In Ekstase (Teil I)

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Anonym

Gast
Mag sein, dass es sowas schon gab, mir egal, kann ja nix dafuer wenn jemand schneller war.
Einfach mal ein tEXtPERIMENT
deshalb moege man mir auch die Kommata- und Rechtschreibfehler nachsehen(mag nicht Neue Deutsche [Recht]Schreibung)

Teil II folgt ggf.

In Ekstase(Teil I)


Unglaublich viele Menschen umgeben mich. Ich befinde mich in einer Art großer Halle
mit sehr hohen Decken. In den sich abwechselnden Verhältnissen von Licht und Dunkelheit kann ich nicht viel mehr ausmachen als diesen einen Ort als einen einzigen riesigen Raum voll mit Menschen, Männern und Frauen. Kinder kann ich nicht entdecken. Viel Lärm herrscht hier und aus dem hektischen, unübersichtlichen Treiben überall um mich herum dringen Geräusche und Stimmen, so laut und undeutlich, dass es unmöglich scheint ihre jeweiligen Quellen auszumachen.
Aber niemand wirkt betrübt, im Gegenteil, die Mehrheit der Anwesenden scheint sich dabei sehr wohl zu fühlen wie sie zu ständig wechselnden und sehr lauten Melodien ihre Körper bewegt wobei sich ein gewisses Muster, eine Art Rhythmik im Bewegungsablauf erkennen lässt. Viel Lärm kommt von überall her und die Menschenmasse, dieser Menschenkloß wabert im Getöse, das aus schwarzen, riesigen Lautsprechern dröhnt. Ein wahnsinniges Gedränge herrscht. Menschen schreien und singen in dem bedrohlich wirkenden Geräuschchaos, aus dem ab und zu melodiöse Fetzen herauszuhören sind. Menschen schwitzen und scheinen ekstatisch auf all die dargebotenen Reize zu reagieren, sie gelangen in einen scheinbar tranceartigen Zustand, der sie die Welt um sich herum vergessen lässt. Ich erkenne kein Ziel in all der Hektik. Ein aufgeregtes Chaos, ja fast schon mehr mit Erregung zu vergleichen, wenn man die Körper betrachtet, die sich bewegen, allein, in Gruppen oder zwei Körper ineinander verschlungen. Die, die sich nicht jenem hemmungslosen Bewegungsrausch hingeben, stehen verteilt doch auch dicht gedrängt dort, wo gerade noch Platz zu sein oder zu werden scheint. Unbeirrt vom Lärm und diesem ohrenbetäubenden, ständig einsetzenden dumpfen Geräusch, das aus den Musikanlagen dringt, stehen vereinzelt Leute in Gespräche vertieft, meist in Gruppen von zwei Personen verschiedenen Geschlechts. Sie scheinen sich interessiert mit ihrem Gegenüber zu unterhalten, denn viele sieht man erstaunlich oft lächeln. Die meisten haben sich sehr nah zueinander hinübergebeugt, was aber wohl eher an der Lautstärke der Umgebung liegen mag als an einer gemeinsamen Vertrautheit. Es lässt sich beobachten, wie manche ihre Gesprächspartner von Zeit zu Zeit wechseln, jedoch ohne klar erkennbares Muster.
Menschen laufen umher, einige gehen zielgerichtet auf eine Ansammlung bestimmter anderer Menschen zu, einem Pulk, in dem ständig jemand zu drängeln scheint.
All jene dorthin laufenden Menschen scheinen dasselbe Ziel zu verfolgen, denn jeder, der später den Haufen wieder verlässt, geht mit suchendem Blick davon, wobei er ein oder mehrere Gläser in der Hand hält, gefüllt mit allen möglichen Flüssigkeiten verschiedenster farblicher Zusammensetzungen und dekoriert mit Verzierungen in lauter weiteren unerdenklichen Farben. Diese Gläser werden dann später in Gruppen von Leuten verteilt, die die Zurückkehrenden anscheinend schon erwarten.
Wenn man jene beobachtet, die die Flüssigkeiten schon vor längerer Zeit zu sich genommen haben, wirkt es als würden die Leute durch sie in den Zustand versetzt, in dem sich die befinden, die in der Mitte als große, unübersichtliche, ekstatische Menge tanzen.
Und auch ich glaube ahnen zu können, wie dieser Zustand sich anfühlen mag. Doch nur ansatzweise. Ich will wissen wie es ist, vollkommen von dem Gefühl erfasst zu sein. Ich will diese Ekstase erreichen, sie spüren.
Ich lasse mich überwältigen von dem unbestimmten Gefühl von Durst, das in all meinen Sinnen angesichts der Erwartung zu entstehen scheint und folge den Stimmen, die so verführerisch und hoffnungsvoll die Beendigung des real wahrnehmbaren, unmittelbaren Leids versprechen. Ich ignoriere den Zweifel, mein Misstrauen und die Skepsis um mich ganz dem ersehnten sinnlichen Erlebnis zu widmen. In dem Moment wo ich es sehe wird das unwillkürliche Verlangen nach der Befriedigung meines neu entstandenen Bedürfnisses spürbar stärker. Selbst mein Körper spürt, dass die Erlösung von meiner weltlichen Qual nah ist. Überwältigt von den mich umgebenden sinnlichen Eindrücken, lasse ich meine Vorsicht außer Acht und greife nach einem jener Getränke, die scheinbar vom Besitzer vergessen herumstehen.
An dem Glas haben sich kleine Tröpfchen gebildet und es fühlt sich kühl an in meiner Hand.
Ich nehme es und rieche an seinem Inhalt. Ein harter, beißender Geruch, der mir dabei in die Nase und meine Augen steigt, lässt sie daraufhin anfangen zu brennen.
Ist das wirklich das Getränk, das die Leute hier reihenweise trinken? Kann dieses scharfen, aggressiven Geruch verströmende Zeug so ersehnte Gefühle hervorrufen?
Ich traue mich kaum, etwas davon zu trinken, doch nach kurzem Zögern nippe ich zaghaft ein wenig.
