Im tiefsten Dunkel

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Walther

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Im tiefsten Dunkel


Ich leb so gern im tiefsten Dunkel.
Mir wächst am Hirn schon ein Furunkel,
Es eitert hübsch, so gelb und grün,
Und wächst, wo sonst Gedanken blühn.

Am Himmel ist ein Sterngefunkel.
Ich liebe Nacht und das Gemunkel,
Gespenster, ja, und auch den Tod,
Besonders aber Hundekot.

Dort denke ich, wenn ich nicht blühe,
Weil ich mich strebsam stets bemühe,
Das Dunkel weiter einzuschwärzen.
Es ist mir ernst. Ich kann nicht scherzen.

Ich koche in der eignen Brühe,
Gewürzt mit Pisse alter Kühe,
Das macht Geruch erst wunderbar.
Der Grund ist tief. Der Hass liegt bar.

Im Dunkeln sieht man nicht das Scheitern.
Da kann man an der Stirne eitern,
Man sieht den Morgen nicht, so grün,
Den Frühling nicht, wenn Blumen blühn.

Das Leben dient nicht zum Erheitern,
Bewusstsein soll es nicht erweitern.
Es soll nur Not sein, liebe Not,
Nur Hundekacke, trocken Brot.
 



 
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