pol shebbel
Mitglied
"Hä? Was ist los?" Bender schrak aus seinen Gedanken auf. Die Raupe hatte soeben abrupt gebremst.
"Da hat doch gerade was gepiept", sagte der Fahrer Dupond im vorderen Sitz. "Und der Chef hat doch gesagt: Wenn es piept, müssen wir aussteigen und Steine einsammeln."
"Ach so", antwortete Bender. "Äh, das war aber nicht der Metalldetektor - glaub ich jedenfalls. Ich habe bloss hier auf einen falschen Knopf gedrückt, und ich denke, das war ein Signalton, der angezeigt hat, dass er falsch war. Hör mal, so wie jetzt..." Und er wiederholte die vorhin ausgeführte Manipulation, was einen hohen Piepston erzeugte.
"Hmm - mir kommt vor, als ob das vorhin etwas anders geklungen hat", sagte Dupond. "Kannst du mal vorführen, wie der Metalldetektor klingt?"
"Äh...", murmelte Bender, "ich glaube, das kriege ich nicht so auf die Schnelle hin..."
"Dacht ich mirs doch!" Dupond warf einen Blick zurück, und der Ausdruck seines Gesichts war wieder verärgert. "Du kannst mit dem Ding nicht umgehen, das ist es doch..."
"Jetzt fang nicht wieder davon an!" versetzte Bender gereizt, " sonst komm ich wieder mit dem Felsblock, den du zweimal hintereinander beinahe gerammt hast! Aber mal ernsthaft: hier gibt es doch keine Bodenschätze. Die anderen Gruppen sind schon seit Wochen am Suchen und haben noch nichts gefunden. Warum sollen ausgerechnet wir Glück haben?"
"Aber Brantner hat gesagt..." begann Dupond.
"Brantner", schimpfte Bender, "Brantner kann mich mal! Hast du das gierige Leuchten in seinen Augen nicht gesehen, als er über die Goldgräber gesprochen hat? Der ist doch bloss aufs Geld aus - und die anderen Chefs ebenso. Andauernd schicken sie neue Gruppen zur Bodenerkundung aus - und in der Station häufen sich die Pannen, weil die anderen Arbeiten liegenbleiben! Ich hab echt keine Lust, mir hier den Arsch aufzureissen, damit die Kerle von Belt Colony Enterprises noch ein bisschen fetter werden..."
"Na ja, natürlich sind sie nur aufs Geld aus - aber damit hätten sie ja sogar recht!" entgegnete Dupond. "Das hier ist ein privates Unternehmen, nur wegen Geld konnten wir überhaupt hierherkommen - und nur mit einer richtigen Einnahmequelle kann eine Kolonie Bestand haben, sonst geht ihr irgendwann die Puste aus. Also los, wir gehen jetzt eine Gesteinsprobe holen. Schraub deinen Helm fest, ich lass die Kabinenluft absaugen."
"He, halt, einen Momen mal", protestierte Bender, "nur immer mit der Ruhe, Mann..." Was war denn in Dupond gefahren, dass er plötzlich so übereifrig tat?! Und woher hatte er die Idee, dass er das alleine zu entscheiden hatte? "Ich hab jetzt echt keinen Bock, auszusteigen!" nörgelte Bender. "Das Einsteigen war verdammt mühsam genug. Wir sind ja auf der Spur von Gruppe 9 - wenns hier Bodenschätze gibt, haben die doch bestimmt schon Proben genommen..."
"Ach so?" Die maschinell erzeugte Stimme des automatischen Übersetzers gab eigentlich keine Gefühlsregungen wieder, aber dennoch klang sie plötzlich geradezu spöttisch. "Das ist deine Devise? Möglichst nichts machen und hoffen, die anderen machen es? Kameradschaft bedeutet bei dir: der Kamerad schafft, wie?"