Unglaublich was für ein unerwartet heftiges Brennen auf meinen Lippen danach zu spüren ist. Mit einer solchen Wirkung hätte ich nicht gerechnet. Dieses Brennen und Kribbeln löst kurze Erregung in Form eines leichten Schauderns in mir aus. Doch meine Faszination weicht schnell dem Ekel...So etwas abartiges sollte ich benötigen um die Ekstase mitfühlen zu können?
Als ich einige Menschen sehe, die auch Gläser in der Hand halten wie meines, die alle einen großen Schluck nehmen und die Flüssigkeit auf einmal auftrinken, mache ich es ihnen nach. Sie scheinen zu wissen, dass es erträglicher ist, das Ganze in einem Zug zu leeren, also tue ich es ihnen gleich und leere mein Glas wie sie.
Als ich es wieder abstelle merke ich, wie es durch meine Speiseröhre in meinen Magen fließt und alles was es berührt, zu kribbeln, zu brennen scheint, mein Mund, meine Zunge und sogar mein Magen. Ein komisches Gefühl breitet sich in ihm aus. Ihm scheint das Zeug auch nicht besonders zu gefallen und er rebelliert. Doch andererseits entsteht auch ein seltsam wohliges Gefühl. Es wird ganz warm dort und hält eine Zeit lang an. Nach ein paar Minuten verschwindet das Gefühl jedoch wieder...und ich warte vergeblich auf die Wirkung, die es bei den anderen zeigt, denn Ekstase oder zumindest einen kleinen Anflug davon konnte ich bei dem gerade Gespürten nicht wahrnehmen...
Die Sekunden verstreichen und langsam beginne ich mich zu fragen warum der Zustand noch nicht einsetzt...Ich verspüre weder den Drang mich der lauten, schwankenden Menge anzuschließen, noch mich angeregt mit umherirrenden Menschen zu unterhalten. Vielleicht wirkt es bei mir nicht? Vielleicht setzt die Wirkung auch erst nach ein wenig mehr von dem Getränk ein?
Bald entschließe ich mich, mir noch eines zu besorgen, das ich anschließend wieder mit einem großen Schluck in mich aufnehme. Es wird nach kurzer Zeit noch ein drittes, denn das schöne, warme Gefühl im Magen tauchte zwar wieder auf, doch immer noch keine Ekstase. Schließlich gebe ich auf und setze mich schnell auf eine in meiner Nähe frei werdende Sitzgelegenheit.
Resigniert und ein wenig enttäuscht widme ich mich wieder der Beobachtung der Umwelt. Warum kann ich jenen Zustand nicht auch spüren? Bin ich resistent, bin ich anders? Fragen über Fragen kreisen in meinem Kopf.
Dieses getrennte, abgeschnittene und irritierende Anderssein fängt an, sich in meinem Kopf seine kleine eingefasste Welt zu erbauen.
Langsam fangen auch meine Gedanken an, abzuschweifen, ich verliere die Konzentration und das Interesse meine Beobachtungsposition zu erhalten.
Entsprechend meiner nervlichen und gedanklichen Aufgabe gebe ich schließlich dem körperlichen Bedürfnis nach, eine bequemere Haltung einzunehmen und strecke mich ein wenig auf meinem sesselähnlichen Sitzmöbel aus.
Ich beginne mich zu fragen ob das, was ich eben zu mir genommen hatte, diese diversen Flüssigkeiten, wirklich der Grund für den Zustand der Menschen um mich herum sei oder ob es an etwas anderem lag, hinter das ich noch nicht gekommen war.
Die Fragen, Gedanken und Gefühle in meinem Kopf werden so langsam chaotisch unübersichtlich und undeutlich.
Wahrscheinlich glitt ich nun in den Zustand nervlicher Überreizung ab, naheliegend bei all den Geräuschen, dem Geschrei, den wechselnden Licht- und Tonverhältnissen, den umherdrängenden Menschen, der schlechten Luft und meiner enttäuschten Erwartung von eben. Das würde auch erklären warum mir immer mehr zum Lachen zumute wird, aus Hilflosigkeit vielleicht oder aus Entkräftung...oder aus Verzweiflung über meine eigene Situation.
Jedenfalls kann das gerade einsetzende Schwindelgefühl mir keinen Grund zur Fröhlichkeit liefern, im Gegenteil. Irritierend wirkt es wie die Welt vor meinen Augen so langsam anfängt sich zu drehen und zu bewegen. Ein bisschen Angst bekomme ich durch das zunehmende Verschwimmen von Formen und Farben an diesem Ort wo ich sowieso kaum etwas im Licht- und Farbchaos erkennen kann, denn dadurch geht mir die letzte Möglichkeit verloren mich bei dem fast schmerzhaften Geräuschpegel und in dem Menschengewirr zu orientieren. Das Dröhnen der Kommunikationsversuche einiger Gruppen, das Stampfen und Vibrieren des Bodens, die abwechselnd lauter, leiser, heller und tiefer werdenden Melodien und das durchgehende Dröhnen aus den Lautsprechern fügt sich zu einem Dröhnen in meinem Kopf, jeder meiner kurz vorbeihuschenden Gedankenfetzen hallt irgendwo wider und zieht ein verzerrtes Echo hinter sich her, das bis in den nächsten Gedankengang dringt, diesen stört und mir wird es immer unmöglicher überhaupt noch einen klaren Gedanken zu fassen.
Entsetzlich das Gefühl von Hilflosigkeit. Ausweglosigkeit. Selbst der Versuch an der hektischen Umgebung vorbei, an die Decke über mir zu starren um ein ruhiges Bild vor Augen zu haben misslingt. Ich entschließe mich, einen ruhigeren Ort aufzusuchen, mich dort zu fassen und zu begreifen was los ist. Als ich aufstehen will um die Toilette zu suchen fällt mir das sehr schwer, denn...
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Anonymus,

