Kalle aufm Trabbi-Treffen

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jimKaktus

Mitglied
Kalle aufm Trabbi-Treffen

Im Zelt leben, mal völlig verdreckt herum laufen - du das fühlt sich sooo lebendig an. Und die Menschen, das ist das Größte, riskieren mal einen Kopfsprung ins Abenteuer.

Die mich in den Busch zog, war riechbar besoffen ... Knick-knack. Du gehst ja ran, denk ich. - Sorry Jungs, ich muss eure Vorfreude leider enttäuschen. Langweilig. Nur ein bisschen Küssen und ne Umarmung. Mehr ist nicht passiert, denn eigentlich wollte ich auch gleich wieder weg. Aber nun war ich hier, im Busch, mit IHR, und musste es ausbaden. Das waren die längsten fünf Minuten meines Lebens.

Die Frau: erinnerte bei genauer Betrachtung an die Abfalleimer, die überall rumstanden, und was sie sagte, klang genauso hohl. Wie wenn man ne Bierflasche reinwirft, kein Witz. Das also ist dein Urlaub. Ungläubig zähl ich ihre Pickel. Dann entdecke ich was an ihrem Hals: ein blauer Fleck.

Na geil, denk ich. Anscheinend bist du nicht mal der Erste, bei dem sie's versucht. Ich geh und werf mich in die nächste Mülltonne. Naja, und weg war ich.
 

mienke

Mitglied
Hallo Jim,

deine Geschichte ist eher mit einem Brief zu vergleichen. Dein lockerer Schreibstil ist für literarische Werke absolut nicht geeignet. aufm, sie`s oder `ne können in Dialogen gern auftauchen. Wenn du tatsächlich das Schreiben erlernen möchtest, solltest du noch an dir arbeiten!

liebe Grüße
mienke

Übung macht den Meister! Lass den Stift täglich schwingen!
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, jimKaktus

Im Gegensatz zu mienke finde ich deinen Beitrag zur Schreibaufgabe ganz amüsant.

Ich glaube nicht, dass ich einen 500-Seiten-Roman in dieser "Schreibe" mit übermäßigem Lesevergnügen genießen würde, aber den Versuch würde ich schon wagen wollen. Aber hier war ja kein dicker Roman gefragt. Hier ging es um eine mögliche Lösung für die aktuelle Schreibaufgabe. In meinen Augen hast du eine augenzwinkernde Variante gefunden, die ihren ganz eigenen Charme hat. Sie ist sehr sehr schnell, der Text braust schon fast atemlos dahin - bis zu seinem durchaus witzigen Finale.

Wie schon oben erwähnt: Mir hat das Lesen Spaß gemacht.

Schöne Grüße von blaustrumpf


* * *

Hallo, mienke

Dein Kommentar hat mich zugegebenermaßen doch überrascht.

Wenn du dich ein bisschen tiefer in die Foren-Datenbänke der Leselupe vertiefst, wirst du feststellen, dass sich sehr wenige Kommentatoren so kategorisch festlegen möchten bei der Frage, was sich für ein literarisches Werk eignet und was nicht. Versöhnlich wirkende Einschränkungen wie "in meinen Augen" oder "meiner Meinung nach" findest du hingegen häufiger. Gewiss, ein schlichtes Aneinanderreihen von Plumpheiten und "wüeschte Wörter" (wie man es in Liechtenstein nennt), mag ich auch nicht. Aber der von jimKaktus vorgelegte Beitrag kommt ja auch ohne so etwas aus und weist sogar eine gewisse, schwungvolle Eleganz auf.

Was wäre das für eine armselige Literatur, die lediglich "Hochsprache" zuließe! Finde ich.

Schöne Grüße von blaustrumpf
 

mienke

Mitglied
Hallo blaustrumpf,

ich habe nichts gegen lockere, literarische Werke, im Gegenteil! Ich fand den Text auch amüsant. Gut, das hätte ich schon erwähnen sollen. Doch ich war der Meinung, dass alle, die hier Texte veröffentlichen, auch etwas über den literarischen Aspekt wissen wollen, sich verbessern wollen, um vielleicht auch eines Tages sein Namen über sein Werk in einer Bücherei zu lesen. Wenn es nicht so sein sollte, werde ich in Zukunft nur noch kommentieren, wenn mir ein Text gefallen hat.

Liebe Grüße
mienke
 

jimKaktus

Mitglied
Hi Mienke,

in diesem Forum ist Kritik ausdrücklich erwünscht, gerade negative. Es bringt ja nichts, Sch... in den Himmel zu loben.

