Et contra nubes
Mitglied
Die Tage in Kiel verlaufen in fast völliger Harmonie. Der Zerstörer hat einen Haarriss in der Maschine und muss auf der Howald-Werft untersucht werden. Unsere Truppe versteht sich blendend.
Es wird viel Skat gespielt und irgendwann kommt einer auf die absurde Idee, jeden Tag einen Vierzeiler auf die Tafel an der Wand unserer Stube zu schreiben und der muss sich natürlich reimen, jeder kommt dran.
Der Besatzung bleibt das nicht verborgen und ausgerechnet der Schmadding und Maat Marin besuchen uns fast täglich nur, um einen Blick auf die Tafel zu werfen.
Was uns aber alle mehr als verwundert ist die Tatsache, dass ausgerechnet Leutnant von Rees fast jeden Tag bei uns erscheint, nicht nur wegen der Prosa und dazu, was ihn bei der ganzen Truppe in der Rangliste der beliebtesten Offiziere ganz nach oben befördert, auch noch einen Einstand mitbringt in Form von Flaschenbier.
Die Seelords sind begeistert und „Mr. Bond“, wie sie ihn getauft haben, ist von da an einen gerngesehenen Gast. Ich werde von ihm eingeladen auf seine Offiziersstube und wir plaudern ein paar Mal über belangloses Zeug, philosophieren über Gott und die Welt, das Leben und die Liebe.
Alles wäre im Gleichklang so weitergegangen, aber eines Abends besucht uns der Schmadding. Da steht er, der kleine Mann, der immer ein wenig listig aussieht. Die Arme in die Hüften gestemmt, die Mütze, gewollt, schief auf dem Kopf und schaut sich das Geschriebene an, dreht sich im Kreis und sein Blick schweift durch die Stube.
Vielleicht waren wir an diesem Tag nicht in bester Form, was die Prosa angeht, auf jeden Fall begeht er den Fehler und mokiert sich über unseren Saustall und dass er ihn aufgeräumt wiedersehen will.
Keiner von uns nimmt das wirklich ernst, was der Schmadding sagt, wir kennen ihn, er macht schon mal ein bisschen Wind, außerdem sind unsere Tage gezählt, da nimmt man so etwas auf die leichte Schulter, außer Waldenberg, der halb besoffen und für die Sauerei eigentlich verantwortlich ist, weil er Stubendienst hatte.
Man kann aber nicht gleichzeitig saufen und halb besoffen die Bude aufklaren wollen, das funktioniert nicht, soviel ist uns klar.
Aber in der nach oben offener Richterskala bewerten wir die Sauerei auch nicht mehr besonders hoch, wir sind ja schließlich lange genug dabei, ganz anders Waldenberg.
Vielleicht fühlte er sich in seiner Ehre verletzt, vor all´ seinen Kameraden so bloßgestellt zu werden, vielleicht hat er es in seinem Suffkopp in den falschen Hals bekommen, kam sich vielleicht als Verlierer vor, wer weiß das schon? Wir kennen ihn genau, wir wissen ja, dass er schnell jähzornig werden kann.
Auf jeden Fall, der Schmadding hat sich umgedreht und ist auf dem Weg zur Türe und ich sehe ihn noch wie heute, er ist vielleicht noch 1 bis 2 Meter vom Ausgang entfernt, seine Hand bewegt sich bereits auf die Klinke zu, als Waldenberg, dieser cholerische Maurer aus dem Niedersächsischen, plötzlich sein Takelmesser zückt und durch die Bude in Richtung Türe stürmt.
Jörg steht in der Ecke und reinigt mit irgendwas seine Fingernägel, Jim steht Waldenberg noch am nächsten und hat die Arme verschränkt. Ich habe meine Pfeife in der Hand und stehe hinter Jim. Willi steht in der Nähe der Türe, also Waldenberg fast gegenüber.
Ich habe es bis heute nicht begriffen, wie alles so synchronisiert ablaufen konnte, jedenfalls erfassen wir bei all´ unserer Trägheit, und so ganz nüchtern sind wir ja auch nicht mehr, was da gerade passiert.
Vier Mann fliegen aus den unterschiedlichsten Richtungen auf Waldenberg zu und ungeachtet seines gezückten Messers, begraben wir ihn unter uns, bevor der Schmadding die Türe schließen kann. Ich bin noch heute der Überzeugung, dass der Schmadding etwas geahnt haben muss, aber umgesehen hat er sich nicht.