mal abgesehen von der leserunfreundlichen Blockform und den angekündigten Fehlern (bei der Ankündigung war ich auf "mehr"
eingestellt) ließt es sich wie der Bericht eines Alien zu Besuch in einer Disco. Wenn es tatsächlich ein Erstbesuch sein soll, der hier beschrieben wird, würde ich das eher einfließen lassen. So wirkt es auf mich irgendwie künstlich, abstrakt.

Die, die sich nicht jenem hemmungslosen Bewegungsrausch hingeben, stehen verteilt doch auch dicht gedrängt dort, wo gerade noch Platz zu sein oder zu werden scheint.
Das wollte ich immer schon mal :) Dort stehen, wo gerade Platz zu werden scheint. Wie geht das?

Unlogisch erscheint mir, bei heutigen Preisen, dass die alkoholischen Getränke so halterlos in der Gegend herumstehen.

Ansonsten fand ich es stellenweise interessant, aber viel zu langatmig.

Folgende Passage finde ich gelungen:

Ich lasse mich überwältigen von dem unbestimmten Gefühl von Durst, das in all meinen Sinnen angesichts der Erwartung zu entstehen scheint und folge den Stimmen, die so verführerisch und hoffnungsvoll die Beendigung des real wahrnehmbaren, unmittelbaren Leids versprechen.
Liebe Grüße von

Elke
 

Anonym

Gast
Danke Nachtigall!

Zunaechst einmal meine ich mit "Platz zu werden scheinen"
so etwas wie wenn man sieht, dass jemand den Anschein macht, woanders hingehen zu wollen..wie ein Parkplatz vor dem man steht und sich fragt: "Faehrt der jetzt da raus oder nicht?"

In der Disco hiesse das, dass jemand sich schonmal irgendwohin durchzwaengt in der Vermutung, dass jemand dort gleich mehr Platz macht.


Ich habe es so manches Mal erlebt, dass ich mein Glas irgendwo vergessen und stehengelassen hab.
Wenn man sich denkt:"Ha! Toller Song, ich will jetzt sofort tanzen!" zum Beispiel oder man ist einfach so angetrunken, dass mans vergisst...nicht, dass ich das kenne, ist eher eine generelle Vergesslichkeit ;)
Aber es koennte ja auch All Inclusive -Party gewesen sein *g*.
Nur jetzt Geld und kaufen in die Geschichte einzubringen waer mir fuer ein Experiment ehrlichgesagt zuviel gewesen...


Das langatmige find ich auch stellenweise..hab mich schon gefragt wie und wo ich kuerzen kann.
Teil II hat dann mehr 'Handlung', weiss nicht wie ichs ausdruecken soll, da passirt mehr und anderes, ist ja auch eigentlich klar was kommen muesste.

Danke Elke!
 



 
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