Jesus

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revilo

Mitglied
Uhhhhhhhhhh, Patrick.........das war leider nix.........auch wenn man nicht gläubig ist, und davon gehe ich bei Dir aus, sollte man vor Gott zumindest Respekt haben.........und das ist leider respektlos..........Lg revilo
 

revilo

Mitglied
Schade, so ertwas von Dir zu lesen, hätte ich mir nicht vorstellen können, auch wenn Du nicht gläubig bist.

Ich stimme revilo zu, Respekt sollte auch selbstverständlich für alle Religionen gelten.

Mit Gruß
molly
Selbstverständlich gebührt jeder Religion Respekt! Auch für diejenigen , die nicht an Gott glauben!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Nun ja, nun nein, Patrick,

die Gottheit braucht keinen Respekt, sie verbirgt sich in Allgegenwart, transparent wie leerer Raum und unsichtbar wie die Pupille. Alle Verkitschungen einerseits und Flachwitze andererseits lösen sich in Vergessen auf, fast so wie unsere Gedichte.
Und der "Menschensohn" ist den Heiden zu Verspottung, Geißelung und Kreuzigung ausgeliefert worden. Das gehört dazu. Postkarten mit zwinkerndem Jesus und spanische Altarbilder mit exhibitionistischem Martyrium sind blasphemischer als Blakes "Marriage of Heaven and Hell", wo der Künstler das orthodoxe Jesusbild originell aufmischt.

Aber würden wir Kubricks Spartakus und die tausend gekreuzigten Sklaven an der Via Appia so pointieren? Ich weiß nicht.

grusz, hansz
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo revilo. Hallo molly.

Selbstverständlich gebührt jedem Menschen als Menschen Respekt. Das bedeutet aber keineswegs, das auch allem Respekt gebührt, was dieser Mensch glaubt. Weltanschauungen haben keinen Freifahrtschein für Respekt.

Wenn jm. glaubt das die Erde 6000 Jahre alt ist,
wenn jm. seine Kinder mit Höllenängsten erzieht,
wenn in Nigeria kleine Mädchen mit Säure übergossen werden, weil man sie für eine Hexe hält und in der Bibel steht "eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen",
wenn jm. Homophobie für Gottesgefällig hält,
wenn jm. glaubt psychisch kranke Menschen seien von Dämonen bessesen, wie es in den USA verbreitet ist,
wenn jm. ein Buch für heilig hält, in dem der Krieg glorifiziert wird usw.

dann hat das keinen Respekt verdient, auch dann nicht, wenn er zwar an dieses Buch glaubt, sich aber nicht daran hält.

Weltanschauungen müssen der Kritik ausgesetzt sein, gerade auch der des Humors, denn Humorlosigkeit ist die Waffe der Verbohrten und einer Überzeugung, die für einige heilig ist, ist deshalb noch lange nicht "selbstverständlich" mit Respekt zu begegnen. Ich habe ein Gewissen, vor dem ich so etwas rechtfertigen müsste.

Außerdem ist die Frage, ob Jesus beim letzten Abendmahl mitgegessen hat, schon amüsant und es wäre wirklich ein Zeichen von Respektlosigkeit, wenn ich der Meinung wäre, so einen sanften Witz könnte man den Gläubigen nicht zumuten. Dann würde ich sie nämlich wie kleine Kinder behandeln, denen man Dinge vorenthalten muss, weil sie noch nicht reif genug dafür sind.

L.G
Patrick
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Hansz

Ich wollte auch nicht den lieben Herrn Jesus angreifen. Ich schätze diese historisch so schwer zu fassende Person sehr. Seine Gleichnisse sind von einzigartiger, poetischer Strahlkraft und von einer seltsamen Form von Klugheit durchdrungen, die ich sonst nirgends gefunden habe. Ich glaube auch nicht das Jesus ein Problem mit dem Gedicht hätte. Wahrscheinlich würde er mir auf die Schulter klopfen und dann ein Gleichniss erzählen um zu verdeutlichen, dass ich an meinen Witzen noch arbeiten muss. :D

Das Religion aber ein Thema ist, das immer wieder in der Kunst "verunglipmft" wird, liegt einfach daran, dass sie das Leben vieler Menschen noch immer bestimmt. Mal positiv, mal negativ. Spartakus bedeutet ja niemandem etwas, warum ihn also satirisch behandeln?

