wenn die Nacht sich ausbreitet und die Sonne schlafen geht. Geholt, zu wem, wohin, wer gab ihm den Auftrag, da der Tod nicht aus sich selbst heraus handelt oder handeln kann.
Der Tag, beendet er sein "Dasein, Leben" dadurch, dass der Tod ihn holt?
Wird er am nächsten Morgen neu geboren oder war er nur auf der Wanderung?
Vor dem LyrI erscheinen Visionen, zwei sind beschrieben, sie haben deine Fantasie angeregt.
Deine Reaktionen zeigen mir aber auch, dass der in Verse gefasste Gedanke von mir ausgeweitet und bearbeitet werden sollte, wie bereits ausgeführt.
Ich danke dir für deine Zeilen, sie haben mir sehr geholfen.

Ganz liebe Grüße Curd
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Curd Belesos,
der Tod erntet. Aber ja, genau das ist es. Und was geschieht mit der Ernte? Ist das nicht Saat, die aufgehen wird, ist es nicht Nahrung, die Leben spendet ...

LG
Die Dohle
 

Curd Belesos

Mitglied
für die Dohle,

richtig, da der Tag vom Tod geholt wird, geerntet wird, kann er am nächsten Morgen neu geboren erscheinen, der Tag, wenn an das Säen gedacht wird.

Ist doch ein schöner Gedanke, dass der Tod den Auftrag bekam, den Tag zu holen........da er mit den ersten Strahlen der Sonne, die die Nacht vertreibt ( wohin eigentlich?) eine Wiedergeburt erlebt.
......Wiedergeburt, gibt es in vielen Religionen...........

Deine Gedanken und Kommentare beflügeln meine Fantasie, danke.

Curd
 

Curd Belesos

Mitglied
Dunkel stehen schon die Wälder
und mein Blick auf seiner Reise
ist dem Westen zugewandt,
auf das leuchtend rote Meer.

An dem Rande dort zum Himmel
wird das helle Licht der Sonne
vor der dunklen Nacht entweichen
und den Tag holt sich der Tod.

Meine traumbestimmte Reise
in die anderen Dimensionen
wird die Sinne mir erweitern,
tief kann ich nun in mir ruhn.

Stille ist jetzt in den Weiten
und im letzten Lichterstrahl
ziehen Elfen in die Auen
zu der Quelle mit dem Pan.

Doch ich sehe auch die Geister
in den ausgetret‘nen Wegen
lautlos auf den Hügel wandern
zu dem schwertdurchbohrten Stein.

© Curd Belesos
 

Curd Belesos

Mitglied
Dunkel stehen schon die Wälder
und mein Blick auf seiner Reise
ist dem Westen zugewandt,
auf das leuchtend rote Meer.

An dem Rande dort zum Himmel
wird das helle Licht der Sonne
vor der dunklen Nacht entweichen
und den Tag holt sich der Tod.

Meine traumbestimmte Reise
in die anderen Dimensionen
wird die Sinne mir erweitern,
tief kann ich nun in mir ruhn.

Stille ist jetzt in den Weiten
und im letzten Lichterstrahl
tanzen Nymphen in die Auen
zu der Quelle mit dem Pan.

Doch ich sehe auch die Geister
in den ausgetret‘nen Wegen
lautlos auf den Hügel wandern
zu dem schwertdurchbohrten Stein.

© Curd Belesos
 



 
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