Er war noch fast eine Stunde unterwegs, bis er die Feste sehen konnte. Aber was war das? Er sah Feuer aufsteigen. Die Festung glich eher einer Ruine als einem Bollwerk der Menschheit zum Schutz vor den barbarischen Horden.
>>Orks!<< zischte er zwischen angespannten Lippen hervor. Magnus hielt seinen Schimmel an, griff hinter sich und setzte den Helm auf dessen Haupt ein Büschel Rosshaar prunkte auf, schnallte sich den Schild an den Linken Arm und ergriff mit der Rechten sein Schwert. In vollem Galopp ritt er auf die Feste zu. Das blank polierte Metall des Schildes glänzte in der Sonne und hob das in Gold eingelassene Emblem Vortem´s, der Gott der Sonne und der Rechtschaffenheit, hervor. Das Zeichen für das Magnus sein Leben geben wollte, war ein gezackter Bihänder umgeben von einer gleißenden Sonne.
Um so näher er der Feste kam, um so mehr erkannte er das Ausmaß der Zerstörung und die Hoffnung auf lebende Glaubensbrüder zu treffen schwand mit jedem Meter. Schon in der näheren Umgebung von Ehrenstein kam er an unzähligen im Kampf gefallenen Menschen und Orks vorbei. Als der Paladin das völlig zerborstene Tor ereichte mäßigte er den Schritt seines Pferdes und ritt vorsichtig in den Hof der Feste ein. Auch hier erwartete ihn ein Anblick des Grauens. Überall lagen die von einer gnadenlosen Schlacht zerstückelten Körper von Menschen und Orks. Die Gebäude der Feste waren zu großen Teilen zerstört und auch die dicke Mauer beherbergte viele ungewollte Durchlässe. Magnus sprang vom Pferd und rannte geduckt hinter den nächsten Steinhaufen. Dort angekommen hockte er sich ab, versuchte seinen Atem zu beruhigen und die Aufregung abzuschütteln.
Den Helm vom Kopf genommen spähte der Ordensritter über den Steinhaufen, um die Umgebung zu beobachten und konzentrierte sich auf jedes Geräusch um mögliche Orks zu entdecken, die noch da sein könnten.
Als sich Magnus irgendwann sicher war, das niemand außer ihm da war erhob er sich wieder, setzte den Helm auf, steckte das Schwert in die Scheide und ging zu seinem Schimmel zurück.
Plötzlich hörte er etwas. Es waren Stimmen, die unverständliche Grunzlaute von sich gaben. Ohne zu zögern packte Magnus den gezackten Bihänder, der an seinem Sattel befestigt war.
Dieser Bihänder war die rituelle Waffe der Paladine. Der Griff war eine gute Elle lang, so das für beide Hände genug Platz war, auch in der Bewegung umgreifen zu können. Die Parierstange bestand aus zwei breiten nach oben gerichteten Spitzen, die stark genug waren, eine kleinere Waffe einzuklemmen und mit ein wenig Geschick auch zu brechen. In der Mitte der Parierstange war beidseitig das Zeichen des Vortem eingelassen. Die Klinge war exakt zwei Schritt lang und an beiden Seiten geschliffen. Auf beiden Seiten bestand die Klinge aus mehrfach aneinandergereihten exakten Halbkreisen, die jeweils in ihrem Schnittpunkt in einer Zacke endeten. Mit dieser Waffe konnte man nicht nur grausame Wunden schlagen, auch war es möglich, mit genügend Kraftaufwand, einem gut gerüsteten Gegner die Knochen zu zersplittern. Auf der Klinge selbst war in alter Keilschrift „Zu Ehren Vortem“ eingraviert.
Kein Mensch konnte jemals eine Waffe solcher Güte mit der nötigen Präzision schmieden. Nur die besten Schmiedemeister der Zwerge waren in der Lage eine Sonne des Krieges, wie diese Bihänder genannt wurden zu schmieden.
