Kapitel 3

Thosuko

Mitglied
Kapitel III



Thosuko schloss die Augen wieder und öffnete sie nochmals.
Er war verwirrt!
Hatten ihm die anderen einen Streich gespielt?
Nicht sie, sondern er war das Opfer?
Da wo sich das Lagerfeuer eigentlich befinden sollte lag nun eine Dunkelheit.
Weder die Holzstämme, die um das Feuer lagen und als Sitzgelegenheit dienten, noch die Personen die sie dazu nutzten waren zu sehen.
„Alleine, ich bin alleine“, dachtete er laut
Aber wie haben sie es gemacht? Er hatte die Augen doch nur ein paar Sekunden geschlossen. Hatte ihn Michael, als er mit der Hand vor seinen Gesicht rumschwenkte, hypnotisiert? Langsam schwenkte er seinen Kopf um sich einen Überblick seiner Lage zu beschaffen.
Zum selben Zeitpunkt wie er einen Schrecken bekam, atmete er erleichtert wieder aus. Es war noch jemand bei ihm. Michael stand leicht versetzt rechts hinter ihm. Allerdings in einer Pose wie er es nur kannte wenn sein Freund schreckliche Angst oder kurz vor einem Wutausbruch stand. Die Augen waren weit aufgerissen und der Mund stand wie bei einem Schrei offen. Er stand wie ein Felsen und rührte sich keinen Zentimeter, als ob er selbst zu Stein geworden wäre.
„Michael, verdammt ich hätte mir fast in die Hose gemacht“ rief er seinem Kumpel aufgeregt zu. „Wie hast du das gemacht, wieso hast du mir das nicht vorher gesagt?“ Thosuko drehte sich zu ihm um und schüttelte ihn kräftig an den Schultern. Michael erwachte langsam. Der Mund schloss sich und die Augen erwachten wieder zu neuem Leben. „Licht, viel Licht“ stammelte Michael in einem fast unverständlichen Ton.
„Was für ein Licht? Hier ist kein Licht? Wo sind die anderen! Wach auf!“ er schüttelte ihn nochmals kräftig durch und Michael erwachte endlich aus seiner Trance. “Du musst es doch auch gesehen haben, es kam direkt auf uns zu und dann.“ stammelte er „und dann wachte ich erst eben wieder auf. Sind wir tot.“
„Nein, glaube ich nicht, jedenfalls fühl ich mich zu lebendig und Flügel haben wir auch keine.“ Versuchte Thosuko ihn zu beruhigen. “Aber es heißt doch immer man würde ein Licht sehen wenn man stirbt.“ „Mensch, Michael rede keinen Unsinn, wir leben und das ist auch nicht der Himmel.“
Thosuko blickte sich in alle Richtungen um. Er konnte zwar nicht viel erkennen aber der Himmel war sternenklar und der Mond stand sichelförmig direkt über ihnen. Sie mussten sich auf einer Lichtung befinden, die von einem dichten Wald umgeben war. Aus der Ferne schien eine Eule die beiden wohl auszulachen. Aber wie kamen sie hierher? Verdammt, wo waren sie?
Thosuko versuchte sich noch mal an den Ablauf der letzten Minuten der Abschlussparty zu erinnern. Michael hatte ihn zu sich gerufen und er sollte sich in einen mit Steinen umzäunten Kreis stellen. Danach hatte sein Freund aus einem Buch Worte gesprochen die er nicht verstand.
Thosuko schaute zu Boden. Die Steine waren nicht zu sehen, nur das Buch lag neben seinen Füßen. Auch Michaels Rucksack lag hinter ihm im dichten Gras. Thosuko ging in die Hocke und hob das Buch, das Michael wohl fallengelassen hatte, auf und begann darin zu blättern. Die Seiten waren leer. “Habe ich es doch gewusst“ dachte er innerlich “von wegen Beschwörungsformeln.“
Er schaute Michael mit einem spöttischen Blick in die Augen. Aber dann wurde er wieder ernst. Mit einem Nicken wendete er sich an Michael. “Komm wir suchen die anderen, vielleicht sind sie hier irgendwo.“ Michael schüttelte den Kopf und zeigte mit dem Finger über die Grasfläche “Nein, die sind nicht hier, wir sind alleine“
„Ach und wie kommst du darauf?“
„ Na überlege doch mal. Wir waren in dem Kreis, ebenso der Rucksack und auch das Buch, das du da in den Händen hältst. Und das findest du auch hier alles wieder. Außerdem sind wir nicht an dem Ort wo wir eigentlich sein müssten.“ Michael machte eine kleine Pause und fuhr dann mit trauriger Stimme fort:
„Ich habe uns weg teleportiert.“
Thosuko schüttelte energisch seinen Kopf „Glaub ich nicht, nicht mit einem leeren Buch und ein paar Steinen. Hier stimmt was ganz und gar nicht!“ Sprach er in einem leisen, abgehackten Ton. „Jedenfalls müssen wir rausbekommen wo wir sind. Komm nimm deine Sachen, könnte ja sein das wir auf jemanden Treffen der uns weiter helfen kann.“
Michael stimmte nickend zu und schulterte seinen Rucksack. Sie entschieden sich für eine Richtung und zogen los.
Als sie die Lichtung hinter sich gelassen hatten gelangten sie in den dunklen dichten Wald. Nach stundenlanger Wanderung, etlichen Stürzen und mit zerkratzten Gesichtern gelangten sie an einen kleinen Bach der gemütlich vor sich plätscherte. Um sich ein wenig auszuruhen schlug Thosuko eine Pause vor, der Michael gerne nachkam.
Michael legte seinen Rucksack ab und öffnete den Verschluss. Thosuko schaute seinem Freund beim Auspacken der Leckereien, die da zum Vorschein kamen, neugierig zu und setzte sich mit knurrendem Magen auf einen Holzstumpf, der aus dem Boden ragte. Michael warf ihm einen fragenden Blick zu: „Willst du Schokolade oder magst du lieber die Kekse?“ Thosuko entschied sich mit einem staunenden Blick für die Kekse. „Sag mal, was hast du denn noch alles da drinnen“ Michael hob locker die Schultern und sagte wie selbstverständlich „Na alles was so reingehört, ein Messer mit Kompass, mein Handy, eine Taschenlampe, ein wenig Verpflegung, was zu trinken und so weiter.“
Thosuko schaute ihn an „ Du hast dein Handy dabei? Wir laufen hier stundenlang durch diesen Dschungel und ein Anruf hätte voll gereicht? Ich werde wahnsinnig! Ruf mal zuhause an!“ Michael wählte die Nummer seiner Eltern, wartete ein paar Sekunden und schüttelte seinen Kopf, “Nichts, keine Leitung!“
Auf einmal warf er seinen Kopf wild herum und sprang auf. „Hast du das auch gehört?“ Thosuko, der nun ebenfalls stand und blickte sich um „Nein was gehört?“
„Da war ein Schnaufen, dort hinten.“ Er zeigte in den Wald und beide blickten, ohne was
zuerkennen in die Richtung wohin er deutete. Äste knackten. Dann ein lautes Stampfen. Als ob ein gewaltiger Baum in den Boden gerammt wurde. Das Stampfen kam näher. Die letzten Bäume, die noch eine Mauer bildeten wurden von einer gewaltigen Kraft wie Spielzeug zur Seite gefegt. Und dann kam es.
Thosuko stand unter Schock! Was da langsam auf sie zu kam kannte er nur aus Kinos. Nein! Aus Alpträumen! Was war das für ein Ding? Es hatte die Größe eines Elefanten, den Kopf eines Werwolfes mit riesigen Reißzähnen. die seitlich aus seinem Maul herausragten. Die behaarten Arme reichten fast bis zum Boden, wo sich am Ende eine mit Klauen bespickte Pranke befand. Der Körper war durch eine eiserne Rüstung, die Brust und Rücken schützten, bedeckt. Die Beine waren ebenfalls vollkommen mit Fell überwuchert. Nur die nackten Füße waren die eines Menschen gleich.
Erst als das Monstrum noch 20 Schritte von ihnen entfernt war, erwachte Thosuko aus seiner Starre. „Weg, wir müssen weg, verdammt Michael lauf!“ Er drehte sich im Laufen um und zerrte seinen Freund an den Schultern. Doch Michael rührte sich nicht. Nur seine Augen und der Mund standen offen. Warum ausgerechnet jetzt! Thosukos Gedanken schlugen wild um sich! Das Brausen in seinem Kopf schien seinen Schädel sprengen zu wollen.
