Jahreseinklang

3,30 Stern(e) 3 Bewertungen

Tula

Mitglied
Jahreseinklang


Ans Fenster trommelt unnachgiebig Regen
und rast durch meinen Kopf als Güterzug.
Der Traum von Schnee, den wir wie Kinder hegen,
ist nur ein Hirngespinst, ein eitler Trug.

Im Spiegel röchelt hilflos eine Leiche.
In einem Grunde brodelt kalter Schleim;
wirft sich in Spasmen in die Hand. Ich streiche
das Zeug ins Nachthemd (doch das bleibt geheim!).

Des Lebens Zeichen werden immer schwächer.
Im Hals die Bänder hat die Nacht verstimmt.
Ich niese unabsichtlich in den Becher,
den auch mein Weib zum Zähneputzen nimmt.

Ein Küsschen hätt' ich gern zum Trost. Sie meidet
und stößt mich fort mit wilden Drohgebärden!
Wo blieb die Liebe 'bis der Tod uns scheidet'?
Ich seufz': Das Jahr kann jetzt nur besser werden.
 

Tula

Mitglied
Hallo anonym + anonym

Erstmal Dank für die Bewertungen. Schade, dass ich euren Sinn für Humor damit wohl weniger treffe. Jedenfalls lässt der Husten langsam nach und dann bekomme ich auch wieder Küsschen. Auch nicht schlecht.

LG
Tula
 

Tula

Mitglied
Jahreseinklang


Ans Fenster trommelt unnachgiebig Regen
und rast durch meinen Kopf als Güterzug.
Mein Körper fleht im Fieber, ihn zu pflegen.
Der Traum von weißer Pracht bleibt eitler Trug.

Im Spiegel röchelt hilflos eine Leiche.
In einem Grunde brodelt kalter Schleim;
wirft sich in Spasmen in die Hand. Ich streiche
das Zeug ins Nachthemd (doch das bleibt geheim!).

Des Lebens Zeichen werden immer schwächer.
Im Hals die Bänder hat die Nacht verstimmt.
Ich niese unabsichtlich in den Becher,
den auch mein Weib zum Zähneputzen nimmt.

Ein Küsschen hätt' ich gern zum Trost. Sie meidet
und stößt mich fort mit wilden Drohgebärden!
Wo blieb die Liebe 'bis der Tod uns scheidet'?
Ich seufz': Das Jahr kann jetzt nur besser werden.
 

Tula

Mitglied
Jahreseinklang


Ans Fenster trommelt unnachgiebig Regen.
Durch meinen Kopf dröhnt er als Güterzug.
Mein Körper fleht im Fieber, ihn zu pflegen.
Der Traum von weißer Pracht bleibt eitler Trug.

Im Spiegel röchelt hilflos eine Leiche.
In einem Grunde brodelt kalter Schleim;
wirft sich in Spasmen in die Hand. Ich streiche
das Zeug ins Nachthemd (doch das bleibt geheim!).

Des Lebens Zeichen werden immer schwächer.
Im Hals die Bänder hat die Nacht verstimmt.
Ich niese unabsichtlich in den Becher,
den auch mein Weib zum Zähneputzen nimmt.

Ein Küsschen hätt' ich gern zum Trost. Sie meidet
und stößt mich fort mit wilden Drohgebärden!
Wo blieb die Liebe 'bis der Tod uns scheidet'?
Ich seufz': Das Jahr kann jetzt nur besser werden.
 

Tula

Mitglied
Jahreseinklang


Ans Fenster trommelt unnachgiebig Regen.
Durch meinen Kopf dröhnt er als Güterzug.
Mein Körper fleht im Fieber, ihn zu pflegen.
Der Traum von weißer Pracht bleibt eitler Trug.

Im Spiegel röchelt hilflos meine Leiche.
In einem Grunde brodelt kalter Schleim;
wirft sich in Spasmen in die Hand. Ich streiche
das Zeug ins Nachthemd (doch das bleibt geheim!).

Des Lebens Zeichen werden immer schwächer.
Im Hals die Bänder hat die Nacht verstimmt.
Ich niese unabsichtlich in den Becher,
den auch mein Weib zum Zähneputzen nimmt.

Ein Küsschen hätt' ich gern zum Trost. Sie meidet
und stößt mich fort mit wilden Drohgebärden!
Wo blieb die Liebe 'bis der Tod uns scheidet'?
Ich seufz': Das Jahr kann jetzt nur besser werden.
 

Tula

Mitglied
Hallo
Erste Strophe überarbeitet. Vielleicht war die Absicht ja doch nicht so klar wie ich dachte. Das Fieber sollte nun aber unmissverständlich sein.
LG
Tula
 

ENachtigall

Mitglied
Lieber Tula,

verschlimmbessert ... Lass das Gedicht vor sich hinfiebern. Bloß keine nachträgträglich verordneten Deskriptiva infusionieren!

Ich bin ein Fan der ersten Fassung.

LG Elke
 
F

Frodomir

Gast
Hallo Tula,

also ich persönlich finde dein Gedicht lustig, wenn auch ein bisschen eklig ;-)

In der letzten Strophe hakt in meinen Augen ein bisschen die Metrik, aber ich nehme an, das soll den Inhalt unterstützen?

Viele Grüße
Frodomir
 

Tula

Mitglied
Jahreseinklang


Ans Fenster trommelt unnachgiebig Regen
und rast durch meinen Kopf als Güterzug.
Der Traum von Schnee, den wir wie Kinder hegen,
ist nur ein Hirngespinst, ein eitler Trug.

Im Spiegel röchelt hilflos eine Leiche.
In einem Grunde brodelt kalter Schleim;
wirft sich in Spasmen in die Hand. Ich streiche
das Zeug ins Nachthemd (doch das bleibt geheim!).

Des Lebens Zeichen werden immer schwächer.
Im Hals die Bänder hat die Nacht verstimmt.
Ich niese unabsichtlich in den Becher,
den auch mein Weib zum Zähneputzen nimmt.

Ein Küsschen hätt' ich gern zum Trost. Sie meidet
und stößt mich fort mit wilden Drohgebärden!
Wo blieb die Liebe 'bis der Tod uns scheidet'?
Ich seufz': Das Jahr kann jetzt nur besser werden.
 

Tula

Mitglied
Hallo Elke

Ich habe deinen weisen Rat angenommen und wieder die erste Fassung eingestellt. Vielen Dank und
LG
Tula
 

Tula

Mitglied
Hallo Frodomir

Auch dir mein Dank für Kommentar und Wertung. Das mit dem Ekel hat ja seine Absicht. Wenn wir uns so richtig dreckig fühlen, wird auch die persönliche Hygiene unter Umständen nicht nur nebensächlich, sondern sogar zur Qual. Die situationskomische Übertreibung steht ja auch für die Hilflosigkeit des Lyri, der sich vor Husten- und Niesanfällen kaum retten kann.

In der Tat werden die Kadenzen in der letzten Strophe ausschließlich weiblich. Ist auch der Pointe geschuldet. Beim lauten Lesen würde ich an manchen Stellen eine kurze Atempause einlegen, z.B. nach 'Jahr'. Ansonsten sollte der Jambus stimmen(?)

LG
Tula
 
F

Frodomir

Gast
Hallo Tula,

lese ich es laut mit Atempausen, komme ich doch ganz gut hin. Was das Versmaß betrifft, denke ich, dass es passt, ohne jedoch ein Experte zu sein.

Viele Grüße
Frodomir
 



 
Oben Unten