interpretation eines bildes, das kandinsky nicht gemalt hat

4,00 Stern(e) 5 Bewertungen

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
der teufel, der alte, der
nicht durch verführung beschönte
der nicht durch die dichtung gekrönte
spuckt unablässig rote steine aus und
stein um stein fällt in das sein hinein
zerschlägt das traute menschenheim

und die frau, die junge, die
durch verführung beschönte
die durch die dichtung gekrönte
schwingt und singt im regen der steine
und hat an eigenen farben,
auch nicht im geiste, keine

da, plötzlich, tritt ein blau mit langen armen auf
und das blau ist leicht und heiter
da kommt ein ockergelb, ein grün, ein reiter
und hievt sie auf das pferd hinauf

und der teufel lacht und spuckt und lacht
das pferd rast durch den steineregen
und über dieses bild fällt groß die nacht
ein schwarz erwacht auf allen wegen
 
G

Gelöschtes Mitglied 22614

Gast
Hallo Patrick,

Das hat etwas sonetthaftes. Magst du das Bild dazustellen oder verlinken? Geht das hier?;)

Jedenfalls funktioniert mE die Sogwirkung der Verse auch ohne Bild (ich bin halt auch pathosaffin).
LG
albaa
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
hi atira

du äh, der titel ist ernst gemeint ... das bild gibt es gar nicht. als ich den text, nach dem schreiben nochmal gelesen hatte, dachte ich; das könnte auch ein bild von kandinsky beschreiben, daher der titel.

lg
patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 22614

Gast
Ich gestehe, ich habe beim ersten schlampigen Lesen, das "nicht" im Titel überlesen.

Aber die "Sogwirkung" war sehr ernst gemeint, du kannst dich ruhig trauen, die zweite Hälfte des Titels wegzulassen. Es hat auch so genug Kraft.

LG
albaa
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
also ... ich finde den titel eigentlich ganz cool. interpretation eines bildes wäre so grau und langweilig irgendwie.

lg
patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 22298

Gast
ja patrick

den titel lass mal so
führt immer in eine bestimmte richtung, um dann festzustellen, diese war auch falsch
hat was cooles
tolle idee

gruß
gun.
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Patrick,
wenn es eine Richtung geben sollte in die der Titelgeändert werden könnte, dann:

etwas mit „ verschollen“ oder „verschwunden“

das hätte etwas...
Aber so wie es ist ists halt ein „waschechter“ erdichteter Kandinski.

Ein Text im Gewande einer „Lüge“.
Und wie so oft: zu schön um wahr zu sein“

lg
Ralf
 
G

Gelöschtes Mitglied 22614

Gast
interpretation eines bildes wäre so grau und langweilig irgendwie.
Stimmt, der Titel wäre um einiges langweiliger.

"Interpretation eines Nicht-Kadinski" ?

Oder ist das zu prätentiös? Aber das vermittelt der andere Titel halt auch. Da bekommt man leicht den Eindruck, dass sich der Autor interessant machen will.

Vielleicht daher:

"Interpretation des Bildes eines unbekannten Malers."

"Interpretation eines verschollenen Bildes"


LG
atira
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
danke dir ralf
und danke dir atira

aber ich finde den titel eigentlich doch ganz passend. also der text klingt zumindest nach einem abstrakten bild von kandinsky, ohne sich auf ein bestimmtes werk von ihm zu beziehen. deswegen stimmt der titel so für mich.

lg
patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 21589

Gast
Meiner Meinung nach schon, weil die Relativsätze ohne Kommas zum Stolperstein werden würden.
 

Mimi

Mitglied
Beim Lesen möchte man das Bild geradezu malen... klanglich ist es auch sehr schön...
mit oder ohne Interpunktion.

Gruß
Mimi
 



 
Oben Unten