Thosuko versuchte verzweifelnd ihn aus seinem Schockzustand zu erwecken. Nichts! Noch 10 Schritte! Lauf, lauf, lauf hämmerte es in seinem Kopf, bring dich alleine in Sicherheit! Lass ihn hier! Diesen Dummkopf, er ist selbst daran schuld! Er brauchte nur einen Sekundenbruchteil um sich zu entscheiden. Das Herz hatte gewonnen! Er wollte seinen Freund nicht alleine seinem Schicksal überlassen. Er konnte es nicht. Als ob er den nahen Tod spürte schaute Thosuko seinen Freund noch mal sanftmütig an und musste sogar lächeln.
Und dann war es zu spät. Das Ding stand vor ihnen! Thosuko schaute an dem massigen Körper empor und erwartete im gleichem Augenblick das er und sein Freund einen hoffentlich schmerzfreien Tod fanden. Er spannte seine ganzen Muskeln zusammen und wartete. Als er nach Sekunden immer noch feststellte, das er lebte, brüllte Thosuko das Monster hasserfüllt an: „Auf was wartest du, bring es zu Ende, du Bestie!“
Doch nichts geschah. Das Ungetüm rührte sich nicht. Dann öffnete es das riesige Wolfsmaul und eine mächtige donnernde Stimme schalte von oben auf Thosuko herab.
„Ich will euch nicht töten, oder habt ihr mich bestohlen?“ „Was, nein wir haben dich nicht bestohlen!“
„Wer seit ihr? Was wollt ihr in meinem Wald?“ Thosukos Muskeln entspannten sich wieder und er schaute seinem Gegenüber verständnislos in die Augen. Aber was waren das für Augen? Sie hatten nichts bedrohliches, waren weder furchteinflössend noch durchdringend Böse. Eher klar und gütig! In Thosukos Hirn arbeitete es. Aber da war nur ein Bienenschwarm der jeden Versuch, einen klaren Gedanken zu fassen, vereitelte.
“Mensch Junge“ ,sagte er zu sich, “reiß dich zusammen, „Du lebst noch und es redet mit dir.“ Er blickte zu Michael der rechts neben ihm stand und mußte zähneknirschend feststellen, dass von ihm, keine Hilfe kommen würde.
Thosuko schaute wieder zu dem Wesen, das seine Arme in die Hüfte gestemmt hatte und ihn mit einem skeptischem Gesichtsausdruck anstarrte. “Ähm, also ich bin Thosuko und das neben mir ist mein Freund Michael, und was wir hier machen, ich weiß es nicht. Wir waren auf einmal da und nun versuchen wir einen Weg aus dem Wald zu finden. Es tut uns furchtbar leid das wir dich störten und ich verspreche dir, wenn du uns einen Weg hinaus zeigst werden wir sofort von hier verschwinden, und du siehst uns nie wieder, versprochen. Kannst du uns auch deinen Namen sagen?“
“Hmmm“ die Luft erzitterte bei diesem gewaltigen Ton, “Du scheinst wirklich fremd hier zu sein, wenn mich die Menschen hier sehen laufen sie eigentlich mit angstverzerrten Gesichtern schreiend davon.“ Das Wesen machte ein nachdenkliches Gesicht, „Einen Namen trage ich nicht, denn es gibt keinen der mich rufen würde ha, ha, ha.“
Das „Monster“ hielt sich lachend den Bauch und da musste auch Thosuko das erste mal lächeln. Als das Lachen verstummt war spürte Thosuko, der plötzlich gar nichts bösartiges mehr erkennen konnte seine Chance “Soll ich dir einen Namen geben, ich würde dich bestimmt rufen.“ Er schaute Thosuko überrascht an. “Und wie willst du mich nennen?“ Thosuko überlegte einen Augenblick: „Was hältst du von Lassie, nein, Wotan? Ja der Name wäre gut. Soll ich dich Wotan nennen?“
Genau wie der riesige Neufundländer aus der Nachbarschaft, dachte er innerlich. Das Wesen lachte: „Nun gut, ab heute ist mein Name Wotan. Wotan, ja der Name gefällt mir. Was ist mit deinem Freund, ist er verletzt?“ Beide schauten zu Michael.
Thosuko schüttelte den Kopf „Nein er ist nicht verletzt, er ist nur von dir überwältigt und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.“
Wotan beugte sich zu Michael nieder und musterte ihn nochmals genau. Er rieb sich nachdenklich an seinem Kinn, “Du bist wirklich sicher das er nichts hat?“ und blickte zu Thosuko.
„Ja, mach dir keine Gedanken, das macht er immer so.“
Wotan schaute wieder zu Michael. „Seltsam, seltsam, nun gut - du sagtest, du wüsstest nicht wie ihr hierher gekommen seit, vielleicht kann ich euch helfen.“ Wotan ging zu dem Bach setzte sich auf einen riesigen Stein und hielt seine Füße ins Wasser. „Ah, das tut gut. Komm kleiner Freund setz dich zu mir und erzähle mir deine Geschichte.“
Thosuko schaute nochmals zu Michael, ließ sich neben ihm nieder und begann.
Wotan, nickte mal zwischendurch und hörte aufmerksam zu, ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen. Bis Thosuko mit seiner Erzählung am Ende war.
„ So, jetzt weißt du alles und nun sind wir hier.“
„Hm, ich verstehe, ich kann dir hierbei, leider nicht helfen mein Freund.“
Er blickte ihn traurig an und Thosuko erwiderte enttäuscht,
„Ja, das habe ich mir gedacht es ist nur……“ Wotan unterbrach ihn. „Aber ich weiß vielleicht wer dir helfen könnte.“
„Was, und wer soll das sein“ In Thosuko erwachte wieder ein Stück Hoffnung und er sah sich schon wieder zu Hause.
„Nicht weit von hier gibt es eine menschliche Siedlung. Wenn du Glück hast gibt es dort jemand der euch weiterhelfen kann!“
Wotan zeigte bachaufwärts. „Es ist nur einen halben Tag entfernt.“
Thosuko sprang aufgeregt auf die Beine. „Mensch Wotan, das wäre klasse! Hoffentlich wissen die, was mit uns ist und wir können wieder zurück!“
Wotan stand nun ebenfalls wieder auf und reckte seinen mächtigen Körper, so daß Thosuko seine Knochen laut knacken hörte.
„Bevor du gehst möchte ich dir noch ein Geschenk machen, kleiner Mann.“
Thosuko schaute Wotan fragend an. “Ein Geschenk, was für ein Geschenk?“
„Nun, vor langer Zeit lagerten eine Menge Leute in meinem Wald, ich weiß nicht wer sie waren. Jedenfalls hatten sie es sehr eilig als sie mich sahen und ließen so einige Sachen fallen, die sie wohl nicht mehr brauchten!“
Thosuko sah ihn spöttisch an. Wotan griff in seine Rüstung und zog ein mit einem goldenen Griff versehendes zweischneidiges Schwert hervor und reichte es Thosuko.
„Und das hat einer einfach weggeschmissen, weil er es nicht mehr braucht, ts ts ein Schelm werder Böses dabei denkt.“
Er nahm das goldene Schwert und musste überrascht feststellen, dass es gar nicht so schwer war wie es den Anschein hatte. „Aber Wotan das ist ein Schwert, weißt du, da wo ich herkomme ist es nicht gerade üblich mit so einem Teil in einen Supermarkt zu gehen, und ich fürchte, ich weiß auch nicht wie man damit umzugehen hat. Kannst du mir sagen was ich damit soll?“
„Es ist möglich, nein, ich bin mir sicher, daß du es noch gebrauchen kannst! Ich fürchte du hast noch einen schweren Weg vor dir und mach dir keine Gedanken wegen der Handhabung. Du wirst es im Traum erlernen.“
Doch Thosuko war zuversichtlich das dem nicht so ist und er in Kürze wieder zu Hause sein würde. Doch wie Falsch er damit lag, wusste er noch nicht!
“Ich habe hier in der Wildnis einen tollen Freund gefunden und ich nehme dein Geschenk gerne an mich. Danke! „Du brauchst mir nicht zu Danken, ich weiß, dass ich das Richtige mache und ich wünsche dir, dass du den richtigen Weg findest, der dich und deinen Freund nach Hause bringt. Falls du mal Hilfe brauchen solltest, komme ruhig in meinen Wald und rufe nach mir. Dann erzählst du mir mehr über den Supermarkt“ Er verabschiedete sich und verschwand ohne sich nochmals umzudrehen in den Wald und nach kurzer Zeit war nichts mehr von ihm zu sehen.