Aber mir ist es nochmal wichtig darauf hinzuweisen, das Respekt nur für Menschen uneingeschränkt zu gelten hat, nicht für Überzeugungen.

Überzeugungen haben keine Rechte.
Überzeugungen haben nicht einmal ein Recht auf Rechte und das ist gut so.

Wie in der Lupe ein Gedicht angegriffen wird, nicht aber der Dichter als Mensch, so respektiere ich jeden Menschen und nehme mir aber das Recht darauf, seine Überzeugungen anzugreifen, wenn ich sie entweder:

1: albern
2: Ethisch unvertretbar
3: unlogisch
oder 4: amüsant finde.

Damit sollte man aber eigentlich klarkommen.

L.G
Patrick
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Patrick,

ich denke, dir war vollkommen bewusst, dass du mit diesem Gedicht polarisieren wirst.
Du stellst hier eine Szene dar, wie sie auch in "Das Leben des Brian" vorkommen könnte und an diesem Film scheiden sich ja auch seit Jahrzehnten die Geister.
Es stellt sich für mich jetzt hier nicht unbedingt die Frage des Respektes.
Für mich zählt erstmal nur das Gedicht und dazu muss ich sagen, dass mir die Aussage zu dünn ist. Fast ein Kalauer.

Liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Außerdem ist die Frage, ob Jesus beim letzten Abendmahl mitgegessen hat, schon amüsant
ja, das wäre klug, das ist eine selbstbezüglich-paradoxe Idee, - aber wahrscheinlich geklaut. Wo?
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Manfred

Ja und Nein.

Klar ist mir bewusst, dass so etwas polariesieren kann, ich wundere mich nur darüber, dass es unter diesem Gedicht passiert, wo doch offensichtlich ist, dass es nur ein harmloser Witz sein soll. Ich sage das, weil ich vor kurzem in dem Gedicht "Zuhausekristall" den Satz geschrieben habe:

"sieh mal, sag ich: Gott sieht mit Raubtiergebiss beinah aus wie ein Mensch"

Das hat scheinbar niemanden gestört, dabei ist dieser Witz damit verglichen ziemlich harmlos.

L.G
Patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 21684

Gast
Religion ist Opium fürs Volk. Und Lenin hatte recht. In der früheren christlichen Geschichte und in der aktuellen Geschichte des Islam wurde / wird im Namen der Religion gemordet und gefoltert.
In Zusammenhang mit den Mohamed-Karikaturen und den Anschlag auf Charlie Hebdo sollte man grundsätzlich mit dem Thema Religion und Karikatur/Satire sensibler, feinfühliger und vorsichtiger umgehen.

@Patrick Schuler Ich für mein Humorverständnis reihe diesen Sechszeiler nicht in die Kategorie Witz ein.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nein, ich glaube nicht, dass Lenin damit auch nur ansatzweise den Kern dessen getroffen hat, was Religion ist. Das ist ziemlich platt. Und ein zweites Nein. Wenn wir religiösen Fanatikern das Recht einräumen, über die Kunstfreiheit zu bestimmen, begeben wir uns erst recht in Teufels Küche.

L.G
Patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 21684

Gast
Mir scheint, du hast nicht verstanden, was ich sagen wollte. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich mich unpräzise ausgedrückt habe.
Betrachtet man die heutigen Kriege, so sind in mindestens 85 Prozent aller Fälle religiöse Hintergründe die Ursachen und Auslöser. Und Lenin hatte recht. Er sagte, Religion beruhigt die Menschen wie Opium. Er aber wollte aufrütteln, einen politisch-gesellschaftlichen Neuanfang. Und deshalb versuchte er, die Religion weitgehend abzuschaffen.

Niemand will religiösen Fanatikern irgendwelche Rechte übergeben. Das habe ich auch nicht geschrieben.
Aber mal die Frage - falls du Kinder hast - wie würdest du wohl reagieren, wenn jemand daher käme und deine Kinder beleidigte? Oder sie schlüge?
 
