Jahreskreis (Haikus? Senryus?)

Märznacht: Die Lüfte
stehn auf; durch schütteren Traum
dröhnt fern die Straße.

Strahlengestöber,
Regenbö`n; nach Erde riecht´s;
drin brennt noch der Frost.

Mit Vogelchören
lockt die Frühe hinaus in
ein Bett aus Blüten.

Bäume in Grünglut:
Ein Zweiglein schnellt - ein Vogel
schwirrt auf durch mein Blut.

Rot, Gelb, Grün; grell, viel
Dinge rücken auf den Leib.
Droben wogt Bläue.

Wie auf Glas gemalt
der vollendete Sommer
kühler schon durchstrahlt.

Nach reifen Äpfeln
riecht das Licht, es fällt die Welt
sich selbst in den Mund.

Sonnenbahn senkt sich
und Feuerblüten schaukeln
an Kinderhänden.

Schirmdächer schneiden
Räume in`s Grau; darin stehn
Gesichter. Für sich.

Lichter unzählbar
setzen müdem Dunkel zu.
O laßt mich schlafen!

Jetzt erst kristallen,
Winter, und hebst dich schon auf
in lichte Weite .

Beharrlich das Grau
und auch voll weicher Helle:
Da wandelt sich`s wohl.

Märzmorgen leuchtet
auf Laub, verwest; der Erde
dürftiges Kleid - noch.
 



 
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