Mit deiner Kritik tust du mir aber, ich verdenks dir nicht, ein bissl unrecht. Lies meine "eigentliche" Geschichte zur Schreibaufgabe und du merkst, dass mein Stil sich nach der Geschichte richtet. Kalle erzählt seinem Stammtisch nicht in Hexametern. (was aber gewiss auch seinen Reiz hätte)

Dass die Geschichte so "mündlich" verfasst ist, hat auch noch einen andern Grund: Ich wollte mal sehen, ob es möglich ist, die Wörter auch in einem kurzen Text BEILÄUFIG unterzubringen. In vielen Texten stehen nämlich überflüssige Sätze, deren zu offensichtlicher Zweck es ist, ein bestimmtes Wort zu nennen. Oder der Satz ist nicht überflüssig, aber das bestimmte Wort darin. (Beispiel: "Mein neunjähriger Sohn Kilian hingegen saß neben einem Busch und spielte mit seinem Gameboy." Irgendein x-beliebiger Busch gehört nicht in eine Geschichte. Wenn der Garten nicht ausgesprochen weitläufig ist, kommt man doch kaum umhin, neben einem Busch zu sitzen, oder? Es muss schon sein Lieblings-Busch sein, oder er sitzt "neben einem Busch, im Schatten".)

LG,
jim


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Hey Gabi, hey blaustrumpf!

Merci für eure Antworten. Einen Roman würd ich so auch nicht schreiben, das Tempo ist schwer durchzuhalten. Außerdem wäre es wohl ermüdend, für den Autor wie für den Leser. :cool:

jim
 

mienke

Mitglied
Hallo jim Kaktus

vielen Dank für den Tipp meines Schreibversuches, doch ich hätte es gern unter meiner Rubrik gelesen. Aber egal! In dem Punkt Busch gebe ich dir absolut Recht. Dieser Gedanke verfolgte mich auch beim schreiben und korrigieren.

Es freut mich ungemein, dass Tipps doch erwünscht sind. In dieser Plattform merke ich, dass die Leute hier anscheinend mit Lektoren noch gar nicht in Berührung kamen, sonst würden sie nicht so angreifend reagieren. Es war somit auch mein letzter Tipp, den ich hier verteilt habe. Ich wollte Euch lediglich nur helfen.

Liebe Grüße
mienke :confused:
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo mienke,

ich denke durchaus, dass Mitglieder der Leselupe schon mit Lektoren zu tun hatten :)

Mir fällt auf, dass Du ausschließlich hier in der Schreibaufgabe kommentierst. Da Du noch neu auf unserem Forum bist: Hast Du schon einmal in die Prosaforen hineingeschaut? Textarbeit wird auf der Lupe sehr unterstützt und auch erwartet.

Die Schreibaufgabe ist ein Angebot im Bereich der "Schreibwerkstatt" und möchte - ähnlich wie die Fingerübungen - zum Schreiben nach vorgegebenen Themen animieren.
Des öfteren schon sind Texte aus der Schreibaufgabe sogar in die "richtigen" Foren verschoben worden (der weitere Text von jimkaktus z.B. wird nach der Beendigung dieser Aufgabe in das Forum "Kurzgeschichten" verschoben).
Im Allgemeinen dient die Schreibaufgabe aber vielen Autoren zum Üben und Ausprobieren. Sehr gerne wird sie von neuen Autoren besucht, die hier nicht wie auf den "richtigen" Foren einen bereits fertigen Text einstellen müssen, sondern aufgrund der Aufgabe sozusagen ein "Grundgerüst" für einen Text vorfinden und dieses auskleiden.

Da Du, wie ich Deinem Profil entnehme, das Schreiben zum Beruf machen möchtest, werden Deine sicherlich hilfreichen Kommentare auf den Prosaforen mit Sicherheit gerne gesehen!

Mit freundlichen Grüßen,
 

jimKaktus

Mitglied
Hi Mienke,

was ich an deinem Satz kritisiert hab, trifft wie gesagt für viele Beiträge zu (für meine eigenen, wenn man sehr streng ist, auch). Ich hätte darum ein starkes Bedürfnis, hier und da mal ein Kontra reinzugeben. Aber unter der psychologischen Bedingung "Wettbewerb"? Da muss ich mir schon ausgesprochen sicher sein. Das wird sonst schnell sehr emotional (emotional ist es natürlich immer) und verzerrt die Bewertung deines eigenen Beitrags in Richtung minus 5. Und dann erfährst du nicht, ob dein Text was taugt. Das ist meine persönliche Ansicht.

Aber außerhalb oder, wenn die Schreibaufgabe abgeschlossen ist, kann man, denk ich, unbefangen lektorieren. Und für innerhalb gibts ja noch die Skala ... ;)

Gruß,
Jim
 

Inu

Mitglied
ja, Kaktus

ein toller Text, so richtig aus einem Guss, kurz, gut und dann der individuelle Stil :)
Gefällt mir sehr

Gruß
Inu
 

jimKaktus

Mitglied
Tach Inu,

"aus einem Guss", dann kann ich ja zufrieden sein. Meine Stammtischgeschichte ist bestimmt keine Weltliteratur, aber sie zerfällt trotz Kürze nicht in einzelne (vorgegebene) Worte, das wollte ich erreichen.

Grüße,
jim
 



 
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