Papiertiger
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Mich bekommt ihr nicht, ich bin frei. Wie ein Fisch, der Euch nicht ins Netz geht. Wer hat mir den Gedanken in den Kopf gesetzt, besonders sein zu wollen? War es das Fernsehen, die Schule, das Umfeld. Als Teenager jedenfalls begriff ich, dass unsere Gesellschaft eigentlich nur zwei Arten von Menschen feiert, die wirklich großen Gewinner und die Leute, die völlig jenseits von allem Guten waren. Du wirst berühmt als Filmstar, reichster Mann der Welt oder als Verbrecher. Normal ist langweilig, normal interessiert nicht. Drogen, sich gehen lassen, bloß keiner von den Langweilern werden. Gegen den Strom schwimmen. Nie zufrieden sein.
Der erste Kick fühlte sich an wie ganz normale gute Laune. Und darum wird jetzt so ein Wirbel gemacht? Die Dosis wurde gesteigert. Nicht sofort, sondern über Monate hinweg. Das Gefühl so viel schlauer zu sein als all die anderen. Gute Laune war sofort verfügbar für einige Euro. Nachts im Bett, aufgepeitscht und hellwach von der Droge stellte ich mir vor wie meine Beine und Arme immer weiter wachsen, wie ich immer größer, zu einem Riesen werde. Schon beim zunehmenden Konsum war mir klar: diese Frau, in die ich so verliebt war, die mir die Drogen besorgen konnte, würde weg sein sobald mir das Geld ausging. Ich wollte das nicht wahrhaben, redete mir ein, dass sie sich schon in mich verlieben würde, denn im Inneren bin ich doch ein guter Mensch, das muss doch belohnt werden. Drogen verstärken nur das was vorhanden ist und sie schenken Dir nichts, sie geben Dir gute Laune auf Kredit, als Vorschuss, den sie dann mit Zinsen zurückfordern. Eine Stunde Rausch wird mit fünf Tagen Depressionen, Scham und einem Riesenloch in den Finanzen bestraft. Ich fing an zu lügen, ritt mein Konto immer tiefer ins Minus. Wurde kriminell. Brach zusammen. Es folgten Entzüge, Selbsthilfegruppen und eine gute Therapie. Ich hatte Rückfälle. Aber ich habe Freunde gefunden, wieder Harmonie mit meiner Familie hergestellt. Ich bin jetzt im Netz. Gefangen? Ich bin aufgefangen und gerade deshalb endlich wirklich frei.
Der erste Kick fühlte sich an wie ganz normale gute Laune. Und darum wird jetzt so ein Wirbel gemacht? Die Dosis wurde gesteigert. Nicht sofort, sondern über Monate hinweg. Das Gefühl so viel schlauer zu sein als all die anderen. Gute Laune war sofort verfügbar für einige Euro. Nachts im Bett, aufgepeitscht und hellwach von der Droge stellte ich mir vor wie meine Beine und Arme immer weiter wachsen, wie ich immer größer, zu einem Riesen werde. Schon beim zunehmenden Konsum war mir klar: diese Frau, in die ich so verliebt war, die mir die Drogen besorgen konnte, würde weg sein sobald mir das Geld ausging. Ich wollte das nicht wahrhaben, redete mir ein, dass sie sich schon in mich verlieben würde, denn im Inneren bin ich doch ein guter Mensch, das muss doch belohnt werden. Drogen verstärken nur das was vorhanden ist und sie schenken Dir nichts, sie geben Dir gute Laune auf Kredit, als Vorschuss, den sie dann mit Zinsen zurückfordern. Eine Stunde Rausch wird mit fünf Tagen Depressionen, Scham und einem Riesenloch in den Finanzen bestraft. Ich fing an zu lügen, ritt mein Konto immer tiefer ins Minus. Wurde kriminell. Brach zusammen. Es folgten Entzüge, Selbsthilfegruppen und eine gute Therapie. Ich hatte Rückfälle. Aber ich habe Freunde gefunden, wieder Harmonie mit meiner Familie hergestellt. Ich bin jetzt im Netz. Gefangen? Ich bin aufgefangen und gerade deshalb endlich wirklich frei.