in grünen plastikbändern

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
in grünen plastikbändern


in grünen plastikbändern birgt der mais die gelben zähne
das korn vom wind hinabgedrückt in dunkelgoldnem glanz
flieszt von dem kühlen tannensaum hinauf auf meinen fahrradweg
und hochgebauschte wolken strahlen weisz durchs helle blau

das düsenjägerpaar durchpflügt den dichtgedrängten raum
und aufgescheucht der spatzenschwarm hebt zitternd sich
und tupft den eichenbaum und senkt und fliegt und setzt sich wieder

der wind trägt mahlendes geräusch mähdrescher aus der nähe her
und regt die birken silbern auf die flimmernden die zarten jungen
frauen flüstern ernst und still das klappern von dem feld das auto
summen in der ferne mischt sich in den tag und schwillt heran
und fort im sanften wechselsang zuhause bin ich wieder

die flimmernden die heiter zarten nymphen flüstern ernst und still
das wispern von dem feld das autosummen in der ferne mischen
sich den tag daraus und schwellen auf und ab in sanftem wechsel
sang zuhause feiern wir ein fest mit lauter lautem lärm
aus inner mounting flame und rockmusik electric ladyland

hör wie die götter sich berauschen an dem sonnenblenderpol
das glück der sommertage schmilzt und rinnt in meine wangengrübchen
lächeln schmerzt milch mädchen terzen lieblings bella donna blick
wir lauschen labern leben lachen laut verschlierter schlamm entladung
superman geschleuderter kometen gummi flöten regen
pop maché zerplatzter blitz verplop titsch pärr majongg gitarren
 
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Scal

Mitglied
Habe kürzlich am Dachboden in Truhen gestöbert. Ach, all die wundersamen alten Spielzeugsachen unserer Kinder, so viele ! Herrlich, aber: fast zu viel des Guten! Dein Gedicht erinnert mich daran.
Herrlich: Lieblingsbelladonnablick, innermountingflame, l-l-l-l - labernlebenlachenlaut, verplop-majjong-gitarr

Erinnerungen: "Natural beauty" von Neill Young weitete und beruhigte.

Gruß
Scal

Schön und gut. Aber wo bleibt die genauere Textkritik ? Hab ich keine (ein typischer Fall von Lyrikerromantik). Der Spatzenschwarm tupft den Eichenbaum.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke, Patrick!

Bestimmt geht es auch anderen Lesern (wie mir beim Lesen dieses Dings aus einem anderen Leben) so: daß es in weiten Wellen atmet.

grusz, hansz
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke, Scal!

(Du hast eben gleichzeitig mit mir geschrieben, lustig.)
Der Spatzenschwarm: da ist der Vers kürzer, und wo sich der Vogelschwarm senkt und setzt, ruht er wieder länger-gelassen aus.

grusz, hansz
 

Scal

Mitglied
Ja, länger-gelassen, inzwischen kann ich das auch ganz gut, hab mittlerweile ja genügend Einzelkauzfärbungen im Gefieder.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
In einem meiner früheren Leben war ich Student in Vechta, der Stadt, wo Brinkmann geboren ist.
Ich wohnte vor dem zweiten Studium, eben dem in Vechta, noch in Köln, wo Brinkmann hingezogen ist. Meine Geschwister und Eltern besuchte ich mehrmals pro Jahr in einem niedersächsischen Dorf zwischen Lohne und Diepholz, das ist mit dem "zuhause" gemeint. Vielleicht sollte ich das Gedicht "Kroge" nennen.

"majjong" habe ich zu "majongg" korrigiert.
 

Scal

Mitglied
"In einem meiner früheren Leben" ... Ich vermute eher, dass du da in einer pythagoräischen Philosophengemeinschaft die Beziehungsverhältnisse der Konsonanten zur kosmischen Sphärenharmonie tiefgreifend kontempliert hast ...

Mein Titelvorschlag wäre "Majongg in Kroge", falls Kroge der Name des Dorfes ist.
Die "Majongg"-Korrektur, nehme ich an, hast du wegen des zittrig-schwingend-verebbenden Saitenklangs vorgenommen.

Können die folgenden Textsplitter auch als Beispiele für deine Beziehungen zum Musikalischen aufgefasst werden ?

hebt zitternd sich ... und senkt und fliegt und hebt sich wieder ...
schwellen auf und ab ...
schmilzt und rinnt ...


Gruß
Scal
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Guten Morgen, Scal!

"In einem meiner früheren Leben" ... Ich vermute eher, dass du da in einer pythagoräischen Philosophengemeinschaft die Beziehungsverhältnisse der Konsonanten zur kosmischen Sphärenharmonie tiefgreifend kontempliert hast ...
nun ja, die "pythagoräische Philosophengemeinschaft" war vielleicht die Gruppe der Freunde um meinen jüngeren Bruder, eine Rockband, die eine alte Kate in Kroge gemietet hatte. Nach meiner Zuvieldienstzeit habe ich Sanskrit gelernt, a â i î u û r rr l ll e ai o au ka kha ga gha nga ca cha ja jha nya usw., ... ...

Mein Titelvorschlag wäre "Majongg in Kroge", falls Kroge der Name des Dorfes ist.
Die "Majongg"-Korrektur, nehme ich an, hast du wegen des zittrig-schwingend-verebbenden Saitenklangs vorgenommen.
"ma" schließt sich noch an "titsch pärr" an, während "jongg" den Gitarrenschlag der Klausel onomatopoiert.