"Ey, was soll der Scheiss?!" Bender fühlte, wie das Blut in seinen Adern zu kochen begann. "Ausgerechnet du fängst jetzt mit so was an? Aber als Brantner uns die Unterlagen gegeben hat: wer hat da nichts gemacht und darauf gewartet, dass der andere sie nimmt, hä?"
"Ach so - weil du die Missionsunterlagen hast, hältst du dich schon für den Chef?!" Die Übersetzerstimme schien beinahe zu lachen. "Also ich denke, wer vergisst, das Lernprogramm mitzunehmen und nicht mal den Kanal für den Funkkontakt zur Zentrale weiss, ist für den Job des Chefs nicht unbedingt qualifiziert... Also los, schraub jetzt endlich deinen verdammten Helm fest."
"Wohl verrückt geworden, was?" rief Bender empört. Es war nicht zu glauben - der Kerl schien es tatsächlich auf eine Machtprobe anzulegen... Aber da war er an den falschen geraten! "Nur dass das mal klar ist: du hast hier nichts zu befehlen! Und ich steige jetzt nicht aus, fertig!"
Dupond schwieg einen Augenblick - dann drehte er plötzlich den Kopf, und sein Blick war hart und stechend. "So, so. Ein Individualist, was? Auch einer von denen, die hier gelandet sind, weil sie sich auf der Erde nicht in die Gesellschaft einpassen wollten? Du hast wohl auch geglaubt, das Leben hier wäre so ähnlich wie in 'ner Hippiekommune, wo jeder tun und lassen kann, was er will? Ich hab ein anderes Wort dafür: asoziales Arschloch!"
"Was sagst du da?!" schrie Bender, ausser sich vor Wut. Seine Faust schnellte vor und landete auf dem Helm des anderen. Dupond flog vornüber und stiess gegen einen Hebel. Mit einem Ruck fuhr die Raupe an und warf Bender in seinen Sitz zurück. Zwei Sekunden später ertönte ein Krachen, und ein Stoss erschütterte des Fahrzeug, der Bender aus dem Sitz, über Duponds Kopf hinweg gegen die Frontscheibe schleuderte. Ein hässliches Knirschen von Metall und - Stille.
"Da hat doch gerade was gepiept", sagte der Fahrer Dupond im vorderen Sitz. "Und der Chef hat doch gesagt: Wenn es piept, müssen wir aussteigen und Steine einsammeln."
"Ach so", antwortete Bender. "Äh, das war aber nicht der Metalldetektor - glaub ich jedenfalls. Ich habe bloss hier auf einen falschen Knopf gedrückt, und ich denke, das war ein Signalton, der angezeigt hat, dass er falsch war. Hör mal, so wie jetzt..." Und er wiederholte die vorhin ausgeführte Manipulation, was einen hohen Piepston erzeugte.
"Hmm - mir kommt vor, als ob das vorhin etwas anders geklungen hat", sagte Dupond. "Kannst du mal vorführen, wie der Metalldetektor klingt?"
"Äh...", murmelte Bender, "ich glaube, das kriege ich nicht so auf die Schnelle hin..."
"Dacht ich mirs doch!" Dupond warf einen Blick zurück, und der Ausdruck seines Gesichts war wieder verärgert. "Du kannst mit dem Ding nicht umgehen, das ist es doch..."
"Jetzt fang nicht wieder davon an!" versetzte Bender gereizt, " sonst komm ich wieder mit dem Felsblock, den du zweimal hintereinander beinahe gerammt hast! Aber mal ernsthaft: hier gibt es doch keine Bodenschätze. Die anderen Gruppen sind schon seit Wochen am Suchen und haben noch nichts gefunden. Warum sollen ausgerechnet wir Glück haben?"
"Aber Brantner hat gesagt..." begann Dupond.
