Käse

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Ji Rina

Mitglied
Zuerst war es ein riesen Schock! Dieses metallene Geräusch und die Wucht, mit der die Tür zusprang. Wie gelähmt hockte sie da, nur ihre Pupillen kreisten umher.

Sie horchte, schnupperte nochmals an dem gelben Ding und fing an daran zu knabbern. Als sie satt war, ruhte sie sich aus. Zwei Stunden später aß sie den Gouda ganz auf. Auf dem blechernen Boden lagen nur noch Krümel.

Dann fing sie an zu warten.

Aber die Tage vergingen und das Licht draußen wurde dunkler. Die Bäume warfen keine Schatten mehr und ihre Blätter raschelten im Wind. Der Käse war längst alle, es wurde kalt und irgendwann fiel Schnee.

Man hatte sie vergessen …
 
Zuletzt bearbeitet:

hein

Mitglied
Hallo Ji,

nach mehrmaligem Lesen denke ich, das es sich um eine Maus in der Falle handelt.

Aber schlägt eine Falle nicht erst zu, wenn das Opfer den Köder berührt?

LG
hein
 

Tula

Mitglied
Hallo
Nun ja, die Falle ist der Käfig, das ist schon richtig.
Die Idee ist nett, aber zwei Dinge würde ich überdenken:
1. Dass es sich um eine Maus handelt ist 'zu' offensichtlich. Erst Käse, dann explizit Gouda ... könnte man zweideutiger machen, gewissermaßen im Sinne einer Fabel.
2. Was die Maus denkt, weiß der Beobachter nicht. Es wäre allerdings viel spannender, solch eine Geschichte nur aus der Perspektive der ahnungslosen Maus zu schreiben. Das schließt das Ende mit ein, wobei der Tod als Schlußfolgerung dann unpassend wäre. Aber auch aus der Erzählerperspektive würde ich nur sein Kommen andeuten.

LG
Tula
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo Hein,

Du hast Recht. Ich bin von einer Maus ausgegangen, bei der schon am Eingang die Tür zu fiel.
Hab Dank fürs Lesen und kommentieren.
LG
Ji
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo Tula,

Ach, ich hatte garnicht daran gedacht, dass der Leser die Maus “erraten” sollte… :rolleyes:Es war einfach nur ein Gedanke von mir, in Zusammenhang mit Mäusen, die in Fallen vergessen werden. Habe es jetzt nach deinem Kommentar geändert. Warum kann der Beobachter nicht wissen, was die Maus denkt? Hab jetzt auch den Tod weggelassen. Ist eine kleine Spielerei. Werde aber demnächst deinem Rat folgen und den Text aus der Perspektive der Maus schreiben. Herzlichen Dank für Deine Ratschläge!

LG

Ji
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Moin,
an eine Maus dachte ich auch sofort. Und dann auch noch Gouda....wer kann da wiederstehen....
LG
Oscarchen
 

Ji Rina

Mitglied
Ach oscarchen, ich glaub der Text ist käsig...;)
Aber danke, dass du mit der Maus was anfangen konntest.

Liebe Grüsse aus einem verregneten, hoch infizierten Spanien,
Ji

Vom Gouda lass die Finger weg
Sonst macht er dich zum Maus-Skelett
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Wenn ich für Käse renn, dann Gouda
wie einst für Siege Nicki Lauda!
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Aber Niki ist doch gar nicht gerannt ...


Ji, hier hast du das, was ich keinem Dichterkollegen wünsche: Einen öffentlichen(!) Niedergang des eignen Textes, bis hin zur Verachtung des Resttextes durch den Autor selbst. Das ist richtig schmerzlich, tut mir leid. Man hängt ja an seinen Arbeiten ...


Béla
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Unsere Ji kommt da schon drüber weg. Ein öffentlicher Niedergang? Da haben sich andere schon besser blamiert.
Nun wollen wir mal nicht übertreiben!
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Nein, Oscar, Ji hat sich keineswegs blamiert! Nur ist es so, dass der Text ganz anders geworden ist und sie ihn nun selbst als käsig bezeichnet.
Ich wollte nur beistehen ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Hallo? Alles gut bei Dir?

Hast schon verstanden, was wir hier auf der LL tun, gell?



Du vergreifst Dich gehörig im Ton, Ji Rina! Ich bin weder krank noch geistig minderbemittelt!
Unterlass' das in Zukunft!


Béla
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ji,


Dann fing sie an zu warten.

Aber die Tage vergingen und das Licht draußen wurde dunkler. Die Bäume warfen keine Schatten mehr und ihre Blätter raschelten im Wind. Der Käse war längst alle, es wurde kalt und irgendwann fiel Schnee.

Man hatte sie vergessen …


Ich hätte diesen Teil an den Anfang gestellt und etwas umformuliert. Dann wäre die Maus nicht gleich so offensichtlich.

Liebe Grüße
Manfred
 

Kaetzchen

Mitglied
Hi Ji
Eine interessante Idee, die du da hattest. Der erste Abschnitt gefiel mir besonders gut, er war irritierend. Du schreibst, was die Maus erlebt und empfindet. So solltest du fortfahren, denke ich. Da die Maus Begriffe wie Käse oder Gouda nicht kennt, würde ich diese nicht einbauen. Am Schluss würde ich auch nicht vom Käse schreiben, sondern ihr Leid beklagen, Hungersnot und frieren. Ansonsten finde ich den Schluß sehr einfühlsam und traurig.
Ohne Käse könnte ich nun als Leser meine Fantasie spielen lassen. Das Schnuppern und knapperen und die am Boden liegenden Krümel weisen mir dabei die Richtung.
Du könntest echt noch ein spannendes Teil daraus machen!
Ich warte mal noch mit dem Punkten.
Viel Spaß und liebe Grüße
Kaetzchen
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo Manfred,
Ich bedanke mich für deinen netten Kommentar und deine Vebesserungsvorschläge. Dass es sich gleich zu Anfang um eine Maus handelt, war meine Absicht. Mir ging es mehr um “die Gedanken” der Maus…und ihr trauriges Schicksal. Ja, der Mensch kann nicht wissen, was die Maus denkt. Aber so hatte ich mir ihre Gedanken vorgestellt. Ja, kann eine Maus so weit denken? … Ein bisschen Fantasie hab ich mit reingerührt. Ich werde den Text aber nochmal ganz neu schreiben.
Liebe Grüsse, Ji
 

Ji Rina

Mitglied
Liebes Kätzechen,

Hab Dank für deinen sehr netten Kommentar. Der Maus Text sollte ein bisschen, wie ein (trauriger) Scherz wirken, wie eine Karikatur. Aber das ist mir wohl nicht gelungen. Ich werde auch deine Vorschläge in Betracht ziehen und den Text nochmal neu schreiben. Im Augenblick ist die Maus aber noch auf der Intensivstation.

Mach dir keine Gedanken um Punkte: Dein Kommentar ist für mich sehr wertvoll.:)

Liebe Grüsse, Ji

Über diese Zeile musste ich lachen:
Ohne Käse könnte ich nun als Leser meine Fantasie spielen lassen.
 



 
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