Kamera, gefunden an den Klippen von Ko_

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lietzensee

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Kamera, gefunden an den Klippen von Ko_​

Bild 01
Selbstporträt zweier Männer. B_ trägt schwarze Jacke mit aufgesetzter Kapuze. Er hält die Kamera. N_ trägt rote Weste und graue Strickmütze. Er legt den Arm um B_. Hinter ihnen das Deck einer kleinen Motorjacht. Dahinter das Hafengebäude von Gr_. Beide lachen.

Bild 02
Blick aus dem Steuerhaus der Yacht, Regen und schäumende See.

Video 03 (10 Sekunden)
B_ und N_ sitzen am Klapptisch der kleinen Kajüte. N_ hält eine Flasche mit klarer Flüssigkeit, Etikett nicht zu erkennen. Er füllt zwei Tassen. Im Hintergrund Windgeräusche. N_ blickt in die leicht schwankende Kamera. „… Die sollen nur lachen. Am Ende müssen uns alle recht geben!“

Bild 04
Das Deck der Jacht mit verstreutem Angelgerät, dahinter glatte See. B_ kniet vor einem großen, auf dem Deck liegenden Fisch (Scomber thynnus). Er lächelt. In der Hand hält er ein Filetiermesser.

Bild 05 (Blitzlicht)
Hintergrund nicht zu erkennen. Eine ausgestreckte Hand direkt vor der Kamera. Wem die Hand gehört, ist nicht zu erkennen.

Video 06 (47 Sekunden)
Das Deck des Schiffes, dahinter raue See. N_ umfasst mit einem Arm die Reling. Mit der Anderen zeigt er auf etwas im Wasser. Windgeräusche. Die Kamera geht auf N_ zu und schwenkt über die Reling. Ein Riesenkalmar (Architeuthis dux) schwimmt neben dem Boot. Mehrere Arme des Tieres scheinen an der Bordwand festgesaugt. Ein Auge mit großer Pupille dreht sich in Richtung der Kamera. N_s Stimme im Hintergrund, aufgeregt, unverständlich. Etwas schnellt aus dem Wasser. Die Kamera zuckt zurück.

Bild 07
N_ in der Kajüte über den Tisch gebeugt. Eine Seekarte zeigt mehrere dreieckige Symbole. Zwei Symbole sind rot durchgestrichen. N_s linke Hand trägt einen Verband. Welches Gebiet die Karte zeigt, ist nicht zu erkennen.

Bild 08
Die Reling, dahinter aufgewühltes Meer. Die Kamera scheint auf den Dunst über dem Wasser gerichtet.

Bild 09
Gleiches Motiv wie 08. Im Dunst ist nun ein Schatten sichtbar. Die Größe des Schattens ist durch die unklare Entfernung nicht zu erkennen.

Bild 10
Gelöscht (Da die Bildnummer nicht neu vergeben wurde, muss das Löschen nach Bild 11 erfolgt sein.)

Bild 11
Gelöscht (Da die Bildnummer nicht neu vergeben wurde, muss das Löschen nach Bild 12 erfolgt sein.)

Bild 12 (Blitzlicht)
N_ steht mit dem Rücken zur Kamera, graue Strickmütze, langes Unterhemd, keine weitere Oberbekleidung. Seine Hand liegt auf dem Wulst einer Schiffstür. Die Tür weist mehrere Hebel auf und ist mit Rost überzogen. Bauart und Zustand passen nicht zu der vorher gesehenen Motorjacht. N_s Kopf ist zurückgedreht. Er blickt fragend in die Kamera.

Bild 13 (verwackelt)
Ein Tisch oder Werkbank, darauf mehrere, scheinbar rostüberzogene Werkzeuge und eine schwarze Pistole. In der Mitte ein Buch, eingeschlagen in schwarzen Stoff oder Leder. Auf dem Umschlag ein handgeschriebener Titel, scheinbar mit Serifen verzierte Buchstaben. Der Titel ist nicht zu entziffern.

Bild 14 (stark verwackelt)
Gleiches Motiv wie 13, aber die Kamera wurde nach rechts verrissen. Am rechten Bildrand ein schwarzer Schatten, ein dunkles Möbelstück oder ein gedrungener Körper.

Bild 15
N_ rennt auf die Kamera zu. Er hält die Hand vors Gesicht. Im Hintergrund rostüberzogene Metallwände. An dem Metall haften Seepocken (Coronula diadema).

Bild 16 (stark verwackelt)
Gleiche Metallwände wie in 15. Vermutlich im Laufen aufgenommen.

Video 17 (24 Sekunden)
B_s Gesicht von unten. Daneben N_s Schulter. Beide hocken und drücken sich gegen eine Wand. Die Kamera scheint auf dem Boden zu liegen. N_s Stimme: „Einer muss schauen, ob der Gang frei ist.“ Lauter: „Einer muss schauen, ob der Gang frei ist!“ Lauter: „Warum filmst du die Scheiße auch noch?“

Bild 18 bis Bild 27
Im Dunkeln aufgenommen und ohne erkennbare Motive.

Bild 28
N_ liegt auf einem nass glänzenden Untergrund. Die Kamera blickt von oben auf Schultern und Hinterkopf. Die graue Wollmütze ist blutdurchtränkt.