"Brantner", schimpfte Bender, "Brantner kann mich mal! Hast du das gierige Leuchten in seinen Augen nicht gesehen, als er über die Goldgräber gesprochen hat? Der ist doch bloss aufs Geld aus - und die anderen Chefs ebenso. Andauernd schicken sie neue Gruppen zur Bodenerkundung aus - und in der Station häufen sich die Pannen, weil die anderen Arbeiten liegenbleiben! Ich hab echt keine Lust, mir hier den Arsch aufzureissen, damit die Kerle von Belt Colony Enterprises noch ein bisschen fetter werden..."
"Na ja, natürlich sind sie nur aufs Geld aus - aber damit hätten sie ja sogar recht!" entgegnete Dupond. "Das hier ist ein privates Unternehmen, nur wegen Geld konnten wir überhaupt hierherkommen - und nur mit einer richtigen Einnahmequelle kann eine Kolonie Bestand haben, sonst geht ihr irgendwann die Puste aus. Also los, wir gehen jetzt eine Gesteinsprobe holen. Schraub deinen Helm fest, ich lass die Kabinenluft absaugen."
"He, halt, einen Momen mal", protestierte Bender, "nur immer mit der Ruhe, Mann..." Was war denn in Dupond gefahren, dass er plötzlich so übereifrig tat?! Und woher hatte er die Idee, dass er das alleine zu entscheiden hatte? "Ich hab jetzt echt keinen Bock, auszusteigen!" nörgelte Bender. "Das Einsteigen war verdammt mühsam genug. Wir sind ja auf der Spur von Gruppe 9 - wenns hier Bodenschätze gibt, haben die doch bestimmt schon Proben genommen..."
"Ach so?" Die maschinell erzeugte Stimme des automatischen Übersetzers gab eigentlich keine Gefühlsregungen wieder, aber dennoch klang sie plötzlich geradezu spöttisch. "Das ist deine Devise? Möglichst nichts machen und hoffen, die anderen machen es? Kameradschaft bedeutet bei dir: der Kamerad schafft, wie?"
"Ey, was soll der Scheiss?!" Bender fühlte, wie das Blut in seinen Adern zu kochen begann. "Ausgerechnet du fängst jetzt mit so was an? Aber als Brantner uns die Unterlagen gegeben hat: wer hat da nichts gemacht und darauf gewartet, dass der andere sie nimmt, hä?"
"Ach so - weil du die Missionsunterlagen hast, hältst du dich schon für den Chef?!" Die Übersetzerstimme schien beinahe zu lachen. "Also ich denke, wer vergisst, das Lernprogramm mitzunehmen und nicht mal den Kanal für den Funkkontakt zur Zentrale weiss, ist für den Job des Chefs nicht unbedingt qualifiziert... Also los, schraub jetzt endlich deinen verdammten Helm fest."
"Wohl verrückt geworden, was?" rief Bender empört. Es war nicht zu glauben - der Kerl schien es tatsächlich auf eine Machtprobe anzulegen... Aber da war er an den falschen geraten! "Nur dass das mal klar ist: du hast hier nichts zu befehlen! Und ich steige jetzt nicht aus, fertig!"
Dupond schwieg einen Augenblick - dann drehte er plötzlich den Kopf, und sein Blick war hart und stechend. "So, so. Ein Individualist, was? Auch einer von denen, die hier gelandet sind, weil sie sich auf der Erde nicht in die Gesellschaft einpassen wollten? Du hast wohl auch geglaubt, das Leben hier wäre so ähnlich wie in 'ner Hippiekommune, wo jeder tun und lassen kann, was er will? Ich hab ein anderes Wort dafür: asoziales Arschloch!"
"Was sagst du da?!" schrie Bender, ausser sich vor Wut. Seine Faust schnellte vor und landete auf dem Helm des anderen. Dupond flog vornüber und stiess gegen einen Hebel. Mit einem Ruck fuhr die Raupe an und warf Bender in seinen Sitz zurück. Zwei Sekunden später ertönte ein Krachen, und ein Stoss erschütterte des Fahrzeug, der Bender aus dem Sitz, über Duponds Kopf hinweg gegen die Frontscheibe schleuderte. Ein hässliches Knirschen von Metall und - Stille.