im hirn und jetzt

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H

Holger

Gast
Sehnsüchtiges ... und will nur noch verbracht sein
Wenn ich an meine Sehnsüchte denke, merke ich:
das trifft es nicht. Sehnsüchtiges möchte gestillt
sein, nicht verbracht, versteckt eher befreit.

Aber es ist wie immer. Man muss schon sehr
in Dein Wortherzhirn schlüpfen und alles auseinanderdrieseln, um es überhaupt zu merken.
Zwischen Deinen Zeilen kann einem schon
schwindlig werden. :)

Beste Grüße
Holger
 

george

Mitglied
Ja, Holger, stimme dir zu. Aber ist es im Text nicht die Gewohnheit, die verbracht werden will?

Mir gefallen die neuen Worte, Venus.
Vor allem das Wort "seltsamt" besticht.

Herzliche Grüße
Jürgen
 

Venus

Mitglied
Lieber Holger,

so schön dich zu lesen!
Danke!
Mach dir ruhig 'n Kopp ;o)
Hier in diesen Zeilen darf und möchte so viel gemein(t) sein.
Es gäbe soviele unterschiedliche Möglichkeiten, allein dadurch, wenn man die vorgegebene Strophenform verschiebt –

Etwas zu „stillen“ erschien mir im Ausdruckswunsch einfach zu sanft; das erinnert mich etwas an die Mutterbrust und das hungrige Kindlein...
Neinnein!
Hier wollte schon losgewortelt und gefressen – ach, am liebsten mit der Machete...!

Und schwindlig find ich toll!
Driesel und fiesl ruhig weiter ;o)

Ganz herzlich,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Lieber Jürgen,
es ehrt und freut mich sehr, dich wieder bei mir zu lesen.
Herzlichen Dank!

Im Hirn und jetzt verkehrt verwachsen die leise Gewohnheit und irgendwie träufelt dann Atemlosigkeit ins Gekannte und seltsamt so rum bis das ganze Sehngesüchtigte sich dermaßen aufs Leben opfert und drauf lauert, dass es versprengt wird...

Oder so?!?!
;o)

Ich mag es sehr, zu schreiben, wie ich zu sprechen pflege.
Oder zu denken.
Oder zu versuchen, dass ich denken könnte, ich würds formulieren wollen ...

Ach, du weißt schon, Frauen sind wirklich kompliziert.
Manchmal ;o)

Ganz liebe Grüße,
Gabi
 

Inu

Mitglied
Hallo Venus

im hirn und jetzt

beinahe wie immer
gekannt und verwachsen
verkehrt leise gewohnheit
die atemlosigkeit

prägt sich ein
in dich und durch uns
hindurch wie
ins hirn geträufelt seltsamt
sehnsüchtiges

legt sich opferbereit
aufs leben und will
nur noch verbracht
sein

komm
ins versprengte

lass uns
lauern
Das Gedicht erinnert mich an das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Man weiß, dass man dieses Werk eigentlich großartig finden müsste, es gibt sich kostbar und pretentiös. Man rätselt und rätselt, um das feinverwobene Gespinst dieser exquisiten Lyrik zu entwirren... also mir ist es nicht gelungen, ein paar Gedanken hab ich zwar entziffert, doch alles in allem und im Zusammenhang gesehen, muss ich sagen: ich verstehe NICHTS. Auch erregt es weder mein Sprachgefühl, noch meine Fantasie noch meine Sinne. Ich stehe tatsächlich da wie das Kind vor des Kaisers neuen Kleidern.

Ein Wort noch zum Titel
[blue]im hirn und jetzt[/blue] Kopfschüttel.
und
[Blue]ins hirn geträufelt seltsamt[/blue] find ich eher verschroben als gelungen

Noch einen schönen Abend wünsch ich Dir
Inu
 

Venus

Mitglied
Liebe Inu,

einen schönen Abend dir in dein Irgendwo!
Dich les ich immer gerne. Wirklich!

Es macht ehrlich nichts, wenn dich diese (meine) Worte nicht abholen können/wollen.
So darf und kann es auch passieren dürfen.
In erster Linie muss der Autor für sich selbst schreiben. Er muss daheim sein und wollen, im eigenen Wortgespinnst. Übrig bleiben dürfen, nach all dem Mut, nach außen zu gehen, mit seinem "Pur".
Wenn er es dann noch schafft, andere zu erreichen, ist Größtmögliches passiert.