Thosuko stand alleine mit seinen Gedanken immer noch am selben Platz und hoffte sehnsüchtig seinen neuen Freund irgendwann wiedersehen zu können. Im selben Augenblick als Thosuko das Schwert in seinen Gürtel steckte wachte auch Michael wieder auf.
Er konnte nur den Kopf schütteln. Thosuko hatte sogar das Gefühl, daß es keine Angst war was seinen Freund erstarren lässt, sondern das Michaels Unterbewußtsein das schönste im Leben verpassen wollte!
„Monster, wo ist das Monster, ist es weg?“ Er schwenkte verwirrt seinen Kopf hin und her. Thosuko beruhigte ihn.“Na, wieder da. Atme erst mal tief durch und hier war nie ein Monster, Bestie oder Untier und bevor du mich mit Fragen löcherst ich habe dir einiges zu erzählen.“ Sie beschlossen, sich auf den Weg zu machen und das Thosuko ihn unterwegs in alles einweihen sollte was er erlebt hatte. Sie brauchten fast 10 Stunden und hatten unzählige Blasen an den Füßen bis sie schnaufend und erschöpft den Waldrand erreichten. Sie waren den Bach bis hierher gefolgt und suchten nun den Horizont nach einer menschlichen Siedlung ab, und hatten Glück!
Es war zwar kein Dorf was sie zuerst sahen, sondern es waren zwei Gestalten, die den Bachverlauf weiter oben standen und sich aufgeregt unterhielten. Fast gleichzeitig sprangen die beiden hinter einen Felsbrocken, der neben einem ausgespültem Bachbett lag, in Deckung und schauten den beiden neugierig zu. “Könnte es sein, daß es Frauen sind?“
Thosuko versuchte die Augen ein wenig zu verengen, um besser sehen zu können. “Schau mal, wie sie angezogen sind.“ Michael nickte ihm zustimmend zu „ Ja, du hast recht. Es sieht aus als wären es Kleider. Wollen wir die beiden mal überraschen?“ Er blickte fragend zu Thosuko. „Nein lieber noch nicht, ich will erst mal wissen wo sie herkommen.“
Michael sah ihn verwundert an. „Na wo her wohl, aus dem Dorf da hinten natürlich.“ Er zeigte links über Thosuko`s Schulter auf einen kleinen Hügel, wo tatsächlich ein paar Häuser zu sehen waren. Thosuko blickte sich in Richtung des Dorfes um und legte seine Stirn in Falten. „Sieht von hier irgendwie seltsam aus oder?“ Michael, der nichts Außergewöhnliches an dem Dorf bemerkte, zuckte mit den Schultern. „Was soll daran so seltsam sein? Sieht halt aus wie ein Dorf.“
Thosuko sah ihn nur mit einem spöttischen Blick an und antwortete „Ach ja, ich wusste gar nicht das die Häuser bei uns mit Stroh gedeckt sind und außerdem sind das Hütten, komm das sehen wir uns näher an.“ Er stieg aus der Hocke auf und verließ langsam in gebückter Haltung ihre Deckung. Michael, der gern darauf geantwortet hätte, erhob sich nun ebenfalls und folgte ihm. Immer in Deckung bleibend schlichen sie wie Diebe den Waldrand entlang bis sie vielleicht 100 Schritte direkt vor dem Dorf standen.
Thosuko ging hinter einer Hecke wieder in die Hocke und beobachtete die Umgebung des Dorfes. Es gab nur eine Straße, nein, das war übertrieben es war ein besserer Feldweg, der mitten durch das Dorf verlief. Die Hütten waren um einen staubigen Platz in einer losen Anordnung aufgerichtet worden. Es mussten so um die 20 mit Lehm abgedichteter, manche Windschief, gebauter Häuser sein.
Thosuko musste unweigerlich an die alten Scheunen denken, die es in seinem Ort noch bei älteren Landwirten gab. Nur diese hier hatten Strohdächer. Weder an den Fensterhöhlen noch draußen vor den Hütten gab es ein Lebenszeichen, nicht mal Tiere wie Hunde oder Katzen. Das Dorf war in seinen Augen tot. Thosuko schüttelte verzweifelt seinen Kopf. „Ich glaube hier sind wir falsch. Hier wird uns keiner helfen. So ein Mist!“
Er war bitter enttäuscht und würde am liebsten losschreien. Michael sah ihn traurig an und wollte ihn beruhigen „Ist doch nicht schlimm, gehn wir halt zum nächsten Dorf.“
Er hätte es sein lassen sollen. Nun entlud sich seine ganze Anspannung auf ihn. „Ach und wo willst du hingehen“ schrie ihn Thosuko an „Wir tauchen aus dem Nichts auf latschen stundenlang durch diesen verdammten Dschungel und treffen auf riesige Gestalten. Ich habe Hunger und will verdammt noch mal in mein Bett! Und du willst natürlich zum nächsten Dorf, das ja gerade um die Ecke liegt!“
Im selben Augenblick, wie er die Worte aussprach, tat es ihm auch schon wieder leid. „Entschuldige Michael, du kannst ja nichts dafür aber ich bin …“ Er sprach die Worte nicht mehr zu Ende. Er senkte seinen Kopf nach unten und es war nur noch eine Leere in ihm. Er war nur noch müde.
Michael legte seine Arme um ihn. „Du hast ja recht, aber überlege doch mal. Dort sind Häuser, ob belebt oder auch nicht. Was hältst du davon, wenn wir einfach in ein Haus gehen, was essen und uns ein wenig ausruhen, später überlegen wir dann wie es weitergehen soll.“ Thosuko schaute seinen besten Freund ein wenig lächelnd in die Augen und schämte sich so sehr dafür, das er ihn so angeschnauzt hatte.
Seine Lebensenergie kehrte unverzüglich zurück. „Aber ich darf das Haus aussuchen?“ Michael war unglaublich erleichtert und antwortete mit einem Lächeln „Na soviel Auswahl hast du ja nicht, aber nimm eins, wo die Betten schon gemacht sind.“ Thosuko entschied sich für eins, das direkt vor dem runden Platz mit dem Ofen stand.
Das Dorf war tatsächlich leer. Niemand störte sie daran sich in dem Haus ein wenig umzusehen. Aber es war bis auf einen Tisch, zwei kaputte Stühle und ein kleines Regal, welches an der Wand hing leer. Sie fanden weder Lebensmittel noch Teller sowie keinen einzigen Becher oder ein Werkzeug.
Michael legte seinen Rucksack nieder machte ihn auf und zauberte unter Thosuko`s Staunen eine Salami und zwei Dosen Cola hervor, wobei er Thosuko eine zuwarf. Er ging zu dem Tisch, blies den Staub fort und fing an mit seinem Dolch die Wurst in dicke Scheiben zu zerteilen. Dann winkte er seinen Freund zu sich und beide setzten sich mit Blick aus dem Fenster auf den Tisch, der knirschend die Last der beiden gutmütig erduldete. Zufrieden mit sich und der Welt schoben sie sich die Wurstscheiben schweigend ein Stück nach dem anderen in den Mund. Thosuko konnte sich sogar ein Schmatzen nicht verkneifen, so gut tat es endlich wieder was Vernünftiges in den Magen zu bekommen. Als die letzte Scheibe in seinem Mund verschwunden war streckte er sich nochmals und schlug Michael ein kleines Nickerchen vor. Dieser dem Vorschlag nicht abgeneigt, rieb sich noch mal den Bauch und stimmte gähnend mit einem Nicken zu.
Beide ließen sich zu Boden nieder und lehnten sich mit dem Rücken an die Hauswand, direkt unter dem Fenster, wo gerade eine warme Brise ihnen über den Kopf strich. Kurze Zeit später war nur noch ein Schnarchen von Michael zu hören.
Thosuko wollte sich noch ein wenig Gedanken über ihre Zukunft machen. Doch dann war die Müdigkeit stärker und so schlief auch er mit einem Lächeln auf den Lippen ein. Aus dem Lächeln wurde ein Zucken und die Augen bewegten sich unter seinen Lidern, als ob er in einem grässlichen Alptraum wäre. Er war es.
