Im wilden Westen, Kapitel 3

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pol shebbel

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"Hä? Was ist los?" Bender schrak aus seinen Gedanken auf. Die Raupe hatte soeben abrupt ge­bremst.
"Da hat doch gerade was gepiept", sagte der Fahrer Dupond im vorderen Sitz. "Und der Chef hat doch ge­sagt: Wenn es piept, müssen wir aussteigen und Steine einsammeln."
"Ach so", antwortete Bender. "Äh, das war aber nicht der Metalldetektor - glaub ich jedenfalls. Ich habe bloss hier auf einen falschen Knopf gedrückt, und ich denke, das war ein Signalton, der angezeigt hat, dass er falsch war. Hör mal, so wie jetzt..." Und er wiederholte die vorhin ausgeführte Mani­pu­la­tion, was einen hohen Piepston erzeugte.
"Hmm - mir kommt vor, als ob das vorhin etwas anders geklungen hat", sagte Dupond. "Kannst du mal vorführen, wie der Metalldetektor klingt?"
"Äh...", murmelte Bender, "ich glaube, das kriege ich nicht so auf die Schnel­le hin..."
"Dacht ich mirs doch!" Dupond warf einen Blick zurück, und der Aus­druck seines Gesichts war wieder verärgert. "Du kannst mit dem Ding nicht um­gehen, das ist es doch..."
"Jetzt fang nicht wieder davon an!" versetzte Bender gereizt, " sonst komm ich wieder mit dem Felsblock, den du zweimal hintereinander beinahe ge­rammt hast! Aber mal ernsthaft: hier gibt es doch keine Bodenschätze. Die an­deren Gruppen sind schon seit Wochen am Suchen und haben noch nichts ge­funden. Warum sollen ausgerechnet wir Glück haben?"
"Aber Brantner hat gesagt..." begann Dupond.
"Brantner", schimpfte Bender, "Brantner kann mich mal! Hast du das gierige Leuch­ten in seinen Augen nicht gesehen, als er über die Goldgräber gespro­chen hat? Der ist doch bloss aufs Geld aus - und die anderen Chefs ebenso. An­dauernd schicken sie neue Gruppen zur Bodenerkundung aus - und in der Station häufen sich die Pannen, weil die anderen Arbeiten liegenbleiben! Ich hab echt keine Lust, mir hier den Arsch aufzureissen, damit die Kerle von Belt Colony Enterprises noch ein bisschen fetter werden..."
"Na ja, natürlich sind sie nur aufs Geld aus - aber damit hätten sie ja sogar recht!" entgegnete Dupond. "Das hier ist ein privates Unternehmen, nur we­gen Geld konnten wir überhaupt hierherkommen - und nur mit einer rich­ti­gen Einnahmequelle kann eine Kolonie Bestand haben, sonst geht ihr irgend­wann die Puste aus. Also los, wir gehen jetzt eine Gesteinsprobe holen. Schraub deinen Helm fest, ich lass die Ka­bi­nen­luft absaugen."
"He, halt, einen Momen mal", protestierte Bender, "nur immer mit der Ru­he, Mann..." Was war denn in Dupond gefahren, dass er plötzlich so über­eif­rig tat?! Und woher hatte er die Idee, dass er das alleine zu entscheiden hatte? "Ich hab jetzt echt keinen Bock, auszusteigen!" nörgelte Bender. "Das Ein­stei­gen war verdammt mühsam genug. Wir sind ja auf der Spur von Gruppe 9 - wenns hier Bo­den­schät­ze gibt, haben die doch bestimmt schon Proben ge­nom­men..."
"Ach so?" Die maschinell erzeugte Stimme des automatischen Übersetzers gab eigentlich keine Gefühlsregungen wieder, aber dennoch klang sie plötz­lich ge­ra­de­zu spöttisch. "Das ist deine Devise? Möglichst nichts machen und hof­fen, die anderen machen es? Kameradschaft bedeutet bei dir: der Kamerad schafft, wie?"
"Ey, was soll der Scheiss?!" Bender fühlte, wie das Blut in seinen Adern zu ko­chen begann. "Ausgerechnet du fängst jetzt mit so was an? Aber als Brant­ner uns die Unterlagen gegeben hat: wer hat da nichts gemacht und darauf ge­war­tet, dass der andere sie nimmt, hä?"
"Ach so - weil du die Missionsunterlagen hast, hältst du dich schon für den Chef?!" Die Übersetzerstimme schien beinahe zu lachen. "Also ich denke, wer vergisst, das Lernprogramm mitzunehmen und nicht mal den Kanal für den Funkkontakt zur Zentrale weiss, ist für den Job des Chefs nicht unbe­dingt qualifiziert... Also los, schraub jetzt endlich deinen verdammten Helm fest."
"Wohl verrückt geworden, was?" rief Bender empört. Es war nicht zu glau­ben - der Kerl schien es tatsächlich auf eine Machtprobe anzulegen... Aber da war er an den falschen geraten! "Nur dass das mal klar ist: du hast hier nichts zu befehlen! Und ich steige jetzt nicht aus, fertig!"
Dupond schwieg einen Augenblick - dann drehte er plötzlich den Kopf, und sein Blick war hart und stechend. "So, so. Ein Individualist, was? Auch einer von denen, die hier gelandet sind, weil sie sich auf der Erde nicht in die Gesellschaft einpassen wollten? Du hast wohl auch geglaubt, das Leben hier wäre so ähnlich wie in 'ner Hippiekommune, wo jeder tun und lassen kann, was er will? Ich hab ein anderes Wort dafür: asoziales Arschloch!"
"Was sagst du da?!" schrie Bender, ausser sich vor Wut. Seine Faust schnellte vor und landete auf dem Helm des anderen. Dupond flog vornüber und stiess gegen einen Hebel. Mit einem Ruck fuhr die Raupe an und warf Bender in seinen Sitz zurück. Zwei Sekunden später ertönte ein Krachen, und ein Stoss erschütterte des Fahrzeug, der Bender aus dem Sitz, über Duponds Kopf hinweg gegen die Frontscheibe schleuderte. Ein hässliches Knirschen von Metall und - Stille.
 