G

Gelöschtes Mitglied 20312

Gast
Wenn es erlaubt ist,
will ich hier auch meine Meinung kundtun.
Nicht alles in den heiligen Schriften
ist auch dem heiligen Geiste entsprungen.
Vieles stammt von unheiligen Händen,
mit der Macht, Kontrolle und Hass als Motiv.
Auch ist es so, dass das wirklich Heilige
keinen Respekt fordert und auch keinen Glauben.
Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.
Wer richtet, der wird hier gerichtet.
So schafft der Mensch sein eigenes Schicksal.
Schreibt sein Leben mit schöner Schrift
oder auch mit hässlichem Gekritzel.
Was auch er glaube in seinem Herzen,
es geschieht ihm nach seinem Glauben.
Doch nicht alles ist Manipulation.
Es gibt, so kann ich es selbst bezeugen,
auch heute noch Wunder und Zeichen.
Menschen mit unerschütterlichem Glauben
heilen oder werden errettet
von vielen Gebrechen und Leiden.
Die Ratlosigkeit der Mediziner ist groß.
Wurden sie doch nicht in Schulen eingeweiht.
So ist die Liebe, das Gute und die Heilung in der Welt
nicht vorlaut, prahlerisch und hektisch.
Sie ist im Kern der Stille zu finden,
wo auch die Freiheit zuhause ist.
 

revilo

Mitglied
Hallo revilo. Hallo molly.

Selbstverständlich gebührt jedem Menschen als Menschen Respekt. Das bedeutet aber keineswegs, das auch allem Respekt gebührt, was dieser Mensch glaubt. Weltanschauungen haben keinen Freifahrtschein für Respekt.

Wenn jm. glaubt das die Erde 6000 Jahre alt ist,
wenn jm. seine Kinder mit Höllenängsten erzieht,
wenn in Nigeria kleine Mädchen mit Säure übergossen werden, weil man sie für eine Hexe hält und in der Bibel steht "eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen",
wenn jm. Homophobie für Gottesgefällig hält,
wenn jm. glaubt psychisch kranke Menschen seien von Dämonen bessesen, wie es in den USA verbreitet ist,
wenn jm. ein Buch für heilig hält, in dem der Krieg glorifiziert wird usw.

dann hat das keinen Respekt verdient, auch dann nicht, wenn er zwar an dieses Buch glaubt, sich aber nicht daran hält.

Weltanschauungen müssen der Kritik ausgesetzt sein, gerade auch der des Humors, denn Humorlosigkeit ist die Waffe der Verbohrten und einer Überzeugung, die für einige heilig ist, ist deshalb noch lange nicht "selbstverständlich" mit Respekt zu begegnen. Ich habe ein Gewissen, vor dem ich so etwas rechtfertigen müsste.

Außerdem ist die Frage, ob Jesus beim letzten Abendmahl mitgegessen hat, schon amüsant und es wäre wirklich ein Zeichen von Respektlosigkeit, wenn ich der Meinung wäre, so einen sanften Witz könnte man den Gläubigen nicht zumuten. Dann würde ich sie nämlich wie kleine Kinder behandeln, denen man Dinge vorenthalten muss, weil sie noch nicht reif genug dafür sind.

L.G
Patrick

Grüß Dich, du führst die üblichen Totschlagsargumente gegen die Kirche an. Das ist mit Verlaub gesagt einfach nur furchtbar platt. Ich war während meiner gesamten Jugend in einer kirchlichen Organisation engagiert und habe da nur positive Erfahrungen gemacht. Ich habe da Gemeinschaft erlebt, was mich auch dazu bewogen hat, Jugendgruppen zu leiten, Zeltlager und Jugendherbergsfahrten und dgl. zu organisieren. Ich habe kirchlich geheiratet und meine Kinder taufen lassen. Sie haben in unserer Gemeinde eine tolle Zeit gehabt. Mittlerweile bin ich nicht mehr in der Kirche engagiert, weil mir vieles nicht gefällt. Aber ich glaube nach wie vor an Gott, nur eben auf meine ganz persönliche Art. Ich bin auch kein kleines Kind und sehr verwundert über Deine Geisteshaltung, die so ganz und gar nicht Deiner sonstigen liberalen Art entspricht. Ich bin mehr als enttäuscht. LG revilo
 
Zuletzt bearbeitet:

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hi revilo

Tja, da unterscheiden wir uns in doppelter Hinsicht. Meine Eltern sind streng gläubig und ich habe beinahe nur negative Erfahrungen mit der Religion gemacht. Ich will gar nicht erwähnen zu was der psychische Terror bei mir geführt hat, er hat mein Leben ruiniert und das meiner Geschwister noch dazu.

Wir unterscheiden uns aber noch in einem anderem Punkt: für mich ist das Leid anderer Menschen nicht platt! Und schon gar kein Totschlagargument. Ich meine, bist du dir bewusst, was du in deinem Kommentar gesagt hast?
Ich könnte so etwas nicht sagen, beim besten Willen nicht.

