Es war schon später Nachmittag als Arlen und ihre jüngere Schwester Muriel zu einen kleinen Bach gingen, der in einer Senke dicht an dem Dorf vorbei floss, in dem sie aufwuchsen.
Der Ort hatte früher mal über hundert Menschen ein Zuhause gegeben.
Aber das hatte sich letzten Winter zum Negativen geändert.
Es waren harte Zeiten gewesen in dem Hunger und Kälte sie abends nicht einschlafen ließ. Als der Winter sich dem Ende neigte und der strenge Frost nachließ, beschlossen die Bewohner das Dorf zu verlassen und zogen in den Süden wo sie wohl bessere Bedingungen erwarteten.
Mit Tränen in den Augen hatten sie ihnen nachgeschaut, wie die Einwohner in einer langen Kolonne das Dorf verließen. Die Schwestern hätten sich ihnen gerne angeschlossen.
Das sie es nicht taten lag an ihrem Großvater, der sie großzog, nachdem ihre Eltern bei einem Brand, der das Dorf nahezu vollständig zerstörte, starben.
Das lag jetzt schon über 15 Jahre zurück.
Er war der Druide des Dorfes gewesen und weigerte sich hartnäckig, nachdem er die Götter befragte, das Dorf zu verlassen.
Als er die anderen warnte, sie würden in ihr Unglück ziehen, schelten sie ihn einen alten Narren und zogen ohne sie los.
Jede der Beiden trug einen schweren Tonkrug, den sie nacheinander ins Wasser hielten und mit frischen, kalten Wasser füllten.
„Sag mal Arlen“ fragte Muriel und schaute ihrer Schwester in die Augen, “Wollen wir Großvater bitten, dass er die Götter nochmals befragt?“
Arlen stellte den Krug auf den Boden und seufzte.
“Du kennst ihn doch und weißt wie störrisch er ist wenn wir ihn darauf ansprechen, ich würde die anderen ja auch gerne wieder sehen und vermisse sie sehr.“
Sie nahm ihre Schwester in die Arme und drückte sie an sich. “Wir können es doch versuchen Arlen, vielleicht stimmt er ja diesmal zu, es ist schließlich schon lange her, dass er mit den ihnen sprach.“
Arlen ließ Muriel wieder los und nahm den Krug wieder auf „Komm lass uns erst mal nach Hause gehen, vielleicht ergibt sich heute die Gelegenheit und wir können ihn überreden.“
Muriel zuckte mit den Schultern „Wenn er doch nicht immer so störrisch wäre, könnten wir schon lange wieder mit unseren Freunden zusammen leben.“
„Ja das wäre toll“ stimmte ihr Muriel zu.
Um zu dem Haus des Großvaters zu gelangen mussten sie über den kleinen Dorfplatz gehen wo in der Mitte ein aus Lehm gebauter Backofen stand und sich zu dieser Zeit eigentlich die Frauen trafen, ihr Brot backten und sich lautstark über die letzten Neuigkeiten unterhielten. Aber der Platz war verstummt, kein Kinderlachen war mehr zu hören.
Die Häuser, die im Kreis um die Dorfmitte gebaut wurden. sahen aus als ob ein Orkan sie aus der Blüte des Lebens gerissen hätte.
Aus einem der Häuser kam ein unbestimmtes, leises Rattern.
Oder war es ein knurren?
Das wird wohl ein Tier sein, dachten beide gleichzeitig und sahen sich nervös in die Augen. Arlen und Muriel gingen schneller über den staubigen Platz, sie rannten fast, irgendwie fühlten sie sich nicht mehr wohl in ihrer Haut, als würden sie von den dunklen Fensterhöhlen der verlassenen Häuser angestarrt, wo im nächsten Augenblick eine riesige Pranke nach ihnen greifen und sie für immer in einen grauenhaften Schlund reißen könnte.
Arlen war als erste an der Haustür, drückte den Riegel nach unten und öffnete hastig die Tür. Beide hatten es sehr eilig in die Stube zu gelangen, so als würde ein Rudel hungriger Wölfe sie verfolgen.
Bevor sie die Tür wieder schloss lugte sie nochmals durch den Türspalt.
Aber weder Wölfe noch andere wilden Tiere waren hinter ihnen her.
Sie stellten ihre Wasserkrüge in die linke Ecke des Hauses und sahen sich stumm in die Augen.
Es herrschte eine gespenstige Ruhe.
Weder draußen noch hier war ein Geräusch zu hören, so als würde die Welt für immer stillstehen.
Arlen zerbrach die eisige Ruhe als erste: „Verdammt warum bin ich auf einmal so nervös?“
„Da bist du nicht alleine.“ erwiderte Muriel “Da war irgendwas, ich habe es genau gespürt!“ „Blödsinn, was soll hier schon passieren? Ich glaube eher, wir werden langsam wahnsinnig.“ Aber im Inneren wusste sie, das es nicht so war.
