Ins Dunkel

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Walther

Mitglied
Ins Dunkel


Der Zug der Wolken zeigt
Stürmische Zeiten – Wenden
Auf dem Absatz kehrtmachen -
Den Sommer retten

Der Zug der Enten malt
Dreiecke an den Himmel -
Eins zwei viele – und Unruhe auf
Stromleitungen als
Flatternde Punkte

Der Zug des Winds lässt
Fenster schließen –
Die Kälte war vergessen -
Verwandelt Haut in
Gänsehaut

Der Zug der Zeit rast –
Kürzlich blühten Krokusse –
Und klamme Tage weichen
Geschwächt der Winternacht
 

anbas

Mitglied
Lieber Walther,

diese Gedicht von Dir gefällt mir bis auf ein "Aber" richtig gut.

Dieses "Aber" betrifft den zweiten Vers und hat evtl. gar nichts mit dem Text sondern nur mit mir und meinen inneren Bildern zu tun (schwierig wird es, wenn sich bei anderen Lesern ähnliche Bilder einstellen... :D). Um folgendes geht es:
Durch die Enten bekommt der Text für mich schon mal etwas (unfreiwillig?) Komisches - jeder andere Zugvogel wäre passender gewesen. Dann kommen die Stromleitungen. Auf Stromleitungen sitzen auch gerne mal Vögel - aber in dem Vers kommen nur Enten vor... Schon sitzen vor meinem inneren Auge Enten auf Stromleitungen - und schon bin ich aus der Stimmung dieses Gedichtes draußen und komme aus dem Grinsen nicht raus. Verstehst Du, was ich meine? - Wie gesagt - vielleicht bin ich der Einzige, dem es so geht. Falls nicht, sehe ich da einen Änderungsbedarf ;).

Liebe Grüße

Andreas
 
O

orlando

Gast
Mir geht es genauso wie Andreas, wahrscheinlich, weil wir2 auf Komik gepolt sind. ;)
Außerdem finde ich die vielen Wiederholungen in den Versgruppenanfängen nicht sonderlich schmückend, eher störend.
Warum nicht einfach:

Der Zug der Wolken zeigt
Stürmische Zeiten – Wenden
Auf dem Absatz kehrtmachen -
Den Sommer retten

... malen
Dreiecke an den Himmel -
Eins zwei viele – und Unruhe auf
Stromleitungen als
Flatternde Punkte

Der Wind schlägt mir die Fenster zu
Die Kälte ist vergessen -
Verwandelt Haut in
Gänsehaut (müsste es nicht umgekehrt sein, Gänsehaut in Haut?)

Der Zug der Zeit rast –
Kürzlich blühten Krokusse –
Und klamme Tage weichen
Geschwächt der Winternacht
Soweit meine Anmerkungen.
Einem echten Routinier wird ja ein bisschen Kritik nix ausmachen - oder?

Liebe Grüße
orlando
 

Walther

Mitglied
moin anbas,

willst du mir ein anderes vögelchen vorschlagen? ;)

lg w.


lb. orlando,

kritik kann ich vertragen. nur komplett ummodeln möchte ich das gedicht nicht. :D

also werde ich mir deine vorschläge in ruhe anschauen und dann das umsetzen, was mir am besten die absicht aufgreift und zugleich die formulierung, die sicher noch schliff vertragen kann, verbessert. OK? ;)

lieben dank und gruß w.
 

Walther

Mitglied
Ins Dunkel


Der Zug der Wolken zeigt
Stürmische Zeiten – Wenden
Auf dem Absatz kehrtmachen -
Den Sommer retten

Der Zug der Vögel malt
Dreiecke an den Himmel -
Eins zwei viele – und Unruhe auf
Stromleitungen als
Flatternde Punkte

Der Zug des Winds lässt
Fenster schließen –
Die Kälte war vergessen -
Verwandelt Haut in
Gänsehaut

Der Zug der Zeit rast –
Kürzlich blühten Krokusse –
Und klamme Tage weichen
Geschwächt der Winternacht
 

Walther

Mitglied
hi Marie-Luise,

danke, daß du mir, der auf der leitung stand, so gut und klug geholfen hast!

lg w.


hi anbas,

manchmal, s.o., muß man mit der nase drauf gestoßen werden! :)

lg w.
 
Der Zug des Winds lässt
Fenster schließen –
Die Kälte war vergessen -
Verwandelt Haut in
Gänsehaut
Hallo Walther,
im Grunde gefällt mir dein Gedicht sehr, doch mit der obigen Strophe komme ich noch nicht richtig klar.


Der Zug des Winds lässt
Fenster schließen –
Die Kälte war vergessen,
die Haut in Gänsehaut
verwandelte.

So fände ich es logischer.

Viele Grüße,
Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
hi anbas,

danke für deine rückmeldung.

lg w.


lb. Marie-Luise,

die strophe spricht von zwei zusammenhängenden dingen:

(1) der kalte windzug führt dazu, daß man die fenster schließt
(2) er führt dazu, daß man gänsehaut bekommt

am anfang geschieht das immer, weil man die kälte vergessen hat.

wenn du jetzt die strophe nochmals liest, wird klar, daß sie auch grammatisch völlig korrekt formuliert ist. da hinter den strophen ein gewisse architektur steckt, damit also eine formvorschrift besteht, muß die vierte strophe auch so bleiben, wie sie ist. sonst ist diese struktur durchbrochen.

ich hoffe, so die fragestellung aufgelöst zu haben.

danke für deine überlegungen und deinen kommentar!

lg w.
 



 
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