Liebe Arianne,
für die Dichtung keine Grenzen, weder thematisch noch in der Form... aber... sie muss gut gemacht sein und das heißt für mich auch, dass sie ihrem Thema gerecht wird. Dies tun Deine Zeilen für mich gerade nicht und da die Shoa als Thema eine gewaltige Fallhöhe erzeugt, halte ich persönlich dieses Gericht für ganz und gar misslungen. Das Grauen wird hier mit von einer altväterlich (sic) über dem Geschehen thronenden Erzählstimme mit Pathoskitsch übergossen. Genau diese Form und Sprache auf ein naives (nicht im schlechten Sinn zu verstehen) Liebesgedicht angewendet, ergibt sich ein tragfähiges Stück Lyrik, aber in diesem Kontext empfinde ich das Gedicht als schlecht gemacht, weil schlecht gefühlt, weil schlecht gedacht. Nichts für ungut.
LG!
S.