Binsenbrecher
Mitglied
Immer nachts, wenn die Sterne meine Bahn kreuzen, denke ich über Menschen nach.
Manche Menschen sind wie Sterne.
Manche Menschen sind wie Sterne kalt und unerreichbar, aber sie sind hübsch und schmücken den Horizont. Manche Sterne sind wie Menschen, glänzen und man könnte sich in sie verlieben.
In solchen Fällen empfiehlt sich ein Stilbruch. Man sollte Sternwart werden. Im Gegensatz zum einfachen Tankwart hat dieser den größeren Überblick und besitzt ein höheres Sozialprestige. Der Sternwart ist dem Tankwart gegenüber in die dritte Potenz erhoben, die er sich nur durch den unermüdlichen Einsatz der Arbeitskraft anderer erhalten kann. Demgegenüber sind die Sterne zeitlos und brauchen keine Steuer zu zahlen, ganz im Gegensatz zu sämtlichen Stern- und Tankwarten sowie dem neuerdings aufkommenden Beruf der Gegenwart.
Nach dieser kleinen Sprengung im Stilbruch wieder zu den Sternen. Sie leuchten mild und ungerührt, sind verpflichtet zu nicht, aber auf eine geheimnisvolle Art verpflichtend. Vielleicht sind sie längst verstorben, aber ihre Dunkelheit hat uns noch nicht erreicht. Auch die Liebe zu Menschen verpflichtet, aber nicht so geheimnisvoll. Hat die Liebe zu den Sternen deshalb so etwas Unerklärliches, weil selbst die Sternwarte sie nicht erklären können?
Obwohl die Sternwarte nicht allgemein beliebt sind, scheinen sie eine Art Schlüsselstellung inne zu haben. Sie sagen, sie würden dafür bezahlt. Man könne sie da nur wegbekommen, wenn man ihnen noch mehr Geld geben würde. Und wenn man den Schlüsselstellungen mehr Geld gibt, muss man sie in höheren Schlüsselstellungen als vorher beschäftigen, weil höhere Schlüsselstellungen eben mehr Geld kriegen. So einfach ist das.
Zum Begriff der Schlüsselstellung hat übrigens der alte Freud Erhellendes gesagt. Er hat erklärt, dein Schlüssel, wie er mühelos und sanft ins Schloss gleitet und dir die Tür ins Warme hinein öffnet sei nichts anderes als dein Schwanz, den du ja auch immer mit dir trägst. Ob Frauen angesichts von Schlössern ähnliches empfinden, wurde nicht bekannt. Hier lässt die Forschung manches offen.
Da es auf die Dauer unbequem ist, so viele Schwänze umgeschnallt zu haben, wie es den in die Potenz erhobenen Schlüsselstellungen zukommt, erfand man ein hierarchisches Schlosssystem. Der Oberschlüssel passt überall rein, während die unteren Schlüssel nur ihre jeweiligen Wirkungsstätte öffnen dürfen. Um ein praktisches Beispiel zu geben: Der einfache Tankwart hat nur seinen Tankstutzen, während schon ein mittlerer Sternwart ohne weiteres auf ein gut und gern 30 Meter langes Teleskop kommt. Die Position des Volkswarts verliert dagegen an Potenz. Dafür darf er beim Papst onanieren. Das alles geht meine freundlichen Sterne, die die gefurchte Stirn kreuzen, wenig an. Sie kennen keine Furcht.
Aber die Furchen, die sie ins All zielen, sind auch nicht ewig. Die sind vergänglich. Doch lohnt sich das Warten? Wie verhalten sich Sterne, wenn sie aufeinander stoßen? Wie verhalten sich Menschen, wenn sie aufeinander stoßen? In diesem Zusammenhang sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Frage: „Wer lässt die Sterne aufeinander los?“, genauso falsch ist, wie die Frage, wer die Menschen bewegt. Sie kommt letztlich über dem Staunen nicht darüber hinaus, dass sich erstens Sachen bewegen, die offensichtlich von Menschen bewegt werden und dass sich zweitens auch Sachen bewegen, die nicht von Menschen bewegt werden. Man dachte sich zu diesem Zwecke eine Art von Übermenschen aus, dessen experimenteller Nachweis aber grausam misslang und die Fachwelt enttäuschte. Trotzdem wird er immer wieder versucht.
Der Sternenbeweger hat Feierabend. Mühsam schlurft er davon, kehrt von der Statosphäre in die Intimsphäre zurück, konzentriert sich in Ermangelung großer Reize auf die kleinen.
Zum Beispiel den Körpergeruch. Manchmal mag er Körpergerüche. Tiere erkennen sich daran. Sollte davon bei uns Menschen nichts übriggeblieben sein?
Aber er traut sich nicht.
