Hallo Perry,
ich finde, dass du ein sehr interessantes und intensives Gedicht geschrieben hast. Nach dem leider wenig Interesse weckenden Titel zieht mich die erste Strophe schnell in ihren Bann, weil sie beinahe atemlos schildert, wie eine militärische Einheit bei einer Mobilmachung aufbrechen muss. Aber vielleicht geht es auch nicht um eine Armeegruppe, sondern um jene, die vor dem Militär flüchten müssen. Aber die erste Deutung erscheint mir logischer.
In der zweiten Strophe veränderst du dann die Perspektive. Aus dem Blick auf die Gruppe (
sie) wird nun der auf eine einzelne Person (
er). Ehrlichgesagt kommt mir das ein wenig unvorbereitet daher, sodass ich bei den ersten Leseeindrücken stockte. Nach mehrmaligem Lesen habe ich mich aber auf diesen Wechsel eingestellt. Dennoch ist dir in meinen Augen die zweite Strophe nicht so gut gelungen, sie fällt, vor allem im Vergleich zur sehr starken dritten etwas ab. Das liegt meiner Meinung nach vor allem an Vers 5, der eher erzählerisch wirkt und eine gewisse Beliebigkeit aufweist (
das machte ihn auf die dauer einsam und traurig doch er).
In Strophe 3 kommt dann, zumindest für mich, das Highlight des Textes:
fragte nicht lange tat was nötig war komm ins haus der
lerche da ist das schweigen des meeres besser zu hören
Ich kenne den Film
Das Haus der Lerchen leider nicht, aber wenn es stimmt, was
Wikipedia schreibt, dann ist das Ende deines Gedichtes ein Enormes:
Assadour plant eine Reise in seine Heimat zu seiner Familie. Doch dazu kommt es nicht mehr. Massaker an der männlichen armenischen Bevölkerung verhindern die Reise von Assadour. Die einzige Hilfe, die er seinem Volk übermitteln kann, ist der Schmuggel von Wertpapieren. Die Männer der Familie Avakian werden ermordet und die Frauen auf einen Fußmarsch in die Verbannung geschickt. Arams Tochter Nunik verliebt sich auf diesen Marsch in einen jungen türkischen Offizier, der sie retten möchte und mit nach Hause nehmen will. Doch dazu kommt es nicht mehr. Nunik organisiert eine Flucht ihrer Familie, wird dabei aber selbst entdeckt. Um ihr die Qualen der Folter zu ersparen, schlägt ihr Geliebter ihr den Kopf ab. Die Kinder der Familie können sich nach Italien retten.
de.wikipedia.org
Ich habe mich gern mit deinem Gedicht beschäftigt!
Liebe Grüße
Frodomir