Jetzt hörte Magnus das ihm vom Übungsplatz wohlbekannte Geräusch aufeinander schlagender Waffen. Also musste noch zumindest ein Ordensbruder am leben sein, der sich gegen den Angriff mit der Klinge in der Hand erhob. Fest entschlossen, dem Kameraden beizustehen, vergaß Magnus jetzt jede Vorsicht und stürmte über eine in weiten teilen zerstörte Treppe den Kampflauten entgegen. Hastig, immer zwei Stufen auf einmal nehmend rannte er nach oben, auf die Plattform eines halb eingestürzten Wachturmes zu.
Oben angekommen sah der Paladin vier Gestalten. Drei von ihnen waren Orks, der vierte im Bunde war Sylfaen. Die Orks waren etwas untersetzter als Menschen und von einem kräftigen Körperbau. Der gesamte Körper und auch große Teile des Gesichts waren mit dichtem Fell besetzt, welches grün-bräunlich schimmerte. Ihr Gesicht machte einen ledernen Eindruck. Die Zähne waren spitz, gelblich faulend und die Eckzähne traten als Hauer, selbst bei geschlossenem Mund über die Lippen hervor. Flache, aber breite und in Falten gelegte Nasen zierten die Mitte des Gesichts. Darüber zwei nachtschwarze, weit auseinanderliegende Augen, die nichts als Hass und Blutdurst zum Ausdruck brachten, umrahmt von buschigen Brauen, die den bösartigen Eindruck noch verstärkten.
Bisher kannte Magnus die Orks nur aus Erzählungen und ihr Anblick in Fleisch und Blut ließ im das Blut in den Adern gefrieren.
Sylfaen kniete am Boden, einen Kampfstab zur Abwehr erhoben. Direkt über ihm stand ein Ork, den Krummsäbel zum tödlichen Hieb erhoben. Die beiden anderen standen einige Meter Abseits, grausam amüsiert über den nahenden qualvollen Tod des Meisterheilers.
Mehr aus Reaktion, als aus Überlegung sprang Magnus in der Luft gestreckt nach vorn. Die Sonne des Krieges mit nur einer Hand haltend, mit der Spitze in Richtung des Orks, flog er auf den aussichtslosen Kampf des Heilers zu. Im dem Moment, als er fühlte wie sich der mächtige Bihänder in die Brust des Orks bohrte, bekam er die Kapuze Sylfaens zu fassen und riss ihn zurück. Hart fiel Magnus auf den Boden. Durch die Schmerzen des Aufpralls gekrümmt ließ er den Bihänder los. Doch nur Bruchteile von Sekunden später richtete der Ordensritter den Kopf auf und sah den Ork in einer bizarren Haltung. Die Sonne des Krieges war bis zu den Parierstangen in seine Brust eingedrungen. Der größte Teil der Klinge, aus seinem Rücken wieder ausgetreten, kippte der Ork nach hinten. Konnte jedoch nicht zu Boden fallen, da ihn die Klinge auf halben Weg in der Luft hielt. Den Oberkörper nach hinten gebeugt, hing der Kopf in einer unnatürlichen Haltung nach unten. Blut rann aus seinem Mund über das Gesicht zu den Ohren und tropfte von dort auf den Boden. Magnus wandte sich zu Sylfaen, um sicher zu gehen, das dieser in Sicherheit war. Plötzlich hielt er in seiner Bewegung inne. Durch die Wucht hatte er Sylfaen die Kapuze vom Kopf gerissen. Zum ersten mal konnte er ihn komplett betrachten. Er hatte sehr markante Gesichtszüge, die seinem Gesicht einen unheimlich charismatischen Ausdruck verliehen. Über seinen leuchtend grünen Augen waren Brauen wie dünne, gezogene schwarze Striche. Das schwarze, leicht grau melierte Haar fiel an ihm bis auf die Höhe des Bauchnabels hinab. An seinem Wangenknochen prangerte eine blutunterlaufene Prellung. Aber das wirklich unglaubliche an ihm, der Grund, der Magnus zur Starre veranlasste, waren seine Ohren. Sie waren filigran nach oben gezogen und spitz.
