Wolfgang Urach
Mitglied
Es war auch kurz nach Schulferien-Ende, als in der Stadt überall neue Plakate auftauchten.
„Bauern, wehrt euch!“, stand da.
Und dann folgte ein Aufruf zu einer Versammlung.
Alfons, der kleine dünne Bauer, stand unschlüssig davor. Er wiegte den Kopf hin und her, weil er das Gefühl hatte, dass da was im Busch war.
Die 20 Jahre lang, seitdem er den Hof von seinem Vater übernommen hatte, hatte es noch nie eine Initiative zugunsten der Bauern gegeben.
Er würde hingehen, aber man musste erst mal sehen, was da so passieren sollte.
Die Versammlung fand im Festzelt statt. Es gab zünftiges Freibier, und Alfons und Bruno nahmen gutgelaunt an einem der Holztische Platz.
Sie stießen mit den schweren Glaskrügen an.
Die andern Bauern an ihrem Tisch schienen auch mehr per Zufall dazu sein.
„Was soll eigentlich hier passieren?“, fragte Alfons.
„Keine Ahnung“, sagte ein anderer Bauer in einem bunten Stoffhemd.
„Lieber Bauern“, fing der Redner an. Er war glatzköpfig. Es war Doktor Gobel.
„Liebe Bauern“, wiederholte er. „Lange seid ihr von der Politik vergessen worden. Man erhöht euch die Steuern; ihr verdient weniger. Ihr bekommt keine Unterstützung. Jetzt sollt ihr sogar mit dem Wasser sparsam umgehen, so als ob ihr das vorher nie getan hättet.
„Genau!“, rief jemand aus dem Publikum zustimmend.
„Danke!“, rief Doktor Gobel und wischte sich seine Stirn mit einem Taschentuch ab.
„Wir, die Sammelbewegung zum Wohle Lappaliens, S – W – L, haben es uns zum Auftrag gemacht, für die Lappalier und besonders für die hart arbeitenden Bauern uns zu engagieren. Ihr die Bauern! Ihr gebt uns unser tägliches lappalisches Brot! Ihr bestellt die lappalische Erde! Ihr seid unsere Garanten, dass Lappalia niemals hungern soll!“
„Genau! Bravo! Das stimmt!“, riefen einige jetzt.
„Deshalb wird die Sammelbewegung zum Wohle Lappaliens im Stadtrat und beim Bürgermeister verlangen, dass lappalische Bauern weniger Steuern zahlen müssen, dass lappalische Bauern nicht mit fremden Arbeitskräften arbeiten müssen, sondern mit der lappalischen Jugend Hand in Hand wie in der Vergangenheit!“
„Auf solche Worte haben wir gewartet“, brüllte einer von hinten.
„Raus mit den Ausländern und Herumtreibern! Lappalische Geld für Lappalier! Lappalisches Land für uns die wahrhaftigen Lappalier!“
Es ging eine Welle des Klatschens und zustimmenden Geflüsters durch das Bierzelt.
Der Bauer im Stoffhemd rückte etwas von Bruno ab, weil Bruno als Ausländer hier nicht gern gesehen war.
Alfons nickte Bruno zu: „Wir hauen ab, das ist doch alles Blödsinn hier.“
Die beiden verließen das Festzelt, noch bevor die Rede von Gobel zuende war.
„Bauern, wehrt euch!“, stand da.
Und dann folgte ein Aufruf zu einer Versammlung.
Alfons, der kleine dünne Bauer, stand unschlüssig davor. Er wiegte den Kopf hin und her, weil er das Gefühl hatte, dass da was im Busch war.
Die 20 Jahre lang, seitdem er den Hof von seinem Vater übernommen hatte, hatte es noch nie eine Initiative zugunsten der Bauern gegeben.
Er würde hingehen, aber man musste erst mal sehen, was da so passieren sollte.
Die Versammlung fand im Festzelt statt. Es gab zünftiges Freibier, und Alfons und Bruno nahmen gutgelaunt an einem der Holztische Platz.
Sie stießen mit den schweren Glaskrügen an.
Die andern Bauern an ihrem Tisch schienen auch mehr per Zufall dazu sein.
„Was soll eigentlich hier passieren?“, fragte Alfons.
„Keine Ahnung“, sagte ein anderer Bauer in einem bunten Stoffhemd.
„Lieber Bauern“, fing der Redner an. Er war glatzköpfig. Es war Doktor Gobel.
„Liebe Bauern“, wiederholte er. „Lange seid ihr von der Politik vergessen worden. Man erhöht euch die Steuern; ihr verdient weniger. Ihr bekommt keine Unterstützung. Jetzt sollt ihr sogar mit dem Wasser sparsam umgehen, so als ob ihr das vorher nie getan hättet.
„Genau!“, rief jemand aus dem Publikum zustimmend.
„Danke!“, rief Doktor Gobel und wischte sich seine Stirn mit einem Taschentuch ab.
„Wir, die Sammelbewegung zum Wohle Lappaliens, S – W – L, haben es uns zum Auftrag gemacht, für die Lappalier und besonders für die hart arbeitenden Bauern uns zu engagieren. Ihr die Bauern! Ihr gebt uns unser tägliches lappalisches Brot! Ihr bestellt die lappalische Erde! Ihr seid unsere Garanten, dass Lappalia niemals hungern soll!“
„Genau! Bravo! Das stimmt!“, riefen einige jetzt.
„Deshalb wird die Sammelbewegung zum Wohle Lappaliens im Stadtrat und beim Bürgermeister verlangen, dass lappalische Bauern weniger Steuern zahlen müssen, dass lappalische Bauern nicht mit fremden Arbeitskräften arbeiten müssen, sondern mit der lappalischen Jugend Hand in Hand wie in der Vergangenheit!“
„Auf solche Worte haben wir gewartet“, brüllte einer von hinten.
„Raus mit den Ausländern und Herumtreibern! Lappalische Geld für Lappalier! Lappalisches Land für uns die wahrhaftigen Lappalier!“
Es ging eine Welle des Klatschens und zustimmenden Geflüsters durch das Bierzelt.
Der Bauer im Stoffhemd rückte etwas von Bruno ab, weil Bruno als Ausländer hier nicht gern gesehen war.
Alfons nickte Bruno zu: „Wir hauen ab, das ist doch alles Blödsinn hier.“
Die beiden verließen das Festzelt, noch bevor die Rede von Gobel zuende war.