Unter einem verschwommenen Nebel rannte er vor unbeschreiblichen Monstern und riesigen Rittern mit gezogenen Schwertern, die nach ihm schlugen, um sein Leben. Dann stolperte er über eine Wurzel, die knapp über der Erde verlief in sein Unheil. Die Bestien hatten ihn eingeholt und umzingelten ihn. Thosuko versuchte noch sein Schwert zu ziehen, doch es war verschwunden. Angsterfüllt schauter er noch mal in die verzerrten Fratzen seiner Verfolger, die mit fletschenden Reißzähnen über ihm standen. Mit Entsetzen konnte er aus dem Augenwinkel beobachten wie ein Ritter sein mächtiges Schwert mit beiden Händen hob und auf seinen Hals zielte. Dann schwenkte er sein Mordwerkzeug mit einer unglaublichen Kraft auf ihn.
Thosuko erwachte schweißgebadet. Verwirrt warf er den Kopf von rechts nach links, so als ob er ein Monster suchte, das zusammen mit ihm aus der Traumwelt zurückgekommen wäre. Erleichtert atmete er wieder aus und schaute zu Michael, der wohl zum Glück nichts mitbekommen hatte. Er schnarchte immer noch. Gähnend schraubte er sich wieder in die Höhe und blickte aus dem Fenster. Mit einem Schreck ließ er sich wieder nach unten fallen. Da kam jemand.
„Michael steh auf“ flüsterte er und rüttelte ihn am Bein, das ausgestreckt vor ihm lag. Die zwei Frauen waren höchstens 10 Schritte von ihnen entfernt. Michael wachte mit übermüdeten Augen und einem Grunzen, das wohl beweisen sollte was er davon hielt, auf. Thosuko legte sich einen Finger auf die Lippen um Michael anzuzeigen, leise zu sein. Er stemmte sich auf die Knie und fragte flüsternd „Was ist los? Hast du ein Gespenst gesehen?“ Thosuko, der Michael immer noch mit einem „pssst“ anzeigte still zu sein, deutete zu dem Fenster aus dem er seitlich nach draußen blickte. Michael ging jetzt in die Hocke und schaute ebenfalls aus dem Fenster.
Zwei Frauen gingen in einem schnellen Schritt, direkt vor ihrer Nase, an ihnen vorüber, wobei sie sich immer wieder umdrehten. Eine der Frauen trug ein weißes wadenlanges Kleid mit einem kleinen Gürtel um die Hüften, der ihrer tollen Figur noch mehr Geltung verschaffte. Auf ihrem Kopf wuchsen lange blonde schulterlange Haare, die sie nach hinten fallen ließ. Thosuko kam aus dem Staunen nicht mehr raus, genau so hatte er sich seine Traumfrau immer vorgestellt. Aber auch die zweite war nicht zu verachten sie hatte ein rotes ebenfalls wadenlanges Kleid an, das mit einem Band um ihre Hüften an der Seite mit einer Schleife befestigt war. Sie hatte rotblonde lockige lange Haare, und beide waren barfuss.
Michael stand wieder mit offenem Mund am Fenster diesmal allerdings im wachen Zustand. Beide ließen sich in die Knie sinken. Was sollten sie tun. “Wir gehen ihnen hinterher, wollen doch mal sehen wo sie hinwollen.“ Beschloss Thosuko und auch Michael war nicht abgeneigt der holden Weiblichkeit zu folgen.
Leise schlichen sie aus dem Haus und folgten den beiden in einem kurzen Abstand. Wobei sie eng an den Häusern blieben, falls sich die Frauen noch mal umdrehen sollten, konnten sie schnell in einer Seitengasse in Deckung gehen. Aber das war unbegründet. Denn sie schienen es eher sehr eilig zu haben. Zu eilig, für Thosukos empfinden.
„Vielleicht werden sie verfolgt.“ Thosuko sah Michael fragend an. Der drehte seinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung um nach eventuellen Verfolgern Ausschau zu halten. “Ich sehe niemanden, du?“ Thosuko, der sich nun ebenfalls umblickte verneinte dies und sie machten sich wieder daran den beiden nachzuschleichen. Kurze Zeit später gingen die beiden Frauen in eines der Häuser. Doch bevor die Tür ganz geschlossen wurde ging sie wieder einen Spaltbreit auf. Thosuko und Michael sprangen gerade im letzten Moment hinter einer Hauswand in Deckung. Thosuko schlich auf dem Boden wieder bis zum Anfang der Wand und blickte vorsichtig um die Ecke. Die Tür war verschlossen und auch die Fenster waren dicht! Er winkte Michael flüsternd zu sich, „Komm, sie sind im Haus, wir gehen mal näher ran.“ Wie Meuchelmörder näherten sie sich ihren Opfern. Erst bückend im Laufschritt danach am Haus schleichend und kriechend bis zur Tür.
Michael der als erster an der Türschwelle war zeigte Thosuko mit einem Handwinken an, ruhig liegen zu bleiben. Er hielt sein linkes Ohr dicht an die Tür und lauschte. “Sie reden miteinander“
„Und? Verstehst du was?“ fragte Thosuko hinter ihm mit einem neugierigem Blick. Michael zeigte mit einem Kopfschütteln und verzogenem Mundwinkel an das er rein gar nichts verstand. „Michael, versuch doch mal die Tür, nur ein wenig, zu öffnen, kann sein das wir sie dann besser verstehen.“
Beide standen nun auf und blieben in gebückter Haltung. Vorsichtig griff Michael mit einer Hand nach dem Riegel und drückte ihn nach unten. Beide trauten sich nicht zu Atmen! Dann langsam, ganz langsam drückte er mit der anderen Hand die Tür nach innen.
Thosuko erstarrte! Etwas hatte ihn von hinten angetippt. Von einer Sekunde zur anderen war sein Mund ausgetrocknet. Vorsichtig drehte er, noch in gebeugter Position, seinen Kopf. Mit den Augen nach unten gerichtet sah er erst ein Paar alte ausgelatschte Sandalen. Dann wanderte sein Blick nach oben und er schaute auf ein zorniges mit blitzenden Augen versehendes bärtiges Gesicht. Langsam erhob er sich vollends. In Zeitlupentempo tippte er Michael, der gerade dabei war seinen Kopf durch den Türspalt zu schieben, auf die Schulter. Der drehte sich zu ihm! Und der Weltuntergang nahm seinen Lauf.
Michael kippte vor Schreck mit einem lautem „Aaah“ nach vorne, knallte mit dem Kopf gegen die Tür, und viel vor Schmerz röchelnd auf seine Hände und Knie. Aus dem Haus schrie sich eine Frau die Lunge aus dem Leib und aus selbigem kamen Löffel, Kelche, Krüge geflogen. Von oben bekam er den Segen des Bärtigen mit einem harten, knöchrigen Stock. Er konnte weder vor noch zurück. Aber dann hatte jemand ein Erbarmen. Thosuko spürte nur noch wie etwas seinen Kopf traf, er nach unten sackte und das wilde, schrille Geschrei langsam immer stiller wurde.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Korrekturvorschläge:

Kapitel 3
Thosuko schloss die Augen wieder und öffnete sie nochmals.
Er war verwirrt!
Hatten ihm die anderen einen Streich gespielt?
Nicht sie, sondern er war das Opfer?
Da(Komma) wo sich das Lagerfeuer eigentlich befinden sollte(Komma) lag nun eine Dunkelheit.
Weder die Holzstämme, die um das Feuer lagen und als Sitzgelegenheit dienten, noch die Personen(Komma) die sie dazu nutzten(Komma) waren zu sehen.
„Alleine, ich bin alleine“, [red] dachtete [/red] (dachte) er laut
Aber wie haben sie es gemacht? Er hatte die Augen doch nur ein paar Sekunden geschlossen. Hatte ihn Michael, als er[blue] mit der Hand vor seinen Gesicht rumschwenkte[/blue] (die Hand vor seinem Gesicht schwenkte) , hypnotisiert? Langsam [blue] schwenkte [/blue] (wendete) er seinen Kopf(Komma) um sich einen Überblick [blue] seiner Lage [/blue] (überflüssig) zu beschaffen.
Zum selben Zeitpunkt(Komma) wie er einen Schrecken bekam, atmete er erleichtert wieder aus. Es war noch jemand bei ihm. Michael stand leicht versetzt rechts hinter ihm. Allerdings in einer Pose(Komma) wie er es nur kannte(Komma) wenn sein Freund schreckliche Angst (hatte) oder kurz vor einem Wutausbruch stand. Die Augen waren weit aufgerissen und der Mund stand wie bei einem Schrei offen. Er stand wie ein Felsen und rührte sich keinen Zentimeter, als ob er selbst zu Stein geworden wäre.
