Im Keller

5,00 Stern(e) 4 Bewertungen

Andri Vento

Mitglied
Die Schrauben ordentlich in Dosen sortiert
Maschinen wahllos auf der Werkbank liegend
in Reihen hängen alte Schlüssel an der Wand
verstauben Zangen, Winkel, Sägen
wie für ewige Zeit geschaffen

Montags lag Der Spiegel stets an seinem Platz
Seite um Seite analysiert, studiert, zelebriert
dann die extrastarke Lesebrille, nur es fehlen
nicht die Buchstaben und kleinen Zeichen
sondern Worte, Sätze und der Sinn

An seiner Seite dann die Fremde
die immer mehr den Platz einnahm
der guten, treuen Ehefrau
die sie getötet hatte und versteckt
die tückisch ihm zuletzt befahl

Als Stimmen kamen, nachts
und Leere, die Fluchten
einfach um sich schlagen
die verstellten Möbel
wieder gerade rücken

Manchmal hallte sein
Schreien im Dunkeln
unerhört

die Angst
am Ende
 
G

Gelöschtes Mitglied 21900

Gast
Gedicht mit einer Dramaturgie. Auch optisch. Ich bin beeindruckt.
KK
 

Andri Vento

Mitglied
Lieber Klauskuckuck danke für dein Lob und dein Rating, obwohl es ja auch ein bedrückendes Thema ist, dem man sich ungern stellt.
Danke auch an Tula und Cellist für euer super Rating.
 



 
Oben Unten