jedem sein paradies

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Perry

Mitglied
jedem sein paradies

die mauerdicke entspricht dem hundertfachen eines kuchenrings
wer hierzulande hunger hat muss sich schon mal durchbeißen

affenbrotbäume gedeihen im senegal bäcker stehen früh auf
für alle die nicht glauben brot wachse auf tropischen gehölzen

hinter dem schutzwall liegt das gelobte land es gibt keine kriege
orden sind aus marzipan und kanonen verschießen semmelknödel

in den schlaraffitäten werden atommodelle aus erbsen gesteckt
bei der spaltung von kokosnüssen kommt es zur kontamination

auf die wunschfrage antworte ich mit nacktbaden im bikiniatoll
du trittst von der reise zurück buchst ein one way ticket zum mars
 
O

orlando

Gast
Tja, Perry,
mittlerweile gestaltet sich die Suche nach den letzten Paradiesen schwierig. Denn was uns als Garten Eden erscheinen mag, ist anderen Hunger, Krankheit und Krieg. - Insofern ist der Mars keine schlechte Option. Dort lebt vermutlich noch keiner.
Mir gefällt dein Gedicht, das formal an Kehrreime gemahnt, ohne diese zu nutzen. So wird die ständige Wiederholung menschlichen Elends deutlich, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, die willkürlich herbeigeführte Verarmung ganzer Kontinente.
In diesem Zusammenhang schmiegt sich die "Wunschfrage" gut.
Dir einen herzlichen Gruß
orlando

P.S.: Mir wurde zugetragen, dass dir "dein" Verlag einen Soloband gewähren wird. Hierzu meinen lauthalsenden Glückwunsch! :)
 

Perry

Mitglied
Hallo Orlando,

du hast die Intention in den Bildern gut herausgespürt.
Ich denke, der Mars ist kein wirkliches Paradies für Menschen, aber vielleicht eine Möglichkeit besser mit der Natur umzugehen, als auf der Erde.
LG
Manfred
PS: Wenn Du mit "meinem" den Verlag Rote Zahlen meinst, dann ist mein "Soloband" dort bereits erschienen. :)
 



 
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