Denn natürlich ist es feiner, sich Parfüm ins Haar zu hauchen, als in die Ecke zu pissen.
Manche Menschen sind wie Sterne.
Manche Menschen sind wie Sterne kalt und unerreichbar, aber sie sind hübsch und schmücken den Horizont. Manche Sterne sind wie Menschen, glänzen und man könnte sich in sie verlieben.
In solchen Fällen empfiehlt sich ein Stilbruch. Man sollte Sternwart werden. Im Gegensatz zum einfachen Tankwart hat dieser den größeren Überblick und besitzt ein höheres Sozialprestige. Der Sternwart ist dem Tankwart gegenüber in die dritte Potenz erhoben, die er sich nur durch den unermüdlichen Einsatz der Arbeitskraft anderer erhalten kann. Demgegenüber sind die Sterne zeitlos und brauchen keine Steuer zu zahlen, ganz im Gegensatz zu sämtlichen Stern- und Tankwarten sowie dem neuerdings aufkommenden Beruf der Gegenwart.
Nach dieser kleinen Sprengung im Stilbruch wieder zu den Sternen. Sie leuchten mild und ungerührt, sind verpflichtet zu nicht, aber auf eine geheimnisvolle Art verpflichtend. Vielleicht sind sie längst verstorben, aber ihre Dunkelheit hat uns noch nicht erreicht. Auch die Liebe zu Menschen verpflichtet, aber nicht so geheimnisvoll. Hat die Liebe zu den Sternen deshalb so etwas Unerklärliches, weil selbst die Sternwarte sie nicht erklären können?
Obwohl die Sternwarte nicht allgemein beliebt sind, scheinen sie eine Art Schlüsselstellung inne zu haben. Sie sagen, sie würden dafür bezahlt. Man könne sie da nur wegbekommen, wenn man ihnen noch mehr Geld geben würde. Und wenn man den Schlüsselstellungen mehr Geld gibt, muss man sie in höheren Schlüsselstellungen als vorher beschäftigen, weil höhere Schlüsselstellungen eben mehr Geld kriegen. So einfach ist das.
Zum Begriff der Schlüsselstellung hat übrigens der alte Freud Erhellendes gesagt. Er hat erklärt, dein Schlüssel, wie er mühelos und sanft ins Schloss gleitet und dir die Tür ins Warme hinein öffnet sei nichts anderes als dein Schwanz, den du ja auch immer mit dir trägst. Ob Frauen angesichts von Schlössern ähnliches empfinden, wurde nicht bekannt. Hier lässt die Forschung manches offen.
Da es auf die Dauer unbequem ist, so viele Schwänze umgeschnallt zu haben, wie es den in die Potenz erhobenen Schlüsselstellungen zukommt, erfand man ein hierarchisches Schlosssystem. Der Oberschlüssel passt überall rein, während die unteren Schlüssel nur ihre jeweiligen Wirkungsstätte öffnen dürfen. Um ein praktisches Beispiel zu geben: Der einfache Tankwart hat nur seinen Tankstutzen, während schon ein mittlerer Sternwart ohne weiteres auf ein gut und gern 30 Meter langes Teleskop kommt. Die Position des Volkswarts verliert dagegen an Potenz. Dafür darf er beim Papst onanieren. Das alles geht meine freundlichen Sterne, die die gefurchte Stirn kreuzen, wenig an. Sie kennen keine Furcht.
Aber die Furchen, die sie ins All zielen, sind auch nicht ewig. Die sind vergänglich. Doch lohnt sich das Warten? Wie verhalten sich Sterne, wenn sie aufeinander stoßen? Wie verhalten sich Menschen, wenn sie aufeinander stoßen? In diesem Zusammenhang sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Frage: „Wer lässt die Sterne aufeinander los?“, genauso falsch ist, wie die Frage, wer die Menschen bewegt. Sie kommt letztlich über dem Staunen nicht darüber hinaus, dass sich erstens Sachen bewegen, die offensichtlich von Menschen bewegt werden und dass sich zweitens auch Sachen bewegen, die nicht von Menschen bewegt werden. Man dachte sich zu diesem Zwecke eine Art von Übermenschen aus, dessen experimenteller Nachweis aber grausam misslang und die Fachwelt enttäuschte. Trotzdem wird er immer wieder versucht.
Der Sternenbeweger hat Feierabend. Mühsam schlurft er davon, kehrt von der Statosphäre in die Intimsphäre zurück, konzentriert sich in Ermangelung großer Reize auf die kleinen.
Zum Beispiel den Körpergeruch. Manchmal mag er Körpergerüche. Tiere erkennen sich daran. Sollte davon bei uns Menschen nichts übriggeblieben sein?
Aber er traut sich nicht.
Denn natürlich ist es feiner, sich Parfüm ins Haar zu hauchen, als in die Ecke zu pissen.