Es wird viel Skat gespielt und irgendwann kommt einer auf die absurde Idee, jeden Tag einen Vierzeiler auf die Tafel an der Wand unserer Stube zu schreiben und der muss sich natürlich reimen, jeder kommt dran.
Der Besatzung bleibt das nicht verborgen und ausgerechnet der Schmadding und Maat Marin besuchen uns fast täglich nur, um einen Blick auf die Tafel zu werfen.
Was uns aber alle mehr als verwundert ist die Tatsache, dass ausgerechnet Leutnant von Rees fast jeden Tag bei uns erscheint, nicht nur wegen der Prosa und dazu, was ihn bei der ganzen Truppe in der Rangliste der beliebtesten Offiziere ganz nach oben befördert, auch noch einen Einstand mitbringt in Form von Flaschenbier.
Die Seelords sind begeistert und „Mr. Bond“, wie sie ihn getauft haben, ist von da an einen gerngesehenen Gast. Ich werde von ihm eingeladen auf seine Offiziersstube und wir plaudern ein paar Mal über belangloses Zeug, philosophieren über Gott und die Welt, das Leben und die Liebe.
Alles wäre im Gleichklang so weitergegangen, aber eines Abends besucht uns der Schmadding. Da steht er, der kleine Mann, der immer ein wenig listig aussieht. Die Arme in die Hüften gestemmt, die Mütze, gewollt, schief auf dem Kopf und schaut sich das Geschriebene an, dreht sich im Kreis und sein Blick schweift durch die Stube.
Vielleicht waren wir an diesem Tag nicht in bester Form, was die Prosa angeht, auf jeden Fall begeht er den Fehler und mokiert sich über unseren Saustall und dass er ihn aufgeräumt wiedersehen will.
Keiner von uns nimmt das wirklich ernst, was der Schmadding sagt, wir kennen ihn, er macht schon mal ein bisschen Wind, außerdem sind unsere Tage gezählt, da nimmt man so etwas auf die leichte Schulter, außer Waldenberg, der halb besoffen und für die Sauerei eigentlich verantwortlich ist, weil er Stubendienst hatte.
Man kann aber nicht gleichzeitig saufen und halb besoffen die Bude aufklaren wollen, das funktioniert nicht, soviel ist uns klar.
Aber in der nach oben offener Richterskala bewerten wir die Sauerei auch nicht mehr besonders hoch, wir sind ja schließlich lange genug dabei, ganz anders Waldenberg.
Vielleicht fühlte er sich in seiner Ehre verletzt, vor all´ seinen Kameraden so bloßgestellt zu werden, vielleicht hat er es in seinem Suffkopp in den falschen Hals bekommen, kam sich vielleicht als Verlierer vor, wer weiß das schon? Wir kennen ihn genau, wir wissen ja, dass er schnell jähzornig werden kann.
Auf jeden Fall, der Schmadding hat sich umgedreht und ist auf dem Weg zur Türe und ich sehe ihn noch wie heute, er ist vielleicht noch 1 bis 2 Meter vom Ausgang entfernt, seine Hand bewegt sich bereits auf die Klinke zu, als Waldenberg, dieser cholerische Maurer aus dem Niedersächsischen, plötzlich sein Takelmesser zückt und durch die Bude in Richtung Türe stürmt.
Jörg steht in der Ecke und reinigt mit irgendwas seine Fingernägel, Jim steht Waldenberg noch am nächsten und hat die Arme verschränkt. Ich habe meine Pfeife in der Hand und stehe hinter Jim. Willi steht in der Nähe der Türe, also Waldenberg fast gegenüber.
Ich habe es bis heute nicht begriffen, wie alles so synchronisiert ablaufen konnte, jedenfalls erfassen wir bei all´ unserer Trägheit, und so ganz nüchtern sind wir ja auch nicht mehr, was da gerade passiert.
Vier Mann fliegen aus den unterschiedlichsten Richtungen auf Waldenberg zu und ungeachtet seines gezückten Messers, begraben wir ihn unter uns, bevor der Schmadding die Türe schließen kann. Ich bin noch heute der Überzeugung, dass der Schmadding etwas geahnt haben muss, aber umgesehen hat er sich nicht.