Das ist kein Spiel, wo man auf die eine Waagschale Krieg Mord und Terror legt und auf die andere ein bischen Nächstenliebe und ein paar gute Erfahrungen und dann ist die Sache wieder gut. :rolleyes:


Sorry... und wenn es nur 2, oder 3 sind, die unter dieser Religion leiden, stehe ich auf der Seite dieser 2, oder 3 und nicht auf der Seite derer, die aber wirklich gute Erfahrungen damit gemacht haben. Das könnte ich vor mir selber nicht verantworten.


Das heißt nicht, falls du das meintest, das ich der Überzeugung wäre, es gäbe keine guten Seiten an dieser Religion. (Von Kirche habe ich nie gesprochen) Wenn jm. liberal gläubig ist, soll er das halt sein. Er sollte nur nicht den Drang verspüren, seine guten Erfahrungen mit dem zu verwechseln, was weltweit unter Religion verstanden wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21589

Gast
Lieber Patrick Schuler,

ich denke, an deinem Gedicht Jesus kann man sehr gut beobachten, dass es Themen gibt, die mancherorts noch immer geprägt sind von einem Hauch des Unantastbaren. Meiner Meinung nach liegt dies vor allem daran, dass es ausgesprochen schwierig ist, eine religiöse Erziehung auch als solche zu erkennen: nämlich als Erziehung. Die Wahrscheinlichkeit, an Gott (z.B. an den christlichen) zu glauben, steigt immens, wenn man in einem Umfeld aufwächst, welches diesen Glauben in seinen meist tradierten Ausprägungen vorlebt. Eine Kritik an der Religion kann somit bei einigen Menschen gehörig am Fundament ihrer Wirklichkeitswahrnehmung rütteln, sodass es, wie auch hier geschehen, zu sehr emotionalen Reaktionen kommen kann.

Doch genau aus diesem Grunde ist meiner Ansicht nach die Religionskritik, z.B. auch in Form eines leicht provozierenden Gedichtes wie dem deinen, auch heute noch von Bedeutung. Denn die Freiheit der Religion ist in meinen Augen nur dann gegeben, wenn die Menschen die Möglichkeit gehabt haben, das vom Umfeld vorgelebte Gebaren einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Ansonsten ist es nämlich keine Religionsfreiheit, sondern Religionsnachahmung.

Dein Gedicht begreife ich genau in diesem Sinne: Es versucht, die auch heute bei manchen noch zu beobachtende strenge Bibelgläubigkeit durch ein Wörtlichnehmen der Metapher von Christi Leib und Blut ad absurdum zu führen. Dieser humorvolle rhetorische Kniff nimmt dem Religionsstifter den Nimbus der Heiligkeit und stellt ihn, freilich karikiert, als denjenigen da, der er wahrscheinlich war: Jesus von Nazareth, ein Mensch, wie du und ich, dem es genau so wie uns auch sogar erlaubt ist, sich primitiv zu gebärden.

Interessant ist hier meiner Meinung nach, dass dieses Gedicht auch problemlos von der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts hätte verfasst werden können. Stünde dein Name nicht darüber, ich hätte es wohl nicht in die Gegenwartsliteratur eingeordnet. Dies liegt daran, dass ich eigentlich dachte, dass der Siegeszug des Atheismus und zudem die seit der Historischen-Leben-Jesu-Forschung ebenfalls zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr historisch ausgelegte Theologie wirksam genug waren, um das Verdeutlichen des Menschseins Jesu als alten Hut erscheinen zu lassen. Doch ganz offensichtlich ist dem nicht so, zumindest nicht überall.

Es grüßt herzlich
Frodomir
 

revilo

Mitglied
Hallo Patrick, von Deinen negativen Erfahrungen kann ich natürlich nichts wissen. Ich habe keine Lust, weltanschauliche Diskussionen zu führen. Dazu ist die LL nicht der richtige Ort. Wenn wir den Inhalt einmal beiseite lassen, ist dieses Gedicht im Gegensatz zu Deinen Sonstigen einfach nur schlecht. Mach es beim nächsten Mal einfach besser, ok?
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hmmm ja, ich schreib jetzt einfach mal was, das thematisch passt und persönlicher ist, ohne das es ins exhibitionistische, oder in eine weltanschauliche Diskussion abrutscht.

Hallo Frodomir
Ich antworte dir noch :)

L.G
Patrick
 
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