„Michael, verdammt(Komma) ich hätte mir fast in die Hose gemacht“(Komma) rief er seinem Kumpel aufgeregt zu. „Wie hast du das gemacht, wieso hast du mir das nicht vorher gesagt?“ Thosuko drehte sich zu ihm um und schüttelte ihn kräftig an den Schultern. Michael erwachte langsam. Der Mund schloss sich und die Augen erwachten wieder zu neuem Leben. „Licht, viel Licht“(Komma) stammelte Michael in einem fast unverständlichen Ton.
„Was für ein Licht? Hier ist kein Licht?(besser Punkt) Wo sind die anderen! Wach auf!“ [red] er [/red] (Er) schüttelte ihn nochmals kräftig durch und Michael erwachte endlich aus seiner Trance. “Du musst es doch auch gesehen haben, es kam direkt auf uns zu und dann.“(Komma) stammelte er(Komma) „und dann wachte ich erst eben wieder auf. Sind wir tot.(besser Fragezeichen)“
„Nein, glaube ich nicht, jedenfalls fühl ich mich zu lebendig und Flügel haben wir auch keine.“ Versuchte Thosuko ihn zu beruhigen. “Aber es heißt doch immer(Komma) man würde ein Licht sehen(Komma) wenn man stirbt.“ „Mensch, Michael(Komma) rede keinen Unsinn, wir leben und das ist auch nicht der Himmel.“
Thosuko blickte sich in alle Richtungen um. Er konnte zwar nicht viel erkennen(Komma) aber der Himmel war sternenklar und der Mond stand sichelförmig direkt über ihnen. Sie mussten sich auf einer Lichtung befinden, die von einem dichten Wald umgeben war. Aus der Ferne schien eine Eule die beiden wohl auszulachen. Aber wie kamen sie hierher? Verdammt, wo waren sie?
Thosuko versuchte sich noch mal an den Ablauf der letzten Minuten der Abschlussparty zu erinnern. Michael hatte ihn zu sich gerufen und er sollte sich in einen mit Steinen umzäunten Kreis stellen. Danach hatte sein Freund aus einem Buch Worte gesprochen(Komma) die er nicht verstand.
Thosuko schaute zu Boden. Die Steine waren nicht zu sehen, nur das Buch lag neben seinen Füßen. Auch Michaels Rucksack lag hinter ihm im dichten Gras. Thosuko ging in die Hocke und hob das Buch, das Michael wohl fallengelassen hatte, auf und begann darin zu blättern. Die Seiten waren leer. “Habe ich es doch gewusst“(Komma) dachte er[blue] innerlich[/blue] (überflüssig) “von wegen Beschwörungsformeln.“
Er schaute Michael mit einem spöttischen Blick in die Augen. Aber dann wurde er wieder ernst. Mit einem Nicken wendete er sich an Michael. “Komm(Komma) wir suchen die anderen, vielleicht sind sie hier irgendwo.“ Michael schüttelte den Kopf und zeigte mit dem Finger über die Grasfläche “Nein, die sind nicht hier, wir sind alleine(Punkt)“
„Ach(Komma) und wie kommst du darauf?“
„ (kein Leerfeld)Na überlege doch mal. Wir waren in dem Kreis, ebenso der Rucksack und auch das Buch, das du da in den Händen hältst. Und das findest du auch hier alles wieder. Außerdem sind wir nicht an dem Ort(Komma) wo wir eigentlich sein müssten.“ Michael machte eine kleine Pause und fuhr dann mit trauriger Stimme fortkein Absatz)
„Ich habe uns weg teleportiert.“
Thosuko schüttelte energisch seinen Kopf(Punkt) „Glaub ich nicht, nicht mit einem leeren Buch und ein paar Steinen. Hier stimmt was ganz und gar nicht!“(Komma) [red] Sprach [/red] (sprach) er in einem leisen, abgehackten Ton. „Jedenfalls müssen wir rausbekommen(Komma) wo wir sind. Komm(Komma) nimm deine Sachen, könnte ja sein(Komma) [red] das [/red] (dass) wir auf jemanden [red] Treffen [/red] (treffen Komma) der uns weiter helfen kann.“
Michael stimmte nickend zu und schulterte seinen Rucksack. Sie entschieden sich für eine Richtung und zogen los.
Als sie die Lichtung hinter sich gelassen hatten(Komma) gelangten sie in den dunklen dichten Wald. Nach stundenlanger Wanderung, etlichen Stürzen und mit zerkratzten Gesichtern gelangten sie an einen kleinen Bach(Komma) der gemütlich vor sich (hin) plätscherte. Um sich ein wenig auszuruhen(Komma) schlug Thosuko eine Pause vor,[blue] der Michael gerne nachkam[/blue] (die Michael gerne annahm).
Michael legte seinen Rucksack ab und öffnete den Verschluss. Thosuko schaute seinem Freund beim Auspacken der Leckereien, die da zum Vorschein kamen, neugierig zu und setzte sich mit knurrendem Magen auf einen Holzstumpf,[blue] der aus dem Boden ragte[/blue] (überflüssig). Michael warf ihm einen fragenden Blick zu: „Willst du Schokolade oder magst du lieber die Kekse?“ Thosuko entschied sich mit einem staunenden Blick für die Kekse. „Sag mal, was hast du denn noch alles da drinnen(Fragezeichen)“ Michael hob locker die Schultern und sagte wie selbstverständlich(Doppelpunkt) „Na alles(Komma) was so reingehört, ein Messer mit Kompass, mein Handy, eine Taschenlampe, ein wenig Verpflegung, was zu trinken und so weiter.“
Thosuko schaute ihn an(Punkt) „ (kein Leerfeld)Du hast dein Handy dabei? Wir laufen hier stundenlang durch diesen Dschungel und ein Anruf hätte voll gereicht? Ich werde wahnsinnig! Ruf mal zuhause an!“ Michael wählte die Nummer seiner Eltern, wartete ein paar Sekunden und schüttelte seinen Kopf,(besser Punkt) “Nichts, keine Leitung!“
Auf einmal warf er seinen Kopf wild herum und sprang auf. „Hast du das auch gehört?“ Thosuko, der nun ebenfalls stand [blue] und [/blue] (besser Komma) blickte sich um(Punkt) „Nein(Komma) was gehört?“
„Da war ein Schnaufen, dort hinten.“ Er zeigte in den Wald und beide blickten, ohne was
zu(getrennt)erkennen(Komma) in die Richtung(Komma) wohin er deutete. Äste knackten. Dann ein lautes Stampfen. Als ob ein gewaltiger Baum in den Boden gerammt wurde. Das Stampfen kam näher. Die letzten Bäume, die noch eine Mauer bildeten(Komma) wurden von einer gewaltigen Kraft wie Spielzeug zur Seite gefegt. Und dann kam es.
Thosuko stand unter Schock! Was da langsam auf sie zu kam(Komma) kannte er nur aus Kinos. Nein! Aus Alpträumen! Was war das für ein Ding? Es hatte die Größe eines Elefanten, den Kopf eines Werwolfes mit riesigen Reißzähnen.(besser Komma) die seitlich aus seinem Maul herausragten. Die behaarten Arme reichten fast bis zum Boden, wo sich am Ende eine mit Klauen bespickte Pranke befand. Der Körper war durch eine eiserne Rüstung, die Brust und Rücken[red] schützten[/red] (schützte), bedeckt. Die Beine waren ebenfalls vollkommen mit Fell überwuchert. Nur die nackten Füße waren [blue] die [/blue] (überflüssig) eines Menschen gleich.
Erst(Komma) als das [blue] Monstrum [/blue] (Monster, Monstrum ist ein Gebilde) noch 20 Schritte von ihnen entfernt war, erwachte Thosuko aus seiner Starre. „Weg, wir müssen weg, verdammt Michael(Komma) lauf!“ Er drehte sich im Laufen um und zerrte seinen Freund an den Schultern. Doch Michael rührte sich nicht. Nur seine Augen und der Mund standen offen. Warum ausgerechnet jetzt! Thosukos Gedanken schlugen wild um sich! Das Brausen in seinem Kopf schien seinen Schädel sprengen zu wollen.