Video 29 (223 Sekunden)
Die Kamera in schneller Bewegung durch mehrere Gänge. Metallwände. Im Hintergrund sind Keuchen und Schritte zu hören. Eine Tür mit der Aufschrift HPL. Die Kamera hält inne und richtet sich auf das Motiv von Bild 13. Eine hohe, altarartige Plattform. Die Kamera wird gedreht und zeigt B_s Gesicht. „Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass [unverständlich]“ Im Hintergrund dumpfe Schläge. B_ drückt die schwarze Pistole an seine Schläfe. Ein Knall ist zu hören. Die Kamera fällt zu Boden.

Bild 30
Blaues Licht. Die Kamera zeigt nach oben. In mehreren Metern Höhe die Wasseroberfläche. Darunter ein Schwarm von Körpern. Gekrümmte Gliedmaßen zeichnen sich vor dem spiegelnden Hintergrund ab. Erster Beweis für ein Massenauftreten von Sr_ (Xe_ di_).
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 22242

Gast
Super Idee und klasse umgesetzt!
… auch wenn ich mir noch ein bisschen mehr Auflösung gewünscht hätte.
Das lesen hat aber richtig Spaß gemacht!
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Tommy,
vielen Dank für die Antwort, es freut mich, dass du Spaß beim Lesen hattest! Ja, vielleicht hätte ich mutiger sein können und am Ende noch ein paar mehr Andeutungen machen. Ich werde noch mal über das letzte Bild nachdenken.

Viele Grüße
lietzensee
 
G

Gelöschtes Mitglied 22242

Gast
Ich nehme mal an, sie haben das dritte Symbol auf der Karte gefunden und gefunden wonach sie gesucht hatten.
Aber vielleicht kannst du mir ja mal folgende Fragen noch beantworten:

- Hat der Krake etwas mit der Auflösung zu tun? Bzw. spielt er im weiteren Verlauf der Story noch eine Rolle?

- Was ist das denn für ein Ort den sie finden

- was hat es mit der Pistole auf sich. Haben B oder N sie mitgebracht?

Das würd mir sehr helfen.
Ich fand die Story nämlich echt spannend.
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Tommy,
die Pistole haben die beiden gefunden- das vermute ich zumindest.
Ehrlich gesagt will ich durch die einzelnen Bilder aber gerade keine glatte Geschichte erzählen. Es sollen Fragen und auch Widersprüche bleiben. Von der Ästhetik her haben mich Berichte im Internet über "ungelöste Kriminalfälle" inspiriert. (Ja, manchmal habe ich eine Schwäche für Schund.)
Ich bin mir bewusst, dass das eine Gratwanderung ist. Für den Leser ist es nicht beriediedigend, wenn zu viele Sachen offen bleiben.
Mehr Erklärungen will ich in den Text nicht einbauen. Aber vielleicht schaffe ich es, dass das letzte Bild die Sache poetisch noch etwas besser abschließt.

Viele Grüße
lietzensee

p.s. Mit deinem neuen Avatar hatte ich dich erst gar nicht erkannt
 
Hallo @lietzensee

Idee und Ausführung finde ich klasse.

Habe nur einen kurzen Kommentar.

Video 03 (10 Sekunden)
Nun ja, es ist ja nicht Video 3, also das dritte Video.
Ich hätte es so gemacht:
Aufnahme 02 (Foto)
Aufnahme 03 (Video, 10 Sek.)

Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wer das für wen so detailliert aufgeschrieben hat.
Warum werden Namen und Orte nur abgekürzt dargestellt?
Wofür die lateinischen Namen bei den Meerestieren?

Würde mich über eine Aufklärung freuen.

Gerne gelesen.

LG und einen tollen Wochenstart,
Franklyn Francis
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Franklyn,
es freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat!

Nun ja, es ist ja nicht Video 3, also das dritte Video.
Ich hatte es so geschrieben, damit man Fotos und Videos auf den ersten Blick unterscheiden kann. Wenn zu viel in Klammern steht, habe ich Bedenken, dass das den Lesefluss stört. Du findest die Schreibweise so verwirrend? Da werde ich noch mal drüber nachdenken.

Würde mich über eine Aufklärung freuen.
Ehrlich gesagt will ich dem Leser die Aufklärung gerade vorenthalten. Für der Leser soll es sich anfühlen, als hätte er ein Dokument in die Hände bekommen, das nicht für ihn bestimmt war. Der Kontext soll unklar bleiben. Wie ich schon Tommy geschrieben habe, ich weiß, dass so viel Unerklärtes nicht jedermanns Geschmack ist. Wenn du dich beim Lesen gefragt hast, wer so einen Text geschrieben haben könnte, dann ist das aber mein gewünschter Effekt.

Viele Grüße und gleichfalls einen guten Montag
lietzensee
 
Hallo lietzensee,

danke für deine Rückmeldung.

Du findest die Schreibweise so verwirrend? Da werde ich noch mal drüber nachdenken.
Verwirrend finde ich es nicht. Man kann es schon verstehen. Vielleicht bin ich da zu penibel.

Für der Leser soll es sich anfühlen, als hätte er ein Dokument in die Hände bekommen, das nicht für ihn bestimmt war. Der Kontext soll unklar bleiben.
Und genauso hat es sich für mich angefühlt. Da habe ich etwas gefunden, das nicht für mich bestimmt ist.

Wenn du dich beim Lesen gefragt hast, wer so einen Text geschrieben haben könnte, dann ist das aber mein gewünschter Effekt.
Super. Passt!

Schönen Tag noch.

LG, Franklyn Francis
 



 
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