>>Du bist ein Elf.<< Entfuhr es den Lippen des Paladins, der jetzt völlig neben sich stand. Sylfaen riss die Augen auf und richtete sich auf. Er zeigte mit der Faust in Magnus´ Richtung und sagte zwei für den Ritter völlig unverständliche Laute. Sofort spürte Magnus eine Druckwelle die ihn von hinten erfasste, gefolgt von Fetzen aus Fleisch, Knochen und Gedärmen die sich über ihn ergossen. Eine Sekunde später hörte er das Klirren einer Klinge die zu Boden fiel. Jetzt kam es dem jungen Paladin wieder in den Sinn, das er sich noch immer im Kampf befand. Er drückte sich vom Boden ab und sprang mit einem Satz in den sicheren Stand, wobei sich die Lederbänder seines Schildes von seinem Arm lösten und der Schild krachend zu Boden fiel. Magnus drehte sich in Richtung der verbliebenen Orks. Allerdings war nur noch einer übrig. Der andere war anscheinend direkt hinter im explodiert. Überall lagen seine stinkenden Überreste verteilt. Der Ork stürmte, eine riesige, mit rostigen Nägeln besetzte Keule schwingend auf ihn zu. Hastig zog Magnus das Schwert aus seiner Scheide, doch für eine Abwehr reichte die Zeit nicht mehr. Mit einem lauten Knall schlug die Keule auf seinem Brustpanzer auf.
Magnus flog mehrere Meter durch die Luft und landete erneut hart auf dem Boden. An der Stelle, wo er den Treffer erhalten hatte, war der Brustpanzer nach innen gebeult, was im das Atmen erschwerte. Trotzdem stand er sofort wieder auf und stellte sich dem Ork. Dieser ließ sich kein zweites Mal Bitten und stürmte auf den angeschlagenen Ordensritter zu. Diesmal brachte er sein Schwert rechtzeitig in Position. Er wurde zwar nicht getroffen, aber er konnte die Keule nicht mit seinem Schwert aufhalten. Der Schlag hatte soviel Wucht, das er den Schlag nur an seinem Körper vorbeilenken konnte. Schlag um Schlag fing Magnus auf diese Weise ab und mit jeder Parade wurde der Schmerz in seinem Waffenarm größer. Er wusste, das er seine Sonne des Krieges brauchte, um bestehen zu können, aber die steckte noch immer in dem anderen Ork. Ein kurzer Blick in Richtung des toten Orks, um abzuschätzen, wie weit die Waffe entfernt war und schon traf in wieder ein brutaler Schlag an der Brust. Wieder wurde Magnus durch die Luft geschleudert, wieder landete er hart auf dem Boden, wieder beulte sich der Brustpanzer weiter nach innen. Die Beule war nun so tief das er nur noch flach und schnell atmen konnte. Aber er lag jetzt direkt neben dem toten Ork.
Er stand auf und drehte sich zu dem Toten und umfasste den Griff seines Bihänders. Wieder ein Treffer. Wieder mit unglaublicher Härte. Diesmal auf dem Rücken. Magnus sackte in die Knie. Er wusste, wenn er noch einen Treffer dieser Stärke bekommen würde, wäre es um ihn geschehen. Mit dem Mut der Verzweiflung und letzter Kraft richtete sich der Paladin auf, griff erneut nach dem mächtigen Bihänder, setzte einen Fuß an den Hals des toten Orks und riss die Sonne des Krieges mit einem lauten Schrei aus der Brust. Ohne zu wissen, wo genau sich sein Gegner befand, führte Magnus den Bihänder am langen Arm und wirbelte seinen Körper herum. Er spürte einen Widerstand und vernahm ein würgendes Gurgeln.
Ein Schädel durch die Luft. Der Rumpf des Orks stand noch aufrecht vor Magnus, die Keule zum Schlag erhoben. Blut spritzte aus dem Hals. Am Ende seiner Kräfte starrte der Ritter auf den Ork. Der Waffenarm des Orks kippte plötzlich zur Seite, die riesenhafte Keule fiel zu Boden. Magnus spürte, wie die Welt um in herum Funken sprühte. Im selben Moment, als alle Glieder des dahinsiechenden Orks anfingen zu zucken, gaben auch seine Knie in völliger Erschöpfung nach. Beide Körper fielen gleichzeitig zu Boden. Doch Magnus fühlte den Aufprall schon lange nicht mehr. Sein Geist schien durch die Schwärze der Ewigkeit dahin zu fliegen.