Thosuko versuchte [red] verzweifelnd [/red] (verzweifelt Komma) ihn aus seinem Schockzustand zu erwecken. Nichts! Noch 10 Schritte! Lauf, lauf, lauf(Komma) hämmerte es in seinem Kopf, bring dich alleine in Sicherheit! Lass ihn hier! Diesen Dummkopf, er ist selbst daran schuld! Er brauchte nur einen Sekundenbruchteil(Komma) um sich zu entscheiden. Das Herz hatte gewonnen! Er wollte seinen Freund nicht [blue] alleine [/blue] (überflüssig) seinem Schicksal überlassen. Er konnte es nicht. Als ob er den nahen Tod spürte(Komma) schaute Thosuko seinen Freund noch mal sanftmütig an und musste sogar lächeln.
Und dann war es zu spät. Das Ding stand vor ihnen! Thosuko schaute an dem massigen Körper empor und erwartete im gleichem Augenblick(Komma) [red] das [/red] (dass) er und sein Freund einen hoffentlich schmerzfreien Tod fanden. Er spannte seine [blue] ganzen [/blue] (überflüssig. Halbe Muskeln lassen sich nicht spannen) Muskeln zusammen und wartete. Als er nach Sekunden immer noch feststellte, [red] das [/red] (dass) er lebte, brüllte Thosuko das Monster hasserfüllt an: „Auf was wartest du, bring es zu Ende, du Bestie!“
Doch nichts geschah. Das Ungetüm rührte sich nicht. Dann öffnete es das riesige Wolfsmaul und eine mächtige donnernde Stimme [red] schalte [/red] (schallte) von oben auf Thosuko herab.
„Ich will euch nicht töten, oder habt ihr mich bestohlen?“ (Trennstrich Leerfeld)„Was, nein(Komma) wir haben dich nicht bestohlen!“
„Wer [red] seit [/red] (seid) ihr? Was wollt ihr in meinem Wald?“ Thosukos Muskeln entspannten sich wieder und er schaute seinem Gegenüber verständnislos in die Augen. Aber was waren das für Augen? Sie hatten nichts[red] bedrohliches[/red] (Bedrohliches), waren weder [red] furchteinflössend [/red] (Furcht einflößend) noch durchdringend[red] Böse[/red] (böse). Eher klar und gütig! In Thosukos Hirn arbeitete es. Aber da war nur ein Bienenschwarm(Komma) der jeden Versuch, einen klaren Gedanken zu fassen, vereitelte.
“Mensch(Komma) Junge“ (kein Leerfeld),(Leerfeld)sagte er zu sich, “reiß dich zusammen, „(kein Anführungszeichen) [red] Du [/red] (du) lebst noch und es redet mit dir.“ Er blickte zu Michael [blue] der rechts neben ihm stand [/blue] (überflüssig) und [red] mußte [/red] (musste) zähneknirschend feststellen, dass von ihm,(kein Komma) keine Hilfe kommen würde.
Thosuko schaute wieder zu dem Wesen, das seine Arme in die Hüfte gestemmt hatte und ihn mit einem [red] skeptischem [/red] (skeptischen) Gesichtsausdruck anstarrte. “Ähm, also ich bin Thosuko und das neben mir ist mein Freund Michael, und was wir hier machen, ich weiß es nicht. Wir waren auf einmal da und nun versuchen wir(Komma) einen Weg aus dem Wald zu finden. Es tut uns furchtbar leid(Komma) [red] das [/red] (dass) wir dich störten und ich verspreche dir, wenn du uns einen Weg hinaus zeigst(Komma) werden wir sofort von hier verschwinden, und du siehst uns nie wieder, versprochen. Kannst du uns auch deinen Namen sagen?“
“Hmmm(Punkt)“ [red] die [/red] (Die) Luft erzitterte bei diesem gewaltigen Ton,(besser Punkt) “Du scheinst wirklich fremd hier zu sein, wenn mich die Menschen hier sehen(Komma) laufen sie [blue] eigentlich [/blue] (meist) mit angstverzerrten Gesichtern schreiend davon.“ Das Wesen machte ein nachdenkliches Gesicht,(besser Punkt) „Einen Namen trage ich nicht, denn es gibt [blue] keinen [/blue] (niemanden Komma) der mich rufen würde ha, ha, ha.“
Das „Monster“ hielt sich lachend den Bauch und da musste auch Thosuko das erste mal lächeln. Als das Lachen verstummt war(Komma) spürte Thosuko, der plötzlich gar nichts [red] bösartiges [/red] (Bösartiges) mehr erkennen konnte(Komma) seine Chance “Soll ich dir einen Namen geben, ich würde dich bestimmt rufen.“ Er(wer?) schaute Thosuko überrascht an. “Und wie willst du mich nennen?“ Thosuko überlegte einen Augenblick: „Was hältst du von Lassie, nein, Wotan? Ja(Komma) der Name wäre gut. Soll ich dich Wotan nennen?“
Genau wie der riesige Neufundländer aus der Nachbarschaft, dachte er[blue] innerlich[/blue] (überflüssig). Das Wesen lachte: „Nun gut, ab heute ist mein Name Wotan. Wotan, ja(Komma) der Name gefällt mir. Was ist mit deinem Freund, ist er verletzt?“ Beide schauten zu Michael.
Thosuko schüttelte den Kopf „Nein er ist nicht verletzt, er ist nur von dir überwältigt und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.“
Wotan beugte sich zu Michael nieder und musterte ihn nochmals genau. Er rieb sich nachdenklich an seinem Kinn,(besser Punkt) “Du bist wirklich sicher(Komma) [red] das [/red] (dass) er nichts hat?“(Komma) und blickte zu Thosuko.
„Ja, mach dir keine Gedanken, das macht er immer so.“
Wotan schaute wieder zu Michael. „Seltsam, seltsam, nun gut - du sagtest, du wüsstest nicht(Komma) wie ihr hierher gekommen[red] seit[/red] (seid) , vielleicht kann ich euch helfen.“ Wotan ging zu dem Bach(Komma) setzte sich auf einen riesigen Stein und hielt seine Füße ins Wasser. „Ah, das tut gut. Komm(Komma) kleiner Freund(Komma) setz dich zu mir und erzähle mir deine Geschichte.“
Thosuko schaute nochmals zu Michael, ließ sich [blue] neben ihm [/blue] (überflüssig und irreführend. Man glaubt, er setzt sich zu Michael) nieder und begann.
Wotan,(kein Komma) nickte mal zwischendurch und hörte aufmerksam zu, ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen. Bis Thosuko mit seiner Erzählung am Ende war.
„ (kein Leerfeld)So, jetzt weißt du alles und nun sind wir hier.“
„Hm, ich verstehe, ich kann dir hierbei,(kein Komma) leider nicht helfen(Komma) mein Freund.“
Er blickte ihn traurig an und Thosuko erwiderte enttäuscht,(Doppelpunkt kein Absatz)
„Ja, das habe ich mir gedacht(Komma) es ist nur……“ Wotan unterbrach ihn. „Aber ich weiß vielleicht(Komma) wer dir helfen könnte.“
„Was, und wer soll das sein(Fragezeichen)“ In Thosuko erwachte wieder ein Stück Hoffnung und er sah sich schon [blue] wieder [/blue] (überflüssig und doppelt) zu Hause.
„Nicht weit von hier gibt es eine [blue] menschliche [/blue] (überflüssig) Siedlung. Wenn du Glück hast(Komma) gibt es dort jemand der euch weiterhelfen kann!“
Wotan zeigte[red] bachaufwärts[/red] (Bach aufwärts). „Es ist nur einen halben Tag entfernt.“
Thosuko sprang aufgeregt auf die Beine. „Mensch(Komma) Wotan, das wäre klasse! Hoffentlich wissen die, was mit uns ist und wir können wieder zurück!“
Wotan stand nun ebenfalls wieder auf und reckte seinen mächtigen Körper, so [red] daß [/red] (dass) Thosuko seine Knochen laut knacken hörte.
„Bevor du gehst(Komma) möchte ich dir noch ein Geschenk machen, kleiner Mann.“
Thosuko schaute Wotan fragend an. “Ein Geschenk, was für ein Geschenk?“
„Nun, vor langer Zeit lagerten eine Menge Leute in meinem Wald, ich weiß nicht(Komma) wer sie waren. Jedenfalls hatten sie es sehr eilig(Komma) als sie mich sahen und ließen so einige Sachen fallen, die sie wohl nicht mehr brauchten!“
Thosuko sah ihn spöttisch an. Wotan griff in seine Rüstung und zog ein mit einem goldenen Griff [red] versehendes [/red] (versehenes) zweischneidiges Schwert hervor und reichte es Thosuko.
