In den Medien nichts Neues

Hera Klit

Mitglied
In den Medien nichts Neues

Es ist Ukrainekrieg und wir müssen Waffen liefern,
das gebietet doch schon die Vernunft.
Wir können jetzt nicht lange fragen, wer zündelte,
wer die Asche am Glühen hielt, etc.
Nun muss gehandelt werden und wir
stehen ja auf der richtigen Seite.

Die Aggressoren sind alle drüben, auf
der anderen Seite, das ergibt ein klares,
eindeutiges Bild.

Jetzt erfuhr ich, dass der „Antikriegsfilm“
„Im Westen nichts Neues“, soundsoviel Oscars
erhielt.

Ich erinnerte mich, dass ich als Zwölfjähriger
„Antikriegs"-Landserheftchen las und
danach wünschte ich mir nichts mehr,
als dass ein Krieg ausbräche, um mich
beweisen zu können.

Dann las ich, zwei zwölfjährige Mädchen,
erstachen mit etlichen Messerstichen eine
gleichaltrige Schülerin und verscharrten sie im Wald.
 

Hera Klit

Mitglied
Hallo Hera,

sind Deine Zeilen nicht eher Tagebuch-Prosa? Ich empfinde das so.

Lieben Gruß
Scal
Hallo Scal, vielen Dank.

Nein, das hatte ich nicht im Kopf, als ich diese Zeilen schrieb.
Es handelt sich hier um eine Form von Lyrik, die schon
von vielen Meistern in der Vergangenheit betrieben wurde.
Auch hier liegt etwas unter der Oberfläche, man muss es nur finden.

Liebe Grüße
Hera
 
Hallo Hera,

ich fürchte fast, dass ich den Text zu gut verstehe ...

Dass wir den Oscar für einen Anti-Kriegs-Film gewonnen haben, hat Ja mit Sicherheit gaaar nichts damit zu tun, dass wir Waffen geliefert haben - hätten wir es nicht, wäre der Film vielleicht nominiert worden - aber abgeräumt hätte er vermutlich keinen einzigen Oscar.

Was aber wichtiger ist und die Frage fiel mich auch an, ehe ich deinen Text las: Hat die heutige - zumindest teilweise - Verrohung nicht auch damit zu tun, dass Waffen als erlaubte Mittel dargestellt werden, solange sie dem angeblich „guten Zeck" dienen?

In unserer Tageszeitung stand vor kurzem ein Statement einer evangelischen Kirchenvertreterin, die Waffenlieferungen ja ganz in Ordnung fand, solange sie von der richtigen Seite und zum richtigen Zweck erfolgen ...ich weiß den Namen dieser Kirchenvertreterin nicht mehr, war niemand Bekanntes, aber ich dachte: Das schreibt eine Vertreterin der Kirche?

Finde dein Gedicht gut und wichtig.

LG SilberneDelfine
 
Zuletzt bearbeitet:

Chandrian

Mitglied
In unserer Tageszeitung stand vor kurzem ein Statement einer evangelischen Kirchenvertreterin, die Waffenlieferungen ja ganz in Ordnung fand, solange sie von der richtigen Seite und zum richtigen Zweck erfolgen ...ich weiß den Namen dieser Kirchenvertreterin nicht mehr, war niemand Bekanntes, aber ich dachte: Das schreibt eine Vertreterin der Kirche?
seit wann ist die kirche pazifistisch?

vielleicht gehört der kommentar nicht unbedingt hierher, ist aber als gegenfrage zu verstehen…
 

Hera Klit

Mitglied
Hallo Hera,

ich fürchte fast, dass ich den Text zu gut verstehe ...

Dass wir den Oscar für einen Anti-Kriegs-Film gewonnen haben, hat Ja mit Sicherheit gaaar nichts damit zu tun, dass wir Waffen geliefert haben - hätten wir es nicht, wäre der Film vielleicht nominiert worden - aber abgeräumt hätte er vermutlich keinen einzigen Oscar.

Was aber wichtiger ist und die Frage fiel mich auch an, ehe ich deinen Text las: Hat die heutige - zumindest teilweise - Verrohung nicht auch damit zu tun, dass Waffen als erlaubte Mittel dargestellt werden, solange sie dem angeblich „guten Zeck" dienen?

In unserer Tageszeitung stand vor kurzem ein Statement einer evangelischen Kirchenvertreterin, die Waffenlieferungen ja ganz in Ordnung fand, solange sie von der richtigen Seite und zum richtigen Zweck erfolgen ...ich weiß den Namen dieser Kirchenvertreterin nicht mehr, war niemand Bekanntes, aber ich dachte: Das schreibt eine Vertreterin der Kirche?

Finde dein Gedicht gut und wichtig.

LG SilberneDelfine
Hallo SilberneDelfine, vielen Dank.

Ich habe mich halt echt gewundert, dass es irgendjemanden gibt heutzutage, der sich
noch mal den ganzen Mist von "Im Westen nichts Neues" anschauen will.
Warum schaut man sich so einen unästhetischen Kram an?
Ich weiß auch so, dass Krieg ein dreckiges Handwerk ist.

Ich bin überzeugt, dass es weniger Verrohung gäbe, wenn man den Menschen
weniger Gewalt vorführen würde.

Den ganzen "Aktionmist" der heute gezeigt wird, kann ich mir nicht mehr anschauen,
das meiste ist brutal und bestialisch.

Warum darf das gezeigt werden?

Filme, die meine Tochter und mein Schwiegersohn toll finden, erzeugen bei mir Brechreiz.
Dann fürchte ich mich vor der nächsten Generation, ehrlich gesagt.

Aber die Wasserköpfe in Peking, Washington und Moskau (und Berlin?) sind sicher zufrieden damit.

So haben sie immer genug Menschenmaterial, wenn es nötig wird ihre imperialistischen
Größenwahnfantasien voranzutreiben.

Liebe Grüße
Hera
 
seit wann ist die kirche pazifistisch?

vielleicht gehört der kommentar nicht unbedingt hierher, ist aber als gegenfrage zu verstehen…
Hallo Chandrian,

ich hatte nicht die Geschichte der Kirche im Kopf, sondern dass uns früher im (evangelischen) Religionsunterricht Gewaltlosigkeit beigebracht wurde. Ich wunderte mich, wieso eine Kirchenvertreterin für Waffenlieferungen sein kann bzw. diese verteidigt.

Der Kommentar war vielleicht missverständlich.

Ich habe mich halt echt gewundert, dass es irgendjemanden gibt heutzutage, der sich
noch mal den ganzen Mist von "Im Westen nichts Neues" anschauen will.
Warum schaut man sich so einen unästhetischen Kram an?
Ich weiß auch so, dass Krieg ein dreckiges Handwerk ist.

Ich bin überzeugt, dass es weniger Verrohung gäbe, wenn man den Menschen
weniger Gewalt vorführen würde.
Hallo Hera,

wäre möglich.

LG SilberneDelfine
 



 
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