>>Orks!<< zischte er zwischen angespannten Lippen hervor. Magnus hielt seinen Schimmel an, griff hinter sich und setzte den Helm auf dessen Haupt ein Büschel Rosshaar prunkte auf, schnallte sich den Schild an den Linken Arm und ergriff mit der Rechten sein Schwert. In vollem Galopp ritt er auf die Feste zu. Das blank polierte Metall des Schildes glänzte in der Sonne und hob das in Gold eingelassene Emblem Vortem´s, der Gott der Sonne und der Rechtschaffenheit, hervor. Das Zeichen für das Magnus sein Leben geben wollte, war ein gezackter Bihänder umgeben von einer gleißenden Sonne.
Um so näher er der Feste kam, um so mehr erkannte er das Ausmaß der Zerstörung und die Hoffnung auf lebende Glaubensbrüder zu treffen schwand mit jedem Meter. Schon in der näheren Umgebung von Ehrenstein kam er an unzähligen im Kampf gefallenen Menschen und Orks vorbei. Als der Paladin das völlig zerborstene Tor ereichte mäßigte er den Schritt seines Pferdes und ritt vorsichtig in den Hof der Feste ein. Auch hier erwartete ihn ein Anblick des Grauens. Überall lagen die von einer gnadenlosen Schlacht zerstückelten Körper von Menschen und Orks. Die Gebäude der Feste waren zu großen Teilen zerstört und auch die dicke Mauer beherbergte viele ungewollte Durchlässe. Magnus sprang vom Pferd und rannte geduckt hinter den nächsten Steinhaufen. Dort angekommen hockte er sich ab, versuchte seinen Atem zu beruhigen und die Aufregung abzuschütteln.
Den Helm vom Kopf genommen spähte der Ordensritter über den Steinhaufen, um die Umgebung zu beobachten und konzentrierte sich auf jedes Geräusch um mögliche Orks zu entdecken, die noch da sein könnten.
Als sich Magnus irgendwann sicher war, das niemand außer ihm da war erhob er sich wieder, setzte den Helm auf, steckte das Schwert in die Scheide und ging zu seinem Schimmel zurück.
Plötzlich hörte er etwas. Es waren Stimmen, die unverständliche Grunzlaute von sich gaben. Ohne zu zögern packte Magnus den gezackten Bihänder, der an seinem Sattel befestigt war.
Dieser Bihänder war die rituelle Waffe der Paladine. Der Griff war eine gute Elle lang, so das für beide Hände genug Platz war, auch in der Bewegung umgreifen zu können. Die Parierstange bestand aus zwei breiten nach oben gerichteten Spitzen, die stark genug waren, eine kleinere Waffe einzuklemmen und mit ein wenig Geschick auch zu brechen. In der Mitte der Parierstange war beidseitig das Zeichen des Vortem eingelassen. Die Klinge war exakt zwei Schritt lang und an beiden Seiten geschliffen. Auf beiden Seiten bestand die Klinge aus mehrfach aneinandergereihten exakten Halbkreisen, die jeweils in ihrem Schnittpunkt in einer Zacke endeten. Mit dieser Waffe konnte man nicht nur grausame Wunden schlagen, auch war es möglich, mit genügend Kraftaufwand, einem gut gerüsteten Gegner die Knochen zu zersplittern. Auf der Klinge selbst war in alter Keilschrift „Zu Ehren Vortem“ eingraviert.
Kein Mensch konnte jemals eine Waffe solcher Güte mit der nötigen Präzision schmieden. Nur die besten Schmiedemeister der Zwerge waren in der Lage eine Sonne des Krieges, wie diese Bihänder genannt wurden zu schmieden.
Jetzt hörte Magnus das ihm vom Übungsplatz wohlbekannte Geräusch aufeinander schlagender Waffen. Also musste noch zumindest ein Ordensbruder am leben sein, der sich gegen den Angriff mit der Klinge in der Hand erhob. Fest entschlossen, dem Kameraden beizustehen, vergaß Magnus jetzt jede Vorsicht und stürmte über eine in weiten teilen zerstörte Treppe den Kampflauten entgegen. Hastig, immer zwei Stufen auf einmal nehmend rannte er nach oben, auf die Plattform eines halb eingestürzten Wachturmes zu.
