im tiefen grund

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Perry

Mitglied
im tiefen grund

da ist es wieder dieses verschmitzte lächeln in den augenwinkeln
wie damals als wir noch barfuss über die stoppelfelder rannten
du mit wehendem rocksaum ich mit hängenden hosenträgern

es macht spaß in den bildern des vergangenen nach krümeln der zeit
zu suchen nochmal auf der zunge den geschmack von sauerampfer
zu spüren der spur von schweißtropfen auf deiner haut zu folgen

zusammen mit den zitronenfaltern an der süße des sommerflieders
zu naschen dem abendgesang der singdrosseln zu lauschen bis ihr
flöten verklang der tag sich im bett des horizonts zur ruhe legte
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 22298

Gast
meine kritik, perry, wie folgt:

rockschöße - warum plural? (Handelt es sich um eine homoerotische sommerromanze? der rockschoß befindet sich an einem männlichen kleidungsstück ...[das natürlich auch von frauen getragen werden kann])

nach krümeln der zeit suchen - macht die erinnerung klein, unbedeutend

bett des horizonts - ist nicht nach meinem (sprach)geschmack


atmosphärisch aber sehr schön aus einem typischen zeitbild heraus nachempfunden und ins bild gesetzt
(laúschen ist wohl ein druckfehler)


gruß
gun.
 

Perry

Mitglied
Hallo Gun,
danke für die kritische Betrachtung.
Da ich durchaus keine "homoerotische" Romanze beschreiben wollte, werde ich die Rockschöße gegen einen "Rocksaum" tauschen, auch wenn z. B.
der Begriff "am Rockschoß der Mutter hängen" durchaus auch weiblich besetzt ist.
"krümeln der zeit" ist eine Metapher für verloren geglaubte Erinnerungen und muss keine Abwertung sein, eher eine Wiederfindensfreude.
Was das etwas pathetische "bett des horizonts" anbelangt, spiegelt es für mich die Verklärung der Erinnerung passend wider.
LG
Manfred

PS: Das "ú" ist natürlich ein Tippfehler.
 



 
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