Kaleidoskop (für Christine)

Wir liefen los und stellten keine Fragen.
Ein Morgen war uns völlig einerlei.
Du warst so schwach, da hab ich dich getragen
und tief im Sommer brachst du mir entzwei.

Von Anfang an, da wussten wir es beide.
Du sagtest: Schade, dass ich gehen muss.
Dann lagst du still und kalt auf weißer Seide.
Ich flüsterte: Das ist nicht unser Schluss.

Wir sprachen nur vom Leben, nie vom Sterben.
Du schriebst dich mir als ewiges Gedicht.
Jetzt suche ich die kleinen bunten Scherben
und halte sie dann staunend in das Licht.

Hallo Franke,

das ist einerseits ein trauriges und dann doch ein wundervoll romantisches Gedicht. Vor allem die letzte Strophe steckt voll Zärtlichkeit und trifft (jedenfalls mich) mitten ins Herz.

LG SilberneDelfine

SilberneDelfine schrieb:

das ist einerseits ein trauriges und dann doch ein wundervoll romantisches Gedicht. Vor allem die letzte Strophe steckt voll Zärtlichkeit

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Hallo SilberneDelfine,

genau das wollte ich mit meinem Gedicht zum Ausdruck bringen.

Danke und liebe Grüße
Manfred

Hallo Manfred,

ein Kaleidoskop ist was Feines und ich finde, hier ist dir ein schönes Gedicht gelungen! Beim ersten Vers frage ich mich, ob der Hebungsprall beabsichtigt war, da alle anderen Verse so schön im Takt laufen:

Wir liefen einfach los ohne zu fragen. xXxXxXXxxXx

Soll die Leserin hier stolpern und darauf aufmerksam gemacht werden, dass es hier inhaltlich zu einem schmerzlicher Bruch kommt? Das kann ich gut so annehmen und will gar nicht meckern. Ich könnte mir den ersten Vers aber auch gut ohne den Hüpfer vorstellen, z.B.:

Wir liefen los und stellten keine Fragen.

Auf jeden Fall mag ich diesen Text! So oder so: fünf Sterne von mir.

LG Claudi

kakadu schrieb:

Wir liefen los und stellten keine Fragen.

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Hallo Claudi,

das ist ein prima Vorschlag, den ich gerne übernehme.

Danke und liebe Grüße
Manfred

Prima, so allmählich lerne ich eure Vorlieben kennen. Bei dir hätte ich auch auf eher "glatt und geschmeidig" getippt. Du bist auch in der Sprache sehr klar und schnörkellos. Ganz mein Geschmack!

Hallo Manfred,

dein Gedicht erzählt auf berührende Weise von einem Schicksal, das so oder ähnlich schon vielen Menschen passiert ist. Doch du hast es durch deine Wortwahl zu etwas Besonderem gemacht, Kompliment.

Könntest du hier auf das Komma verzichten?

"Jetzt suche ich die kleinen, bunten Scherben"

Lieben Gruß
Sid

Sidgrani schrieb:

Könntest du hier auf das Komma verzichten?

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Ja, das Komma ist entbehrlich.

Danke und liebe Grüße
Manfred