Oben angekommen sah der Paladin vier Gestalten. Drei von ihnen waren Orks, der vierte im Bunde war Sylfaen. Die Orks waren etwas untersetzter als Menschen und von einem kräftigen Körperbau. Der gesamte Körper und auch große Teile des Gesichts waren mit dichtem Fell besetzt, welches grün-bräunlich schimmerte. Ihr Gesicht machte einen ledernen Eindruck. Die Zähne waren spitz, gelblich faulend und die Eckzähne traten als Hauer, selbst bei geschlossenem Mund über die Lippen hervor. Flache, aber breite und in Falten gelegte Nasen zierten die Mitte des Gesichts. Darüber zwei nachtschwarze, weit auseinanderliegende Augen, die nichts als Hass und Blutdurst zum Ausdruck brachten, umrahmt von buschigen Brauen, die den bösartigen Eindruck noch verstärkten.
Bisher kannte Magnus die Orks nur aus Erzählungen und ihr Anblick in Fleisch und Blut ließ im das Blut in den Adern gefrieren.
Sylfaen kniete am Boden, einen Kampfstab zur Abwehr erhoben. Direkt über ihm stand ein Ork, den Krummsäbel zum tödlichen Hieb erhoben. Die beiden anderen standen einige Meter Abseits, grausam amüsiert über den nahenden qualvollen Tod des Meisterheilers.
Mehr aus Reaktion, als aus Überlegung sprang Magnus in der Luft gestreckt nach vorn. Die Sonne des Krieges mit nur einer Hand haltend, mit der Spitze in Richtung des Orks, flog er auf den aussichtslosen Kampf des Heilers zu. Im dem Moment, als er fühlte wie sich der mächtige Bihänder in die Brust des Orks bohrte, bekam er die Kapuze Sylfaens zu fassen und riss ihn zurück. Hart fiel Magnus auf den Boden. Durch die Schmerzen des Aufpralls gekrümmt ließ er den Bihänder los. Doch nur Bruchteile von Sekunden später richtete der Ordensritter den Kopf auf und sah den Ork in einer bizarren Haltung. Die Sonne des Krieges war bis zu den Parierstangen in seine Brust eingedrungen. Der größte Teil der Klinge, aus seinem Rücken wieder ausgetreten, kippte der Ork nach hinten. Konnte jedoch nicht zu Boden fallen, da ihn die Klinge auf halben Weg in der Luft hielt. Den Oberkörper nach hinten gebeugt, hing der Kopf in einer unnatürlichen Haltung nach unten. Blut rann aus seinem Mund über das Gesicht zu den Ohren und tropfte von dort auf den Boden. Magnus wandte sich zu Sylfaen, um sicher zu gehen, das dieser in Sicherheit war. Plötzlich hielt er in seiner Bewegung inne. Durch die Wucht hatte er Sylfaen die Kapuze vom Kopf gerissen. Zum ersten mal konnte er ihn komplett betrachten. Er hatte sehr markante Gesichtszüge, die seinem Gesicht einen unheimlich charismatischen Ausdruck verliehen. Über seinen leuchtend grünen Augen waren Brauen wie dünne, gezogene schwarze Striche. Das schwarze, leicht grau melierte Haar fiel an ihm bis auf die Höhe des Bauchnabels hinab. An seinem Wangenknochen prangerte eine blutunterlaufene Prellung. Aber das wirklich unglaubliche an ihm, der Grund, der Magnus zur Starre veranlasste, waren seine Ohren. Sie waren filigran nach oben gezogen und spitz.
