Jahre und Stunden (gelöscht)

Label

Mitglied
Vielen Dank Anonymer durch die Rückmeldung per Wertung.
Es freut mich, dass du das Gedicht ok findest, man ist sich ja oft so unsicher.

:)
lieber Gruß
Label
 

Label

Mitglied
Hallo Anonymer
durch die Werung teilst du mir mit, dass deiner Meinung nach der Text noch stark überarbeitet werden müsse.
hmmmmmm, das kann ich nicht entdecken - ich kann verstehen, dass das Thema nicht zusagt/gefällt - ein Hinweis WAS überarbeitet werden müsste, wäre schön

freundlicher Gruß
Label
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin Label,

Du musst doch Deinen Text nicht selber pushen.

Das hat er gar nicht nötig.

Ich lese es als lakonische Beschreibung einer tief zerrütteten Beziehung, die erst durch den Tod so etwas wie ein annehmbares Ende findet.
Die Versstellung betont die Seltsamkeit der Verwerfung. Der Schluss scheint mir noch nicht präzise genug, vielleicht liegt es gerade am "es", das hier zwei unterschiedliche Subjekte verbirgt.

cu
lap
 

Label

Mitglied
moin moin lapismont

recht vielen Dank für deinen hilfreichen Hinweis, ich habe geändert und denke, dass so auch die Personenzuordnung klarer wird.

So kann man es natürlich auch lesen ;) wenngleich ich etwas komplexeres vor Augen hatte.

ich danke dir für die freundliche Bewertung

LG Label
 

HerbertH

Mitglied
liebe label,

der text gefällt mir ausgezeichnet. Das amphibrachische metrum bewirkt einen lebendigen, flüssigen rhythmus, allerdings manchmal auf kosten der normalen wortstellung. Zugunsten des metrums würde ich "für nur" schreiben, das ist allerdings schon feintuning. Neben der von lap genannten deutung legt die großschreibung von Eine nahe, dass hier auf dem sterbebett einer seinen frieden mit gott macht, vielleicht nach der letzten ölung.

Liebe grüße

herbert
 

Label

Mitglied
Lieber Herbert

dass dir dieses Gedicht gefällt, das freut mich sehr! :)und natürlich auch deine Wertung, Danke!
Ich mag den Amphibrachus besonders, weil schon der Rhythmus einen Text aus dem Alltag hebt.
Deinen Hinweis habe ich umgesetzt, danke.

Stimmt, eine letzte Ölung könnte man auch herauslesen, das hatte ich gar nicht bemerkt.
Ich hatte etwas dramatisches vor Augen: V und S sind überworfen, S erfährt dass V im Sterben liegt, eilt hin, kommt zu spät und erfährt dass der V vergeblich auf ihn gewartet habe.
Deine Lesweise ist deutlich tröstlicher.


Hallo Stella

vielen Dank für deine positiven Worte :)


mit lieben Grüßen von der
Label
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Label,

ich muss erst noch einmal nachfragen. Du weißt ja, ich habe diese Schwäche, dass ich immer gerne alles verstehen möchte.

"Die Stunde des Wolfs" das ist meistens so gegen 4.00 Uhr morgens. Dann leiden Menschen, die keinen Schlaf finden können am intensivsten.

So weit ich den Text verstanden habe, geht es hier nach vielen Jahren um eine Versöhnung, die erst im allerletzten Moment möglich ist, denn "Die Stunde des Wolfs" wird hier für einen von den Beiden zur Todestunde.

Habe ich das richtig verstanden, bzw. geht dieser, mein Eindruck, nicht gänzlich an Deinem Text vorbei?

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Label

Mitglied
Liebe Vera-Lena

mir geht es ebenso, ich will Dinge auch gern verstehen. Schon als kleines Kind hat mich die "Stunde des Wolfs" fasziniert, denn die Erwachsenen sprachen das so bedeutungsschwer aus, ohne mir die Zusammenhänge zu erklären.

Hier http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-7957499.html ist alles gut zusammengefasst.

Natürlich ist die Leseweise, dass im letzten Moment eine Aussöhnung zustande gekommen ist, valide.

Meine Absicht war eine etwas andere Geschichte.
- tiefes Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn
- beide leben ohne direkten Kontakt sehr weit voneinander getrennt
- beide sind im Stolz verletzt und wollen nicht den ersten Schritt machen, beide wollen sich eigentlich aussöhnen
- der Sohn erfährt, dass der Vater im Sterben liegt und beginnt sofort die Anreise
- Als er im Krankenhaus eintrifft, erfährt er der Vater sei in den frühen Morgenstunden verstorben, habe bis zum Ende gefragt ob der Sohn gekommen sei

ein happy end wäre schöner gewesen, aber da war keines.

insofern ist es mir wohl nicht gelungen alle Facetten deutlich zu machen - andererseits, vielleicht wollte ich es gar nicht so gerne sehen.