Ich mag deine Offenheit und deine erklärte Konstruktivität.
Und das genügt mir sehr!

Danke für jede Rückmeldung, die mich immer erreicht!

Herzlich,
Gabi
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo Venus,

im hirn und jetzt

beinahe wie immer
gekannt und verwachsen
verkehrt leise gewohnheit
die atemlosigkeit

- hier passierte etwas; ein Satz, ein Blick hat etwas verändert

prägt sich ein
in dich und durch uns

- die Personen kennen sich schon länger

hindurch wie
ins hirn geträufelt seltsamt

- "seltsamt" wirkt hier plakativ - es ist doch schon die neue Situation vorbereitet

sehnsüchtiges

legt sich opferbereit
aufs leben und will
nur noch verbracht
sein

- "opferbereit" im Sinne von: "mal was neues, alter?"
-"verbracht": Amtsdeutsch, Kinder wurden "in's Ferienlager verbracht" - will nur noch "verbracht" sein - sehr origineller Vergleich!

komm
ins versprengte

- ins versprengte "WAS"?

lass uns
lauern

- Auf Gemeinsamkeiten?

Ich verstehe diesen Text nicht wirklich.

Fragende Grüße,
 

Venus

Mitglied
Liebe Zeder,

du bist furchtbar nah!!
Ok, ich versuch aufzumachen. Dies ist ein sehr persönlicher Text und ich bitte dich, ein bisschen Nachsicht zu haben, falls meine Erklärungen nicht allzu sehr greifen.

im hirn und jetzt
beinahe wie immer
gekannt und verwachsen
verkehrt leise gewohnheit


bis hier ist Zustand.

die atemlosigkeit
prägt sich ein
in dich und durch uns
hindurch wie
ins hirn geträufelt seltsamt
sehnsüchtiges


und jetzt passiert es! Erst jetzt!
Alles andere ist Zeilenspielerei, die gewollt ist und irreführen darf!

sehnsüchtiges
legt sich opferbereit
aufs leben und will
nur noch verbracht
sein


verlieren, verleben, verträumen, versinken, versumpfen, verbringen, vertrauen, verlassen, vergessen, verwünschen, verzweifeln, vergeben, vertan, versucht, verlass...!

Alles Zeder, bitte, bloß nicht: „mal was Neues...“! Ich möchte’ schon herzverblutet sein!

„versprengte“:
Alles was, meinetwegen, auch versprenkelt ist. Noch undurchsichtig. Alles was auseinandergerissen neu, mehr Sinn macht (machen will)... all das, was man im „kleinklein“ zusammenstückelt und dann, neu verskribbelt, zum großen Ganzen will. Komm trau dich (!), in die Fizzelchen, die noch nichts sind – aber werden können...!

So halt irgendwie, hat’s gemeint sein wollen.

Mag es denn anders interpretiert sein – sei’s mir herzlich willkommen! Auch als Anregung zum Nichtverstandensein.
Das Leben ist vordergründig oftmals so.
Im Nachhinein sind wir (geprügelt) schlauer...

Danke, Zeder!
Fürs Auseinandersetzen mit soviel Verdrehtgedenk!

Lieben Gruß,
Gabi
 

Venus

Mitglied
im hirn und jetzt

beinah wie immer
gekannt und verwachsen
verkehrt leise
gewohnheit das atemlose

prägt sich wortfaul ein
und durch
uns hinfort seltsamt sehnsüchtiges

legt sich

opferbereit aufs leben / will auch
im kleinsten
rhythmisch verbracht sein
komm endlich

rein ins versprengte
und lass uns dort neuerdings
grundlos lauern


© gabriele schmiegelt
 

Venus

Mitglied
im hirn und jetzt

beinah wie immer
gekannt und verwachsen
verkehrt leise gewohnheit

das atemlos prägt sich
wortfaul
durch uns hinfort und seltsamt

sehnsüchtiges legt sich
aufs komm und lass uns dort - grundlos


© gabriele schmiegelt
 



 
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