Im Gespräch mit Oscar Wilde

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Peter155

Mitglied
Und es gibt keine Sünde außer der Dummheit!
Als Gaukler im Paradies!
Und kein Verbrechen außer der Feigheit!
Doch wisse, gar nichts ist gewiss!

Ich glaubt einst dem Skeptizismus!
Er sei des wahren Glaubens voll !
In eine Welt aus Heroismus!
Und tragische nüchternem D - Moll!

Mir dünkt dein Eifer wird uns brechen!
Wie Mozart einst auch sein Klavier!
Das Schöne ist in den Verbrechen!
Und das Verbrechen ist in mir!
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hi :)

Ich habe dein Gedicht freigeschaltet, es allerdings ins Gereimte verschoben, da es nicht wirklich experimentell genug ist. Ich denke, hier ist es besser aufgehoben.

Schöne Schlussverse übrigens ;)

LG und herzlich wilkommen
Patrick
 

Peter155

Mitglied
Sehr geehrte Kollegen,
Sehr geehrter Patrick und Molly,

vielen Dank für die Rezensionen, ich werde sie im Herzen behalten. Oscar Wilde ist das größte Genie des Fin de Siècle und des Zeitalters der Décadence! Ihm gilt diese Hommage!

Bester Gruß

Peter
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Es gab eine ganze Menge größte Genies im Jugendstil.
 

Peter155

Mitglied
Guten Tag Mondnein,

Du hast recht, natürlich kann man auch Friedrich Nietzsche als den größten Schriftsteller der Jahrhundertwende nennen! Der ja, fast alle Nach - Ihm - Kommenden beeinflusst hat! Darüber lässt sich selbstverständlich streiten. Ich meinte viel mehr, dass Oscar Wilde mit seinem Roman " Das Bildnis des Dorian Gray " den Zeitgeist wie kaum ein anderer getroffen hat! Den Zeitgeist der Dekadenz!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, Peter,

ich habe verrückterweise auch an Nietzsche gedacht, der natürlich nicht selbst in die künstlerische Revolution der Jahrhundertwende gehört, die mit dem Jugendstil anfängt und dann in die große Abstraktion der Kubisten, des blauen Reiters, und in der Musik: der Wiener Schule mit Arnold Schönberg usw. einmündet. aber in der Tat ist die Schopenhauer-Rezeption (Nietzsche und Wagner, dann aber vor allem Siegmund Freud) und dann die Nietzsche-Rezeption (Freud, später dann die Surrealisten) bestimmend: siehe Richard Strauss, die "Zarathustra"-Tondichtung (eigentlich Sinfonie), die uns seit Kubricks "2001, Odyssee im Weltraum" im Ohr ist. Gerade gestern habe ich im Kino, im Elvis-Film, die Anfangsfanfare des "Zarathustra" wieder gehört, als Bühnen-Vorhanghoch für Elvis in Las Vegas.

Nicht zu vergessen: Die avantgardistisch-kühne ("atonale") Vertonung von Oscar Wildes "Salome" durch Richard Strauss. Die psychoanalytische Dimension des Wilde-Textes.

Der "Dekadenz"-Vorwurf ist ein Lieblingstotschlagargument Nietzsches gewesen. Ein wenig bescheuert, er klingt wie die Dekadenz-Theorien zum Untergang des weströmischen Reiches (bei gleichzeitiger Hochblüte des oströmischen), die schon bei Sallust, also Mitte des 1. Jahrhunderts vor Christus, angelegt werden, dann von Augustinus aufgegriffen werden und heute noch beliebt sind (Quo Vadis). Zuletzt habe ich dieses Schimpfwort noch bei blackout gefunden, die meine Gedichte als "Dreck" verunglimpft hat und alles Moderne als "dekadent" abtun wollte.

grusz, hansz
 
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Peter155

Mitglied
Guten Tag Mondnein,

Das ist sehr interessant, wie du das siehst. Da nämlich Nietzsche der einzige Kunst - Schaffende war, der einen Gegenentwurf zur "dekadenten" Moderne lieferte! In seiner heroischen, aber auch tragisch - pessimistischen Welt der Zarathustra Figur tauchen viele Mythen der Antike auf, die ja eigentlich in der Neu - Zeit zum neun Leben erweckt werden sollte! Das war wiederum nur er, der das tat! Deshalb ist er auch der Anreger fast jeden Schriftstellers des 20. Jhr. Du hast natürlich recht! Er ist der Größte dieser Zeit! Oscar Wilde sehe ich aber als die schillernd-ste Figur dieser Epoche!

Bester Gruß

Peter
 



 
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