„Und warum ist Großvater noch nicht da“ fragte Muriel fast panisch „Er ging doch schon vor Sonnenaufgang aus dem Haus und müsste doch längst wieder zurück sein.“
Mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln nahm sich Arlen einen Becher aus dem Holzregal, füllte ihn mit dem kalten Wasser aus dem Krug und setzte sich auf einen der drei Stühle die um den runden Tisch standen.
Sie hob seufzend die Schulter: „Ich glaube er wollte noch ein paar Zutaten für ein Ritual suchen. Wie er mir erzählte braucht er einen Pilz, der in der Nähe des Götterpfads in einem Tannenwald wächst.“
Auf einmal raschelte es an der Tür.
Beide fuhren mit aufgerissenen Augen erschrocken rum und blickten angstvoll in die Richtung aus der das Geräusch kam.
Langsam und kratzend hob sich der Holzriegel.
Den Schwestern stand das Entsetzen wie gezeichnet in ihren Gesichtern. Hatten sie sich doch nicht getäuscht und es war tatsächlich jemand in ihrem Dorf.
Der sie beobachtete!
Damit er in einem günstigen Augenblick ihrer habhaft werden kann?
Muriel schob langsam ihre zitternde Hand in Richtung ihrer Schwester. Sie fühlte sich auf einmal alleine und wollte den Schutz ihrer Schwester spüren.
Arlen nahm die Hand ihrer Schwester und erhob sich langsam von ihrem Stuhl und suchte ängstlich nach einem Versteck.
Aber für ein Versteck, war es unweigerlich zu spät.
Sie gingen mit langsamen Schritten nach hinten bis die Hauswand ein weiteres Zurückweichen zunichte machte.
„Gefangen“ ging es durch ihren Kopf.
Mit einem lauten Knall schwang die Tür nun vollends auf.
Arlen pochte das Herz.
Der Raum knisterte, als ob sich gleich ein riesiger Blitz entladen würde.
Zwei unheimliche Gestalten standen im Schatten der Sonne vor ihnen!
Der dritte, es musste ein Tier aus der Unterwelt sein kroch auf allen Vieren und hatte einen riesigen Buckel.
Knurrend sah er in ihre Richtung!
Muriel konnte einen Schrei nicht mehr unterdrücken.
Der Ort hatte früher mal über hundert Menschen ein Zuhause gegeben.
Aber das hatte sich letzten Winter zum Negativen geändert.
Es waren harte Zeiten gewesen in dem Hunger und Kälte sie abends nicht einschlafen ließ. Als der Winter sich dem Ende neigte und der strenge Frost nachließ, beschlossen die Bewohner das Dorf zu verlassen und zogen in den Süden wo sie wohl bessere Bedingungen erwarteten.
Mit Tränen in den Augen hatten sie ihnen nachgeschaut, wie die Einwohner in einer langen Kolonne das Dorf verließen. Die Schwestern hätten sich ihnen gerne angeschlossen.
Das sie es nicht taten lag an ihrem Großvater, der sie großzog, nachdem ihre Eltern bei einem Brand, der das Dorf nahezu vollständig zerstörte, starben.
Das lag jetzt schon über 15 Jahre zurück.
Er war der Druide des Dorfes gewesen und weigerte sich hartnäckig, nachdem er die Götter befragte, das Dorf zu verlassen.
Als er die anderen warnte, sie würden in ihr Unglück ziehen, schelten sie ihn einen alten Narren und zogen ohne sie los.
Jede der Beiden trug einen schweren Tonkrug, den sie nacheinander ins Wasser hielten und mit frischen, kalten Wasser füllten.
„Sag mal Arlen“ fragte Muriel und schaute ihrer Schwester in die Augen, “Wollen wir Großvater bitten, dass er die Götter nochmals befragt?“
Arlen stellte den Krug auf den Boden und seufzte.
“Du kennst ihn doch und weißt wie störrisch er ist wenn wir ihn darauf ansprechen, ich würde die anderen ja auch gerne wieder sehen und vermisse sie sehr.“
Sie nahm ihre Schwester in die Arme und drückte sie an sich. “Wir können es doch versuchen Arlen, vielleicht stimmt er ja diesmal zu, es ist schließlich schon lange her, dass er mit den ihnen sprach.“
Arlen ließ Muriel wieder los und nahm den Krug wieder auf „Komm lass uns erst mal nach Hause gehen, vielleicht ergibt sich heute die Gelegenheit und wir können ihn überreden.“
Muriel zuckte mit den Schultern „Wenn er doch nicht immer so störrisch wäre, könnten wir schon lange wieder mit unseren Freunden zusammen leben.“
„Ja das wäre toll“ stimmte ihr Muriel zu.