>>Du bist ein Elf.<< Entfuhr es den Lippen des Paladins, der jetzt völlig neben sich stand. Sylfaen riss die Augen auf und richtete sich auf. Er zeigte mit der Faust in Magnus´ Richtung und sagte zwei für den Ritter völlig unverständliche Laute. Sofort spürte Magnus eine Druckwelle die ihn von hinten erfasste, gefolgt von Fetzen aus Fleisch, Knochen und Gedärmen die sich über ihn ergossen. Eine Sekunde später hörte er das Klirren einer Klinge die zu Boden fiel. Jetzt kam es dem jungen Paladin wieder in den Sinn, das er sich noch immer im Kampf befand. Er drückte sich vom Boden ab und sprang mit einem Satz in den sicheren Stand, wobei sich die Lederbänder seines Schildes von seinem Arm lösten und der Schild krachend zu Boden fiel. Magnus drehte sich in Richtung der verbliebenen Orks. Allerdings war nur noch einer übrig. Der andere war anscheinend direkt hinter im explodiert. Überall lagen seine stinkenden Überreste verteilt. Der Ork stürmte, eine riesige, mit rostigen Nägeln besetzte Keule schwingend auf ihn zu. Hastig zog Magnus das Schwert aus seiner Scheide, doch für eine Abwehr reichte die Zeit nicht mehr. Mit einem lauten Knall schlug die Keule auf seinem Brustpanzer auf.
Magnus flog mehrere Meter durch die Luft und landete erneut hart auf dem Boden. An der Stelle, wo er den Treffer erhalten hatte, war der Brustpanzer nach innen gebeult, was im das Atmen erschwerte. Trotzdem stand er sofort wieder auf und stellte sich dem Ork. Dieser ließ sich kein zweites Mal Bitten und stürmte auf den angeschlagenen Ordensritter zu. Diesmal brachte er sein Schwert rechtzeitig in Position. Er wurde zwar nicht getroffen, aber er konnte die Keule nicht mit seinem Schwert aufhalten. Der Schlag hatte soviel Wucht, das er den Schlag nur an seinem Körper vorbeilenken konnte. Schlag um Schlag fing Magnus auf diese Weise ab und mit jeder Parade wurde der Schmerz in seinem Waffenarm größer. Er wusste, das er seine Sonne des Krieges brauchte, um bestehen zu können, aber die steckte noch immer in dem anderen Ork. Ein kurzer Blick in Richtung des toten Orks, um abzuschätzen, wie weit die Waffe entfernt war und schon traf in wieder ein brutaler Schlag an der Brust. Wieder wurde Magnus durch die Luft geschleudert, wieder landete er hart auf dem Boden, wieder beulte sich der Brustpanzer weiter nach innen. Die Beule war nun so tief das er nur noch flach und schnell atmen konnte. Aber er lag jetzt direkt neben dem toten Ork.
Er stand auf und drehte sich zu dem Toten und umfasste den Griff seines Bihänders. Wieder ein Treffer. Wieder mit unglaublicher Härte. Diesmal auf dem Rücken. Magnus sackte in die Knie. Er wusste, wenn er noch einen Treffer dieser Stärke bekommen würde, wäre es um ihn geschehen. Mit dem Mut der Verzweiflung und letzter Kraft richtete sich der Paladin auf, griff erneut nach dem mächtigen Bihänder, setzte einen Fuß an den Hals des toten Orks und riss die Sonne des Krieges mit einem lauten Schrei aus der Brust. Ohne zu wissen, wo genau sich sein Gegner befand, führte Magnus den Bihänder am langen Arm und wirbelte seinen Körper herum. Er spürte einen Widerstand und vernahm ein würgendes Gurgeln.
Ein Schädel durch die Luft. Der Rumpf des Orks stand noch aufrecht vor Magnus, die Keule zum Schlag erhoben. Blut spritzte aus dem Hals. Am Ende seiner Kräfte starrte der Ritter auf den Ork. Der Waffenarm des Orks kippte plötzlich zur Seite, die riesenhafte Keule fiel zu Boden. Magnus spürte, wie die Welt um in herum Funken sprühte. Im selben Moment, als alle Glieder des dahinsiechenden Orks anfingen zu zucken, gaben auch seine Knie in völliger Erschöpfung nach. Beide Körper fielen gleichzeitig zu Boden. Doch Magnus fühlte den Aufprall schon lange nicht mehr. Sein Geist schien durch die Schwärze der Ewigkeit dahin zu fliegen.