„Und das hat einer einfach weggeschmissen, weil er es nicht mehr braucht, ts ts(Komma) ein Schelm(Komma) [blue] werder [/blue] (wer) Böses dabei denkt.“
Er nahm das goldene Schwert und musste überrascht feststellen, dass es gar nicht so schwer war(Komma) wie es den Anschein hatte. „Aber Wotan(Komma) das ist ein Schwert, weißt du, da wo ich herkomme ist es nicht gerade üblich(Komma) mit so einem Teil in einen Supermarkt zu gehen, und ich fürchte, ich weiß auch nicht(Komma) wie man damit umzugehen hat. Kannst du mir sagen(Komma) was ich damit soll?“
„Es ist möglich, nein, ich bin mir sicher, [red] daß [/red] (dass) du es noch gebrauchen kannst! Ich fürchte(Komma) du hast noch einen schweren Weg vor dir und mach dir keine Gedanken wegen der Handhabung. Du wirst es im Traum erlernen.“
Doch Thosuko [blue] war zuversichtlich das [/blue] (vermutete Komma dass) dem nicht so ist und er in Kürze wieder zu Hause sein würde. Doch wie [red] Falsch [/red] (falsch) er damit lag, wusste er noch nicht!
“Ich habe hier in der Wildnis einen tollen Freund gefunden und ich nehme dein Geschenk gerne an mich. Danke!(Anführungszeichen) (Trennstrich Leerfeld)„Du brauchst mir nicht zu[red] Danken[/red] (danken), ich weiß, dass ich das Richtige mache und ich wünsche dir, dass du den richtigen Weg findest, der dich und deinen Freund nach Hause bringt. Falls du mal Hilfe brauchen solltest, komme ruhig in meinen Wald und rufe nach mir. Dann erzählst du mir mehr über den Supermarkt(Punkt)“ (Absatz)Er verabschiedete sich und verschwand(Komma) ohne sich nochmals umzudrehen(Komma) in den Wald und nach kurzer Zeit war nichts mehr von ihm zu sehen.
Thosuko stand alleine mit seinen Gedanken immer noch am selben Platz und hoffte sehnsüchtig(Komma) seinen neuen Freund irgendwann wieder(getrennt)sehen zu können. Im selben Augenblick(Komma) als Thosuko das Schwert in seinen Gürtel steckte(Komma) wachte auch Michael wieder auf.
Er konnte nur den Kopf schütteln. Thosuko hatte sogar das Gefühl, [red] daß [/red] (dass) es keine Angst war(Komma) was seinen Freund erstarren[blue] lässt[/blue] (ließ), sondern das Michaels [red] Unterbewußtsein [/red] (Unterbewusstsein) das [red] schönste [/red] (Schönste) im Leben verpassen wollte!
„Monster, wo ist das Monster, ist es weg?“ Er [blue] schwenkte [/blue] (drehte) verwirrt seinen Kopf hin und her. Thosuko beruhigte ihn.“Na, wieder da. Atme erst mal tief durch und hier war nie ein Monster, Bestie oder Untier und bevor du mich mit Fragen löcherst(Komma) ich habe dir einiges zu erzählen.“ Sie beschlossen, sich auf den Weg zu machen und [red] das [/red] (dass) Thosuko ihn unterwegs in alles einweihen sollte(Komma) was er erlebt hatte. Sie brauchten fast 10 Stunden und hatten unzählige Blasen an den Füßen(Komma) bis sie schnaufend und erschöpft den Waldrand erreichten. Sie waren [red] den [/red] (dem) Bach bis hierher gefolgt und suchten nun den Horizont nach einer [blue] menschlichen [/blue] (überflüsig) Siedlung ab, und hatten Glück!
Es war zwar kein Dorf(Komma) was sie zuerst sahen, sondern es waren zwei Gestalten, [blue] die den Bachverlauf weiter oben [/blue] (weiter oben am Bach) standen und sich aufgeregt unterhielten. Fast gleichzeitig sprangen die beiden hinter einen Felsbrocken, der neben einem [red] ausgespültem [/red] (ausgespülten ungewöhnlich, zwei Bachbetten nebeneinander) Bachbett lag, in Deckung und schauten den beiden neugierig zu. “Könnte es sein, [red] daß [/red] (dass) es Frauen sind?“
Thosuko versuchte die Augen ein wenig zu verengen, um besser sehen zu können. “Schau mal, wie sie angezogen sind.“ Michael nickte ihm zustimmend zu „ Ja, du hast recht. Es sieht aus(Komma) als wären es Kleider. Wollen wir die beiden mal überraschen?“ Er blickte fragend zu Thosuko. „Nein(Komma) lieber noch nicht, ich will erst mal wissen(Komma) wo sie herkommen.“
Michael sah ihn verwundert an. „Na(Komma) wo her wohl, aus dem Dorf da hinten natürlich.“ Er zeigte links über Thosuko`s Schulter auf einen kleinen Hügel, wo tatsächlich ein paar Häuser zu sehen waren. Thosuko blickte [blue] sich in Richtung des Dorfes um [/blue] (in die Richtung) und legte seine Stirn in Falten. „Sieht von hier irgendwie seltsam aus(Komma) oder?“ Michael, der nichts Außergewöhnliches an dem Dorf bemerkte, zuckte [blue] mit den [/blue] (die) Schultern. „Was soll daran so seltsam sein? Sieht halt aus wie ein Dorf.“
Thosuko sah ihn nur mit einem spöttischen Blick an und antwortete(Doppelpunkt) „Ach ja, ich wusste gar nicht(Komma) [red] das [/red] (dass) die Häuser bei uns mit Stroh gedeckt sind und außerdem sind das Hütten, komm(Komma) das sehen wir uns näher an.“ Er stieg aus der Hocke auf und verließ langsam in gebückter Haltung ihre Deckung. Michael, der gern darauf geantwortet hätte, erhob sich [blue] nun [/blue] (überflüssig) ebenfalls und folgte ihm. Immer in Deckung bleibend(Komma) schlichen sie wie Diebe den Waldrand entlang(Komma) bis sie vielleicht 100 Schritte [blue] direkt [/blue] (überflüssig) vor dem Dorf standen.
Thosuko ging hinter einer Hecke wieder in die Hocke und beobachtete die Umgebung des Dorfes. Es gab nur eine Straße, nein, das war übertrieben(Komma) es war ein besserer Feldweg, der mitten durch das Dorf verlief. Die Hütten waren um einen staubigen Platz in einer losen Anordnung aufgerichtet worden. Es mussten so um die 20 mit Lehm abgedichteter, manche[red] Windschief[/red] (windschief), [blue] gebauter [/blue] (überflüssig) Häuser sein.
Thosuko musste unweigerlich an die alten Scheunen denken, die es in seinem Ort noch bei älteren Landwirten gab. Nur diese hier hatten Strohdächer. Weder an den Fensterhöhlen noch draußen vor den Hütten gab es ein Lebenszeichen, nicht mal Tiere wie Hunde oder Katzen. Das Dorf war in seinen Augen tot. Thosuko schüttelte verzweifelt seinen Kopf. „Ich glaube(Komma) hier sind wir falsch. Hier wird uns keiner helfen. So ein Mist!“
Er war bitter enttäuscht und würde am liebsten los(getrennt)schreien. Michael sah ihn traurig an und wollte ihn beruhigen „Ist doch nicht schlimm, gehn wir halt zum nächsten Dorf.“
Er hätte es sein lassen sollen. Nun entlud sich seine ganze Anspannung auf ihn. „Ach(Komma) und wo willst du hingehen(Fragezeichen)“(Komma) schrie ihn Thosuko an(Punkt) „Wir tauchen aus dem Nichts auf latschen stundenlang durch diesen verdammten Dschungel und treffen auf riesige Gestalten. Ich habe Hunger und will verdammt noch mal in mein Bett! Und du willst natürlich zum nächsten Dorf, das ja gerade um die Ecke liegt!“
Im selben Augenblick, wie er die Worte aussprach, tat es ihm auch schon wieder leid. „Entschuldige(Komma) Michael, du kannst ja nichts dafür(Komma) aber ich bin …“ Er sprach die Worte nicht mehr zu Ende. Er senkte seinen Kopf [blue] nach unten [/blue] (überflüssig) und es war nur noch eine Leere in ihm. Er war [blue] nur noch [/blue] (überflüssig und doppelt) müde.
