ist immer der gärtner

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]ist immer der gärtner


und hoch ragt das zeichen gerüst für den wein an der wand
gering nur gefächert der knorzige stock geht da durch
als ginge es ihn nichts an den vertrockneten lurch
den knotigen arm die zur faust verballhornte hand

doch klar gehn die striche die geometrie paul klees
kandinsky im bauhaus frei wie der maurer der chef
ein komponist mit pfiff wie prokoffieff
der gärtner der wars ich les es ich sehs ich verstehs

marlene stand weinend im garten den meister wohin
habt ihr meinen lehrer gelegt denn verschwunden ist er
wie kann er so hin und so weg sein ich weiß nicht mehr
das grab ist leer doch voll ist mir mein sinn

von tränen die spiegeln wie fenster den fremden den mann
maria lacht der - rabbuni sagt sie und reibt
die augen sich sieht wie alles grünt und treibt
du schießt die strahlen wies nur ein sonnensohn kann
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke für die Wertung, Patrick.

Ich hatte mich am Kopf gekratzt, ob ich so ein frommes Lied in die Lesewölfin einrücken sollte.
Diejenigen, die die Bibelstelle aus dem Johannesevangelium kennen, schätzen meine Gedichte schon mal als einswertig ein, oder sie schweigen, erbost darüber, daß der "Rabbuni" wie ein heidnischer Apollon Strahlen "schießt" (bei dem griechischen Lichtgott sind die Sonnenstrahlen-Pfeile immerhin Rache-Waffen, auch die Pest);
aber diejenigen, die diese narrative Hälfte des Liedes einfach als Erzählung nehmen, ohne Textverweis, lesen sie einfach so, wie sie hier steht, unbefangen und frühlings-leicht - hoffe ich.
 



 
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