Du siehst liebe Vera-Lena so ganz weit weg ist dein Eindruck gar nicht.

dir einen lieben Gruß
Label
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo label,

ich genieße hier vor allem
den ausgelegten klangteppich
der worte.
dir ist es gelungen - zumindest bei mir -
das ich hier nur dem "geräusch"
der gesprochenen sprache nachhänge.

ich mag dies "geraune" sehr

lg
ralf
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Label,

danke für Deine Erläuterungen und den interessanten Artikel! (Glücklicherweise gehöre ich, seit ich in Rente bin, zu den Tiefschläfern über zusammenhängend 7 Stunden hinweg Nacht für Nacht, deshalb ist mir alles, was ich da las, fremd, aber gerade deshalb interessant.)

Inhaltlich habe ich den Text so verstanden, wie Du es hier beschreibst, mit einer Ausnahme:

1.Z 3.St.

"dort flüsterten Worte"

habe ich mir so interpretiert, dass die Beiden doch noch eine Versöhnung herbeiführen konnten bevor einer von ihnen verstarb.

Aber das macht ja nichts. Wichtig ist, dass der Text so geschrieben ist, dass man zu einer schlüssigen Interpretation gelangen kann, und das ist hier der Fall.

Auch mir gefällt, genau wie Ralf, der Klangteppich, den Du hier gewebt hast.

Wie Herbert es schon angemerkt hat, ist es ein bißchen schade, dass es deswegen häufiger Wortumstellungen innerhalb des Satzverlaufes geben musste. Aber das stört nicht wirklich, trotzdem könntest Du das vielleicht bei einem nächsten Werk im Auge behalten. (Solche Basteleien sind immer sehr nervig, weiß ich auch)

(Das Thema könnte man übrigens auch sehr gut als Ballade bearbeiten, fällt mir gerade ein.)

Alles in allem hast Du hier einen gut ausgearbeiteten "Beziehungstext" eingestellt, ein zwischenmenschliches Phänomen aus einer gewissen Distanz heraus sich geradezu verselbstständigen lassen, was man in der LL seltener antrifft. Schwierig ist dabei, die zwei Personen so zu benennen, dass der Leser immer weiß, wer nun gerade gemeint ist, aber auch das ist Dir gelungen.

Mir gefällt es.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Label

Mitglied
hallo Ralf

das freut mich, dass du die Wortmelodie magst! Für mich ist der Amphibrachus mit Balladen, Geschichten verbunden.
Ich hatte das große Glück in meiner Kinderzeit viele Balladen Rezitationen zu erleben und ähnlich wie beim Vortrag von Musikstücken war in mir eine andere Stimmung, eine Art gespannte Erwartung, sich wiegen auf dem "Klangteppich" (schönes Wort!)
Ich DANKE dir für diese positive Rückmeldung.

Liebe Vera-Lena

ein herzliches Dankeschön für deinen ausführlichen und umfangreichen Kommentar.
Es freut mich dass du das Wesentliche das ich mit diesem Gedicht beschreiben wollte, gefunden hast und durch deine Augen habe ich auch einen anderen Ausgang sehen können.
Ich möchte dir noch einmal ausdrücklich für die positiven Worte, mit denen du das Gedicht beleuchtet hast, danken.


mit lieben Grüßen an euch beide
Label
 

revilo

Mitglied
....ein sehr schönes Gedicht, das sich harmonisch liest......der Inhalt hat es in sich....dieser Kontrast ist sehr reizvoll.....mich stört nur die 2-fache Verwendung von " es "..vielleicht dem Lesefluss geschuldet??

LG revilo
 

Label

Mitglied
vielen Dank lieber revilo

für die Rückmeldung und die positiven Worte, das hat mich gefreut :)
Die beiden "es" sind zwar unterschiedlich: eines ist ein Formales Subjekt das andere ein Platzhalter Subjekt, sei's drum,
wäre das

der Graben war tief und die Jahre vergingen
verbindende Worte sie schlossen ihn nicht

dann eilten die Stunden [red]da[/red] eilte der Eine
die Hand hin zu reichen für nur einen Blick

dort flüsterten Worte lang hat er gewartet
es trübten die Augen zur Stunde des Wolfs

eine Verbesserung?

das "da eilte" wäre dann das einzige Aktiv in einem ansonsten ganz im Passiv gehaltenen Gedicht.

liebe Grüße
Label
 



 
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