Im Knochenhaus (gelöscht)

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Hallo lapismont!

Nun hast du mich ganz schön genarrt.
Erst dachte ich, das Opfer bist 'Du', dann, zum Schluß, sinds die Hände selbst....oder stehe ich auf der Leitung.
Das Knochenhaus....für mich Leere....unausgefülltes Leben..

Guter Text.
LG
Lothar

Hallo hazweio,

wenn man die Hände gewähren lässt...
Mir kam auch der Gedanke, das das Leben zum Großteil aus den Toten besteht, die man schuf.
So wie Schlechtes auch Gutes bringt, geschieht keine gute Tat ohne Leid.
Ich überlebe zwar, doch wer sind meine Opfer?

Danke sagt
lap

Hallo lap!
Interessante Gedanken.
Doch, ist es nicht fatal zu denken:
Ich überlebe nur, weil mein Handeln Opfer hinterlässt.
Diese Gedanken hätte ich nur, wenn ich durch mein Handeln bewusst, Opfer schaffen würde.
Sich, und sein Handeln in Frage zu stellen, ist ok.
Doch, sollte es nicht zu weit gehen.
Es zieht mich nur herab.
LG
Lothar

Politik der ruhigen Hand

Wer auf der Wiese sitzt und Picknick macht, sollte nicht bei jedem Bissen daran denken wievielen Ameisen er unter seinem Hintern das Leben genommen hat. Es koennte ihm den Geschmack verderben.

Aber die Idee ist doch: was haben wir nicht alles getan mit unseren Haenden im Leben? Oder besser noch, was haben wir nicht alles getan, ohne unsere Haende zu benutzen? Oder vielleicht: Solange unser Handeln aus guter Absicht war, sind wir immer noch fuer das Resultat verantwortlich, das direkt, indirekt, nach 10 Tagen, 10 Jahren sich aus dieser Tat entwickelt hat? Kann man uns Menschen zumuten, "moralisch" die Weltgeschichte zu verantworten?

Dann lieber eine Politik der ruhigen Hand, haha!
SMID

Hallo hazweio und SMID,

kann man sich wirklich unschuldig fühlen, wenn unbeabsichtigt Dinge geschehen, die wir für schlecht erachten?
Sicher ist es Fatalismus, sich in die Wirkungen des Zufalls verstrickt zu fühlen, genauso wie sich dem Schicksal ausgeliefert zu sehen.
Doch ist das Geflecht der Naturgesetze nicht ähnlich vorherbestimmt?

cu
lap

Hi, lapismonti!


Gibst Du noch einen aus
in Deinem Knochenhaus?
Ich sitze hier
mit einem Bier.
Da blitzen Funken
in den Spelunken ...
Oh Graus -
In Deinem Knochenhaus!

Die Knochen schmausen
in ihrem Brausen.
Das Bier wird leer -
Ich hätt' gern mehr ...
Da hagelt's Hiebe -
Dies nicht aus Liebe.
Ich spür ein Grausen -
Mich jagt's nach draussen!

Nichts zieht mich mehr -
Nichts wollt ich sehr ...
Nur liebe Worte
aus der Retorte ...
Vielleicht ein Necken -
Doch ohne Schrecken.
Da blitzt das Gewehr
und schiesst sich leer!


LG
Schakim

Wer wird Dich nachts verjagen?
Die Du doch frisch in Fleisch und Form?
Läd Dein Leib nicht ein zum Nagen,
locken Deine Knochen nicht enorm?

Dein lieblich starker Schädel gar,
den noch des Liebsten Küsse rötet,
der hold mir Gott und Muse war,
wird doch vom Licht getötet.

Oh Schauer, bin ich graus und böse
wie wild nur wird mir dieses Fest,
wenn ich die zarte Haut vom Knochen löse,
leg ich Dein Lächeln in ein Tränennest.

Punkte: 9
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LG
Lothar

Ach, lapismonti !!!

Selbst dieser Schädel lacht entblösst
ganz munter und vom Schmerz erlöst -
Oh sorge Dich nicht um die Knochen!
Du wirst ihn niemals unterjochen!

Der Tränen Fluss geschieht auch heiter -
Nicht immer Trauer nagt am Reiter -
Oft hört man ihn in Freude lachen,
dann spuckt er Feuer wie ein Drachen!

Im Beinhaus ist es mäuschenstill.
Ein Schrei zuckt durch die Nächte schrill.
Da plötzlich hört man stumpfes Stöhnen -
Ein Käfer brummt in leisen Tönen ...

Jetzt macht die Sache plötzlich Spass!
Die Knochen ächzen: Was ist das?
Die Totengräber (=Käfer) machen Liebe
und bringen Leben ins Getriebe ...


LG
Schakim

Hi Lap,

Dein Knochenhaus gefällt mir, schaurig-wahr - alles hat seinen Preis - und seinen Wert... und das Eine geht nicht ohne das Andere...

LG, Rhea

hallo lapismont,
dein gedicht stimmt mich sehr nachdenklich. ich könnte kein abschließendes urteil geben.. es hat was schaurig schönes, was unverständliches und gleichzeitig sehr anregendes...
immerhin das ich hier schreibe zeigt,
wie es mich bewegt.
ich wünsche dir / euch einen schönen tag.
heike

Ach Schakim!

Hinter bleichen Rippen schlägt kein heißes Herz,
nur kühler Abendwind saust spröd hinein,
er wird, sobald zum Sturm er sich erhebt,
das letzte Bischen Mensch verwehn...

Doch schaust Du leer in tränenvolle Seen,
ist da ein Bild von mir hineingewebt,
es mag Dir Trost im schweren Grübeln sein
so werd ich kühler Balsam Deinem Schmerz.

Hallo Rhea und Heike,

so weilt nicht lang im alten Knochenhaus, die Welt ist grün gar bald, so hoff ich!

Danke
sagt
lap