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Vera-Lena

Mitglied
Jetzt

Reich mir den Hammer,
dass ich Schlag um Schlag
die Himmelsleiter baue,
die Nägel zwischen den
zerbrochnen Zähnen eingeklemmt.

Ins Blau des Regenbogens,
lang erträumt,
will endlich ich
empor mich mühen,
dass ich den Frieden
finde in allen Körperzellen.

Von dort hinab
in jedes Dunkel
will ich das blaue Leuchten
senden, im Weltgewühl
ein Lied zum Tanzen bringen.
Reich mir den Hammer!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ich finde dieses Kreuzigungsbild, liebe Vera-Lena,

ausgesprochen mutig.
Sonst denkt man sich die Jakobsleiter eher träumerisch, aber seit Jesu Imagination von dem Menschensohn, auf dem die Engel auf und nieder steigen (im Johannesevangelium, Nathanael-Gespräch) ist es mit Nägeln konnotiert, die mit einem Hammer ins knirschende Holz geschlagen werden.

Schmerzhaft, sehr.

grusz, hansz
 

Perry

Mitglied
Hallo Vera Lena,

mir gefällt hier wie Du den "Bogen" vom Leiterbau in den Himmel ins "Dunkel" der Tiefe schlägst, um diese zu erleuchten.
Konstruktiv würde mir zu den Zähnen statt "zerbrochenen" hier "abgebrochenen etc." wegen des "Schlag um Schlag", besser gefallen.
LG
Manfred
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

Danke für Deine Antwort! Ja, das sich mühen und dann das Gewonnene weitergeben war mir wichtig. Ich verstehe schon, was Du mit den "abgebrochenen Zähnen" meinst. Es freut mich auch, wenn jeder Leser seine Interpretation findet.
Mir sind aber die zerbrochenen Zähne, hier extra zerbrochnen mit dem fehlenden "e", aus persönlichen Gründen wichtig. Deshalb möchte ich es so stehen lassen.

Dir einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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