jon

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Teammitglied
Noch ein Beispiel, wie wichtig Absätze in Dialogen sind:


"Was hat da eben gepiept?" fragte Beaumains.
"Ach, nichts Wichtiges", antwortete Bender, "ich habe bloss hier auf einen falschen Knopf gedrückt." "Wir müssen aussteigen", sagte Beaumains. [blue]Hier hab ich instinktiv den Redner gewechselt…[/blue] "Der Chef hat doch gesagt: Wenn es piept, müssen wir Steine einsammeln." "Aber das war doch nicht der Metallsucher", widersprach Bender [blue]… bis ich hier merkte, dass das falsch ist. Also musste ich nochmal zurück und neu lesen.[/blue], "äh... glaub ich jedenfalls. Ich sagte doch, es war eine falsche Taste, und ich denke, das war bloss ein Signalton, der angezeigt hat, dass sie falsch war." "Wenn du nicht sicher bist, dann müssen wir aussteigen", beharrte Beaumains. [blue]Hier hab ich instinktiv den Redner gewechselt…[/blue] "Schraub deinen Helm fest, ich lass die Kabinenluft absaugen." “He, halt, einen Momen mal", protestierte Bender[blue]… bis ich hier merkte, dass das falsch ist. Also musste ich nochmal zurück und neu lesen.[/blue], "du weisst ja gar nicht, wie das Piepsen vom Metalldetektor klingt. Er hat ja die ganze Zeit seit unserer Abfahrt noch nie gepiept."
"Wahrscheinlich, weil du mit dem Ding nicht umgehen kannst..." "Jetzt fang nicht wieder davon an!" versetzte Bender gereizt, " sonst komm ich wieder mit dem Felsblock, den du zweimal hintereinander …
 

jon

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Teammitglied
Was hat da eben gepiept?"[blue] Moooment! Der andere Teil endet damit, dass das Fahrzeug bockte und es im Kopfhörer knackte. – Kein Piepen weit und breit.[/blue] fragte Beaumains. "Ach, nichts Wichtiges", antwortete Bender, "ich habe …

"Die Chefs", schimpfte Bender, "die Chefs können mich mal! Die sind doch bloss aufs Geld aus. Sonst würden sie nicht dauernd neue Gruppen ausschicken, wo doch alle anderen Arbeiten hundert mal dringender sind! Und schlecht ausgebildet sind sie auch [blue]Wer? Die Chefs? Die Logik ist mir zu hintenrum. Zuerst einmal würde ich sagen, die Gruppen sind zu schlecht ausgebildet. Ob das an der mangelnden Kompetenz der Chefs liegt, ist nicht gesagt – es kann ja auch sein, dass die die Verlust einfach in Kauf nehmen, so nach dem Motto: Wir haben doch genug Leute, wozu in Ausbildung investieren?[/blue]. Fast täglich hat eine der Gruppen eine Panne und krepiert. Die verheizen uns!" "Na ja, …

… wo jeder tun und lassen kann, was er will?" "Ey, was soll das?!" schnappte Bender scharf. [blue]"Wie geht "scharf schnappen?" Entweder man reagiert "eingeschnappt", was so viel wie „beleidigt“ heißt, oder man reagiert "scharf", was so viel wie „angreifend“ heißt.[/blue] "Was ich denke oder gedacht habe, geht dich im übrigen sowieso 'n Scheiss an!" "Ja, ja", sagte Beaumains. "Weisst du, was du bist? Ein asoziales Arschloch!" "Was sagst du da?!" schrie Bender, ausser sich vor Wut. Seine Faust schnellte vor und landete auf dem anderen Helm.[blue]Du meinst sicher „auf dem Helm des anderen“[/blue] Beaumains flog vornüber und stiess gegen einen Hebel. Mit einem Ruck fuhr die Raupe an und warf Bender [blue] … Beaumaines wohl auch![/blue] in seinen Sitz zurück. Zwei Sekunden später ertönte ein Krachen, und ein Stoss erschütterte des ganze [blue]…klar, dass er nicht „eine Hälfte“ oder „das kaputte Fahrzeug“ erschüttert[/blue]Fahrzeug, der Bender aus dem Sitz, über Beaumains' Kopf hinweg[blue]Mooment! In dem engen Fahrzeug? Und: Ich dachte bis jetzt, die Typen sitzen nebeneinander…[/blue] gegen die Frontscheibe schleuderte. Ein hässliches Knirschen von Metall und - Stille.
 

Amadis

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hallo pol shebbel,

ich muss jon recht geben. deine art, so gut wie keine absätze einzufügen und die dialoge einfach hintereinander weg zu schreiben, führt dazu, dass sich der text ausgesprochen schwierig liest. ich muss gestehen, dass der lesespaß darunter erheblich leidet.
ich habe jetzt die ersten drei kapitel gelesen. jon hat ja schon eine reihe von anmerkungen gemacht. ich denke, du solltest die bereits vorhandenen kapitel überarbeiten, bevor du neue einstellst. dann macht es mehr spaß und das ist doch der sinn der sache, oder?

gruß
amadis
 

Doska

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Du hast recht gut die gegensätzlichen Typen Bender und Beaumains dargestellt und daher kann man begreifen, dass es zum Streit und sogar zu einem Unfall mit diesem - anscheinend recht komplizierten- Fahrzeug kommen muss.
 



 
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