Nein, wieso? Hälst Du es denn für zu tiefsinnig?
Sich an kleinen Dingen freuen zu können ist wichtig und fällt mir ehrlich gesagt auch leichter als an großen, weil kleine Dinge oft ehrlicher sind. Zumindest kommt es mir so vor.
Problematisch finde ich aber eben, daß einer täglich sich vergrößernden Zahl von Personen gerade falsche Werte vermittelt werden. Nicht unbedingt absichtlich, aber eben mit fatalen Folgen.
Da kann ich ein schon angeführtes Beispiel wieder ins Feld führen: den Single. Nur in der Version, daß er alleinerziehende Mutter (gilt für Väter im folgenden entsprechend)ist und das zusätzlich noch aus Überzeugung. Aus der Überzeugung, ich kann das Kind auch ohne Vater großziehen oder ich kann auf diesen Vater kann ich verzichten oder ich kann generell auf einen Vater verzichten.
Der Wertgehalt wäre dann folgender: ich kann mich vor Problemen der Partnerschaft durch Trennung drücken und stelle mein Wohlergehen über das meines Kindes (das meiner Meinung nach beide Elternteile ständig und nicht nur am Wochenende benötigt)
Sicher ist das sehr pauschalisiertes Beispiel, das auch in dieser Form vielleicht nicht überwiegend zutreffend ist. Aber das wird es werden, da bin ich mir sicher. Denke man doch allein daran, welchen Stellenwert die Ehe in unserer Gesellschaft nur noch hat (mal abgesehen vom Grundgesetz). Heirate heute, scheide morgen. Bei einem Aufsatz würde ich da glatt sagen: "Themaverfehlung!"
Ich denke, daß viele der "eigentlichen Werte" mehr und mehr den Bach runter gehen, nicht weil sie nicht mehr bekannt oder gewünscht wären, sondern weil sie immer weniger gelebt werden.
Den Wunsch eines jeden, trotz seiner Unvollkommenheit anerkannt zu werden, hängt auch von den herrschenden Werten ab. Zum einen wird festgelegt, was vollkommen und was unvollkommen ist. Und zum anderen hängt die Anerkennung vom Grad der Toleranz, den die Gesellschaft hat, ab.
Als interessante Frage stellt sich aktuell, ob man es ethisch vertreten und tolerieren kann, daß man neues Leben schafft und anschließend wieder vernichtet, um bestehendes zu erhalten.
Erkenne ich nun jemanden an, der dies befürwortet, weil er krank ist? Verurteile ich den, der dies befürwortet, weil er es für den Fortschritt unerläßlich hält? Was mache ich mit dem, der dies wegen des zu erwartenden Profits befürwortet? Oder gar mit jemand, der von der Richtigkeit prinzipell überzeugt ist?
Und wie werde ich in dreißig Jahren darüber urteilen?
Manche Werte ändern sich nicht. Zumindest nicht grundlegend, hoffe ich.
Im übrigen entschuldige ich mich, wenn ich ab und zu einen kleinen roten Faden vermissen lasse.
Aber ich schreibe, was ich denke und ich denke nun mal sprunghaft.
Gute Nacht für heute!
Sensiro