Um zu dem Haus des Großvaters zu gelangen mussten sie über den kleinen Dorfplatz gehen wo in der Mitte ein aus Lehm gebauter Backofen stand und sich zu dieser Zeit eigentlich die Frauen trafen, ihr Brot backten und sich lautstark über die letzten Neuigkeiten unterhielten. Aber der Platz war verstummt, kein Kinderlachen war mehr zu hören.
Die Häuser, die im Kreis um die Dorfmitte gebaut wurden. sahen aus als ob ein Orkan sie aus der Blüte des Lebens gerissen hätte.
Aus einem der Häuser kam ein unbestimmtes, leises Rattern.
Oder war es ein knurren?
Das wird wohl ein Tier sein, dachten beide gleichzeitig und sahen sich nervös in die Augen. Arlen und Muriel gingen schneller über den staubigen Platz, sie rannten fast, irgendwie fühlten sie sich nicht mehr wohl in ihrer Haut, als würden sie von den dunklen Fensterhöhlen der verlassenen Häuser angestarrt, wo im nächsten Augenblick eine riesige Pranke nach ihnen greifen und sie für immer in einen grauenhaften Schlund reißen könnte.
Arlen war als erste an der Haustür, drückte den Riegel nach unten und öffnete hastig die Tür. Beide hatten es sehr eilig in die Stube zu gelangen, so als würde ein Rudel hungriger Wölfe sie verfolgen.
Bevor sie die Tür wieder schloss lugte sie nochmals durch den Türspalt.
Aber weder Wölfe noch andere wilden Tiere waren hinter ihnen her.
Sie stellten ihre Wasserkrüge in die linke Ecke des Hauses und sahen sich stumm in die Augen.
Es herrschte eine gespenstige Ruhe.
Weder draußen noch hier war ein Geräusch zu hören, so als würde die Welt für immer stillstehen.
Arlen zerbrach die eisige Ruhe als erste: „Verdammt warum bin ich auf einmal so nervös?“
„Da bist du nicht alleine.“ erwiderte Muriel “Da war irgendwas, ich habe es genau gespürt!“ „Blödsinn, was soll hier schon passieren? Ich glaube eher, wir werden langsam wahnsinnig.“ Aber im Inneren wusste sie, das es nicht so war.
„Und warum ist Großvater noch nicht da“ fragte Muriel fast panisch „Er ging doch schon vor Sonnenaufgang aus dem Haus und müsste doch längst wieder zurück sein.“
Mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln nahm sich Arlen einen Becher aus dem Holzregal, füllte ihn mit dem kalten Wasser aus dem Krug und setzte sich auf einen der drei Stühle die um den runden Tisch standen.
Sie hob seufzend die Schulter: „Ich glaube er wollte noch ein paar Zutaten für ein Ritual suchen. Wie er mir erzählte braucht er einen Pilz, der in der Nähe des Götterpfads in einem Tannenwald wächst.“
Auf einmal raschelte es an der Tür.
Beide fuhren mit aufgerissenen Augen erschrocken rum und blickten angstvoll in die Richtung aus der das Geräusch kam.
Langsam und kratzend hob sich der Holzriegel.
Den Schwestern stand das Entsetzen wie gezeichnet in ihren Gesichtern. Hatten sie sich doch nicht getäuscht und es war tatsächlich jemand in ihrem Dorf.
Der sie beobachtete!
Damit er in einem günstigen Augenblick ihrer habhaft werden kann?
Muriel schob langsam ihre zitternde Hand in Richtung ihrer Schwester. Sie fühlte sich auf einmal alleine und wollte den Schutz ihrer Schwester spüren.
Arlen nahm die Hand ihrer Schwester und erhob sich langsam von ihrem Stuhl und suchte ängstlich nach einem Versteck.
Aber für ein Versteck, war es unweigerlich zu spät.
Sie gingen mit langsamen Schritten nach hinten bis die Hauswand ein weiteres Zurückweichen zunichte machte.
„Gefangen“ ging es durch ihren Kopf.
Mit einem lauten Knall schwang die Tür nun vollends auf.
Arlen pochte das Herz.
Der Raum knisterte, als ob sich gleich ein riesiger Blitz entladen würde.
Zwei unheimliche Gestalten standen im Schatten der Sonne vor ihnen!
Der dritte, es musste ein Tier aus der Unterwelt sein kroch auf allen Vieren und hatte einen riesigen Buckel.
Knurrend sah er in ihre Richtung!
Muriel konnte einen Schrei nicht mehr unterdrücken.