Hallo Horst,
dein wahnsinniges Interesse soll natürlich nicht ungehört bleiben. Normal, oder?
Was normal ist und was nicht, scheint für die Meisten doch recht klar zu sein. Normal ist normalPUNKT
Die Rede ist von normalen Umständen und normal sein, alles ganz selbstverständlich. Besonders wenn es um menschliches Verhalten und psychische Gesundheit geht.
Normal kann jedoch rasch problematisch werden, wird es als Gegensatz zu Menschen mit Behinderung oder beispielsweise bei sexueller Ausrichtung verwendet.
Denn Fakt ist, normal und anormal sind wertende Attribute. Ganz ähnlich wie gut und schlecht oder richtig und falsch. Paradox an Normal ist jedoch, das es an sich weder wahr noch falsch ist. Dennoch soll es als Messwert dienen. Hinzu kommt die Wandelbarkeit der Normalitäten. Was für unsere Ureltern als normal galt, klingt heute mitunter recht merkwürdig. Oder was hierzulande als normal gilt, ist anderswo …
Somit kann normal nie absolut betrachtet werden, bleibt immer ein relatives Maß.
Dennoch verstehen die meisten Menschen unter normal das, was der sozialen Norm entspricht, die von der Gesellschaft als gültig angesehen wird, weil es üblich ist oder der Mehrheit entspricht.
Nimmt man die ursprüngliche Bedeutung des Begriffes zur Grundlage, bedeutet normal das Naturgemäße. Die durchschnittliche, natürliche Beschaffenheit, der gesunde Idealzustand eines Körpers. Zu Naturgemäß gehören jedoch auch Unregelmäßigkeiten. Anomalien sind typischer Bestandteil, Ausnahmen gehören zur Regel.
Heute wird Normalität als erwünschtes, akzeptables, gesundes, förderungswürdiges Verhalten definiert, das im Gegensatz zum unerwünschten, störenden Verhalten steht.
Weiter gibt es den statistischen, mathematischen Ansatz: Wonach das Häufigste normal ist, die kleinere Zahl für Anormales steht.
Oder den biologische, naturalistischen Ansatz nach funktionalen Kriterien. Wobei ganz grob gesagt, Naturgesetze und biologische Prozesse Normalitäten definieren.
Dann noch den soziologischen Ansatz, mit Fokus auf gesellschaftlicher Akzeptanz.
Und nicht zuletzt den subjektiven, psychologischen Ansatz: Normal ist das, was sich für eine Person in sich stimmig anfühlt.
Unterm Strich: Es ist normal, verschieden zu sein. Es gibt keine Norm für das Menschsein.
Selbstredend stammt das alles nicht von mir. Spiegelt aber weitgehend das wider, was ich zum Thema denke.
Gruß,
Sammis