In den Hinterzimmern

5,00 Stern(e) 1 Stimme

klaatu

Mitglied
1. Raum:

Wir leben und sterben
in den Hinterzimmern,
während vorne
die Geschäfte
einfach weiterlaufen.

Das Auf und Zu der Kasse,
lässt uns wie dressiert sabbern,
dabei ist es nicht mal unser Geld,
das dort in der Kasse klingelt.

Die Musik spielt woanders,
doch immerhin kann man
die dröhnenden Bässe dumpf
durch die Wände donnern hören.


2. Raum:

In hübsch dekorierten Schaufenstern
vergammeln Organe,
die anderswo schmerzlich vermisst werden.

Passanten bleiben stehen,
um das Angebot auf Herz und Nieren zu prüfen
- und gehen lachend weiter.

Leid ist nur
ein leises Stöhnen,
das im Lärm der Kaufhausmusik

un

ter

geht.


3. Raum:

Auf der Party,
zu der du nicht eingeladen warst,
lässt der Duft von frisch Gegrilltem
dir das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Doch so lecker es auch riecht
- du wirst nichts davon essen!

Denn immerhin ist es
dein eigenes Fleisch,
das dort serviert wird

und du weißt
aus eigener Erfahrung,

wie bitter es schmeckt.


4. Raum:

Du liegst auf dem Gleisbett
und wartest vergeblich,

denn der Zug ist abgefahren.

Hoch oben

fliegen Flugzeuge

- doch du sitzt nicht drin.

Der Himmel über dir

senkt
sich

wie eine Müllpresse.


5. Raum:

[leer]
 

sufnus

Mitglied
Hey klaatu!
Gerade war ich garstig zu einem Text von Dir (und meine dabei natürlich nicht den Autor). Dafür kann ich jetzt jubilieren und tirilieren und frage mich schon, warum dieses äußerst gelungene Gedicht noch keine Sterne einheimste. Das muss dringend geändert werden, denn die Idee mit den Räumen ist wirklich sehr schön und dann ist das auch noch sehr cool umgesetzt! :)
LG!
S.
 

klaatu

Mitglied
Heyho!

Das war doch nicht garstig, sondern nur deine Meinung! Aber umso schöner, wenn dir das hier gefällt. Ich bin eben wie eine Bunte Mischung Bonbons, da ist für jeden was dabei.

LG
k
 



 
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