Können die folgenden Textsplitter auch als Beispiele für deine Beziehungen zum Musikalischen aufgefasst werden ?

hebt zitternd sich ... und senkt und fliegt und hebt sich wieder ...
schwellen auf und ab ...
schmilzt und rinnt ...
Selbstredend. Wobei im Kontrapunkt die "milch mädchen terzen" etwas Biederes, Naives, Nettes in die Rock-Popart der Kroger Hänflinge hineinschmuggeln, "hoho ho! hohe Berge!!" (Heidi).

grusz, hansz
 
Bitte bitte bitte @Scal hör auf mit dieser furchtbar prätentiös pathetischen Sprache, das ist ohne Mitleid nicht zu lesen.
Das brüllt nur geradzu vor Elitarismus, so widerliche Kommentare sind einfach nicht zu ertragen. Büüääh!!
 

Scal

Mitglied
@Mondnein

Cool.
Des Geistes Gegenwart (upps, Eis der Gegenwart, habt Mitleid)

@Eis Ohne Vergangenheit

Mitleid ist eine Tugend (upps, Eis, habt Mitleid)

Zur Tugend zwingen? Nö, das will i nit.
Was tun? Muss mal schauen, wie er oder sie, wie das Eis der Gegenwart das so handhabt.

Aha!
Sachlich, hilfreich, selten, treffend, kenntnisreich, zweckdienlich, normal ...
Ähnlich wie der Busfahrer auf der Strecke von Altötting nacht Trostberg. Kennt sich gut aus und hilft gegebenenfalls älteren Damen beim Aussteigen.
Unlängst rutschte er bei der Sendersuche in den Klassik-Kanal, direkt zur Pathetique von Beethoven. Swippte dann eiligst wieder zur Pop-Volksmusik zurück.
Umblättern nennt man solche Tathandlungen im Buchbereich, Wegklicken im Net. Erspart unnötiges Leiden.

Apropos sachlich. Die Angelegenheit ließe sich auch so formulieren: Die Art, wie das Leselupen-Mitglied Scal sein Denken und Empfinden formuliert, ist dem Leselupenmitglied Eis Ohne Vergangenheit zutiefst unsympathisch. Scal ist ihm (oder ihr?) ein unsympathischer Zeitgenosse.

Nichts Ungewöhnliches in einem Forum. Foren sind ohnehin Studienstätten für das Weben und Walten von Sympathien und Antipathien (upps, habt Mitleid). Für Franz Brentano wär's eine Fundgrube gewesen.

Aber - lieber oder liebe Eis, wer weiß - würden wir uns wirklich kennen, vielleicht liebten wir uns (würden wir uns lieben) hm?!
Ist doch ein schöner, beinahe tröstlicher Gedanke, oder?

Mit pathetisch entspannten Grüßen
Euer Scal
 
Na siehst du, ich wusste doch, dass du dich bestens auf Oberflächen verstehst.
Dann sage ich es dir eben noch mal, als junger Mensch und als Komponist: Jeder deiner Kommentare liest sich so bemüht und verbogen und anachronistisch und hilflos, dass man nicht anders kann, als dich zu bedauern und zu bemitleiden. Das ist keine Tugend, das ist einfach schlecht.
Tüdelü
 

Scal

Mitglied
@Mondnein

Vielen Dank für den Link, Hans. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Erkenntnistheorie und Phänomenologie. Immer wieder bedauere ich es, Latein und Altgriechisch nicht zu beherrschen.

@ Eis Ohne Vergangenheit

Auch wenn es sich in dieser Angelegenheit nur um eine nebensächlich-unwichtige Forum-Sanduhr-Episode handelt, hier noch einige Anmerkungen zu deinem Kommentar, der ja eigentlich gar nichts mit mondneins Gedicht zu tun hat.
Bisher habe ich - meistens spontan - recht gerne kommentiert. Selbstverständlich erwecken Kommentare gemischte Gefühle, das umfasst den ganzen Bereich von „toll“ und „schätzenswert“ bis „ärgerlich, fürchterlich“ oder „idiotisch“, und das kann sich auf den Inhalt oder den Stil oder auch beides beziehen. Dass aber meine Art zu Kommentieren von jemandem als derart widerlich und unangenehm empfunden werden könnte, habe ich nicht erwartet.
Ich werde meinen Stil aber nicht ändern, das entspräche einem innerlichen Verbiegen eines Zurufes wegen.

Wenn du, ein junger Komponist, meine Kommentare tatsächlich durchwegs als schlecht, hilflos, verbogen, pathetisch und anachronistisch beurteilst, sie überhaupt insgesamt als eklatant unerträglich empfindest sowie mich als Autoren deshalb als bedauerns- und bemitleidenswert, dann könnte ich das einfach ignorieren oder mich auf weitere ironische Scharmützel einlassen - aber was soll's.

Lieber verzichte ich auf's Kommentieren (vielleicht mit seltenen Ausnahmen) und antworte künftig nur mehr auf Kommentare zu meinen eigenen Texten, und entspreche so deiner fast flehentlich formulierten, mutig-eruptiv in die Tastatur getippten Bitte „bitte, bitte, bitte Scal, hör auf …..“
Das erspart dir und möglicherweise auch anderen weitere Scal-Ärgerniswallungen und mir das Gefühl, solche zu verursachen.
Du darfst erleichtert sein.
 



 
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