in dünen (haiku)

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A

Architheutis

Gast
Hm, lieber Eberhard. Ein ertrinkender Horizont in einem Haiku? Ein schönes Bild? Ja, aber...es ist mir zu bildhaft, zu lyrisch für eine reine Naturbeschreibung.

Die folgenden Verse finde ich dagegen passend. Vielleicht machst du aus der ersten Zeile einen Vers libre, und bastelst für das Haiku eine neue erste?

Lieben Gruß,
Archi
 

laudabilis

Mitglied
Hallo Archi,

danke, dass du dich dieses Beitrages angenommen hast. Ich habe selbst lange überlegt, ob ich den Text als Haiku oder als Senryu veröffentlichen soll, mich letztlich aber für Haiku entschieden. Du hast natürlich Recht mit deinen Anmerkungen zur ersten Zeile, die ich nunmehr geändert habe. Ich hoffe, der Text findet jetzt mehr Gnade vor deinen Augen.

Die Formulierung des ertrinkenden Horizonts hat aber Eingang in meine Riesensammlung von Notizzetteln gefunden. Irgendwann wird sie vermutlich in einem ganz anderen Kontext vielleicht unter "Ungereimtes" wieder auftauchen, weil ich sie eigentlich ebenso wie du für sehr lyrisch halte.

LG,
laudabilis
 

grasshof

Mitglied
haiku in dünnen

es wäre gut die kennzeichen von haikus genau zu lesen. Ich vermisse da die Jahreszeit.
ansonsten gute ausgedrückt.
grasshof
 

wirena

Mitglied
Hallo grasshof
Ich kann beinahe nicht anders und erlaube mir, mich ungefragt einzumischen. Du schreibst:

...“es wäre gut die kennzeichen von haikus genau zu lesen. Ich vermisse da die Jahreszeit.ansonsten gute ausgedrückt.“

grasshof, die Kennzeichen von Haikus sind nicht der Bezug zu Jahreszeiten – lediglich, und vor allem in den traditionellen Haiku, dem Kigo. Siehe nachstehend Eingefügtes, kopiert aus Wikipedia:

„....Japanische Haiku bestehen meistens aus drei Wortgruppen von 5 – 7 – 5 Lauteinheiten (Moren), wobei die Wörter in den Wortgruppen vertikal aneinander gereiht werden. Unverzichtbarer Bestandteil von Haiku sind Konkretheit und der Bezug auf die Gegenwart. Vor allem traditionelle Haiku deuten mit dem Kigo eine Jahreszeit an. Als Wesensmerkmal gelten auch die nicht abgeschlossenen, offenen Texte, die sich erst im Erleben des Lesers vervollständigen. Im Text wird nicht alles gesagt, Gefühle werden nur selten benannt. Sie sollen sich erst durch die aufgeführten konkreten Dinge und den Zusammenhang erschließen.
Im Deutschen werden Haiku in der Regel dreizeilig geschrieben. Bis um die Jahrtausendwende galt zudem die Vorgabe von 5-7-5 Silben. Davon haben sich allerdings die meisten deutschsprachigen Haijin (Haiku-Poeten) entfernt. Sie weisen darauf hin, dass japanische Lauteinheiten alle gleich lang sind und weniger Information tragen als Silben in europäischen Sprachen. 17 japanische Lauteinheiten entsprechen etwa dem Informationsgehalt von 10 – 14 deutschen Silben. Deshalb hat es sich mittlerweile unter vielen Haiku-Schreibern europäischer Sprachen eingebürgert, ohne Verlust des inhaltlichen Gedankengangs oder des gezeigten Bildes mit weniger als 17 Silben auszukommen.
Moderne Haiku-Schulen hinterfragen weltweit zudem nicht nur die traditionellen Formen, sondern auch manche Regeln der Textgestaltung, und versuchen, neue Wege zu gehen.“


Ich mag Haikus sehr und Dank dieser Ausdruckmöglichkeit konnte ich mir Einiges in gezählten Silben vor Augen führen – bin sozusagen eine Verfechterin der Moderne, die neue Wege geht und sucht. Wäre schön, wenn auch Du Dich öffnen, Neues tolerieren könntest – für mich war es ein Gewinn! -, konstruktives Mitdenken/Fühlen würde darunter bestimmt nicht leiden.

In diesem Sinne, sei mir bitte nicht böse – einverstanden!
LG Verena
 

grasshof

Mitglied
nochmal haiku

ich habe nichts beanstandet, nur, dass die Jahreszeit fehlt.
Ich schreibe selbst viele Haiku. Lieben Gruß grasshof
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Symbolisch könnte man den Wind und die Halme als Bezug zu Jahreszeiten werten, denke ich. Mein Gefühl ist Herbst. Sommer schwingt mit.
 



 
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