eigentlich eher "unmetaphorisch" (wie ich schon mal oben versucht habe, zu erläutern): Beispiel "Zähne": Parallel zu den Augen, in der Strophe davor eingeleitet über das - ich möchte fast sagen "analytisch kubistisch" (Picasso) - zerfallende Gesicht. Und dieses Zerfallen wiederum ist nicht Katastrophenmetapher, sondern eine ganz naiv-unmittelbar ausgebilderte Sensation, Sinnenausfaltung.
Ich glaube, das, was vielen meiner Lieder und Liedversuche gemeinsam ist, ist: Unsinnliches oder Subtilsinnliches erfahrbar zu machen, seien es mythologisch-religiöse Strukturen unterhalb der Bewußtseinsschwelle, seien es Erfahrungsarten, die "unerhört" und kaum begreiflich sind. Bewußtseins-Archäologie, Weltinnenraum-Astronomie.
Bei diesem Stück ist nicht nur das Gesicht kubistisch "zerlegt", sondern vor allem auch die Grammatik, die Satzbildung, das "Prädizieren": Verben, die intransitiv sind oder zustandsartig sich selbst genügen würden, werden transitiv oder kausativ, bekommen Objekte, und das dynamisiert deren Subjekte, treibt sie in die Bewegung eben dieses "Zerlegens". Aber das war (als ichs schrieb) ursprünglich nicht bewußt so konstruiert, sondern ganz aus einer sinnlichen Empfindungs-Idee so gesungen, mit Freude am "Phrasenbrechen" (wie schon oben gesagt).
Ich hoffe, das ist jetzt nicht allzu redundant-abundant ...
Noch einmal ein herzliches Dank-Dir, Bernd!