Michael legte seine Arme um ihn. „Du hast ja recht, aber überlege doch mal. Dort sind Häuser, ob belebt oder auch nicht. Was hältst du davon, wenn wir einfach in ein Haus gehen, was essen und uns ein wenig ausruhen, später überlegen wir dann(Komma) wie es weitergehen soll.“ Thosuko schaute seinen besten Freund ein wenig lächelnd in die Augen und schämte sich so sehr dafür, [red] das [/red] (dass) er ihn so angeschnauzt hatte.
Seine Lebensenergie kehrte unverzüglich zurück. „Aber ich darf das Haus aussuchen?“ Michael war unglaublich erleichtert und antwortete mit einem Lächeln(Punkt) „Na(Komma) soviel Auswahl hast du ja nicht, aber nimm eins, wo die Betten schon gemacht sind.“ Thosuko entschied sich für eins, das direkt vor dem runden Platz mit dem Ofen stand.
Das Dorf war tatsächlich leer. Niemand störte sie daran(Komma) sich in dem Haus ein wenig umzusehen. Aber es war bis auf einen Tisch, zwei [red] kaputte Stühle [/red] (kaputten Stühlen) und ein kleines Regal, welches an der Wand hing(Komma) leer. Sie fanden weder Lebensmittel noch Teller [blue] sowie [/blue] (und auch) keinen einzigen Becher oder ein Werkzeug.
Michael legte seinen Rucksack nieder(Komma) machte ihn auf und zauberte unter Thosuko`s Staunen eine Salami und zwei Dosen Cola hervor, wobei er Thosuko eine zuwarf. Er ging zu dem Tisch, blies den Staub fort und fing an(Komma) mit seinem Dolch die Wurst in dicke Scheiben zu zerteilen. Dann winkte er seinen Freund zu sich und beide setzten sich mit Blick aus dem Fenster auf den Tisch, der knirschend die Last der beiden gutmütig erduldete. Zufrieden mit sich und der Welt schoben sie sich die Wurstscheiben schweigend ein Stück nach dem anderen in den Mund. Thosuko konnte sich sogar ein Schmatzen nicht verkneifen, so gut tat es(Komma) endlich wieder was Vernünftiges in den Magen zu bekommen. Als die letzte Scheibe in seinem Mund verschwunden war(Komma) streckte er sich nochmals und schlug Michael ein kleines Nickerchen vor. Dieser(Komma) dem Vorschlag nicht abgeneigt, rieb sich noch mal den Bauch und stimmte gähnend mit einem Nicken zu.
Beide ließen sich zu Boden nieder und lehnten sich mit dem Rücken an die Hauswand, direkt unter dem Fenster, wo gerade eine warme Brise ihnen über den Kopf strich. Kurze Zeit später war nur noch ein Schnarchen von Michael zu hören.
Thosuko wollte sich noch ein wenig Gedanken über ihre Zukunft machen. Doch dann war die Müdigkeit stärker und so schlief auch er mit einem Lächeln auf den Lippen ein. Aus dem Lächeln wurde ein Zucken und die Augen bewegten sich unter seinen Lidern, als ob er in einem grässlichen Alptraum wäre. Er war es.
Unter einem verschwommenen Nebel rannte er vor unbeschreiblichen Monstern und riesigen Rittern mit gezogenen Schwertern, die nach ihm schlugen, um sein Leben. Dann stolperte er über eine Wurzel, die knapp über der Erde verlief(Komma) in sein Unheil. Die Bestien hatten ihn eingeholt und umzingelten ihn. Thosuko versuchte noch sein Schwert zu ziehen, doch es war verschwunden. Angsterfüllt [red] schauter [/red] (schaute) er noch mal in die verzerrten Fratzen seiner Verfolger, die mit fletschenden Reißzähnen über ihm standen. Mit Entsetzen konnte er aus dem Augenwinkel beobachten(Komma) wie ein Ritter sein mächtiges Schwert mit beiden Händen hob und auf seinen Hals zielte. Dann schwenkte er sein Mordwerkzeug mit einer unglaublichen Kraft auf ihn.
Thosuko erwachte schweißgebadet. Verwirrt warf er den Kopf von rechts nach links, [blue] so [/blue] (überflüssig) als ob er ein Monster suchte, das zusammen mit ihm aus der Traumwelt zurückgekommen wäre. Erleichtert atmete er wieder aus und schaute zu Michael, der wohl zum Glück nichts mitbekommen hatte. Er schnarchte immer noch. Gähnend schraubte er sich wieder in die Höhe und blickte aus dem Fenster. Mit einem Schreck ließ er sich wieder nach unten fallen. Da kam jemand.
„Michael(Komma) steh auf“(Komma) flüsterte er und rüttelte ihn am Bein, das ausgestreckt vor ihm lag. Die zwei Frauen waren höchstens 10 Schritte von ihnen entfernt. Michael wachte mit übermüdeten Augen und einem Grunzen, das wohl beweisen sollte(Komma) was er davon hielt, auf. Thosuko legte [blue] sich [/blue] (überflüssig) einen Finger auf die Lippen(Komma) um Michael anzuzeigen, leise zu sein. Er stemmte sich auf die Knie und fragte flüsternd(Doppelpunkt) „Was ist los? Hast du ein Gespenst gesehen?“ Thosuko, der Michael immer noch mit einem „pssst“ anzeigte(Komma) still zu sein, deutete zu dem Fenster(Komma) aus dem er seitlich nach draußen blickte. Michael ging jetzt in die Hocke und schaute ebenfalls aus dem Fenster.
Zwei Frauen gingen in einem schnellen Schritt, direkt vor ihrer Nase, an ihnen vorüber, wobei sie sich immer wieder umdrehten. Eine der Frauen trug ein weißes(Komma) wadenlanges Kleid mit einem kleinen Gürtel um die Hüften, der ihrer tollen Figur noch mehr Geltung verschaffte. Auf ihrem Kopf wuchsen lange blonde schulterlange Haare, die sie nach hinten fallen ließ. Thosuko kam aus dem Staunen nicht mehr raus, genau so hatte er sich seine Traumfrau immer vorgestellt. Aber auch die zweite war nicht zu verachten(Komma) sie hatte ein rotes ebenfalls wadenlanges Kleid an, das mit einem Band um ihre Hüften an der Seite mit einer Schleife befestigt war. Sie hatte rotblonde(Komma) lockige lange Haare, und beide waren barfuss.
Michael stand wieder mit offenem Mund am Fenster(Komma) diesmal allerdings im wachen Zustand. Beide ließen sich in die Knie sinken. Was sollten sie tun.(besser Fragezeichen) “Wir gehen ihnen hinterher, wollen doch mal sehen(Komma) wo sie hinwollen.“(Komma) [red] Beschloss [/red] (beschloss) Thosuko und auch Michael war nicht abgeneigt(Komma) der holden Weiblichkeit zu folgen.
Leise schlichen sie aus dem Haus und folgten den beiden in einem kurzen Abstand. Wobei sie eng an den Häusern blieben, falls sich die Frauen noch mal umdrehen sollten, konnten sie schnell in einer Seitengasse in Deckung gehen. Aber das war unbegründet. Denn sie schienen es eher sehr eilig zu haben. Zu eilig, für Thosukos[red] empfinden[/red] (Empfinden).
„Vielleicht werden sie verfolgt.“ Thosuko sah Michael fragend an. Der drehte seinen Kopf in die entgegen(getrennt)gesetzte Richtung(Komma) um nach eventuellen Verfolgern Ausschau zu halten. “Ich sehe niemanden, du?“ Thosuko, der sich nun ebenfalls umblickte(Komma) verneinte dies und sie[blue] machten sich wieder daran den beiden nachzuschleichen[/blue] (schlichen weiter den beiden nach). Kurze Zeit später gingen die [blue] beiden [/blue] (überflüssig) Frauen in eines der Häuser. Doch bevor die Tür ganz geschlossen wurde(Komma) ging sie wieder einen Spaltbreit auf. Thosuko und Michael sprangen gerade im letzten Moment hinter einer Hauswand in Deckung. Thosuko schlich auf dem Boden wieder bis zum Anfang der Wand und blickte vorsichtig um die Ecke. Die Tür war verschlossen und auch die Fenster waren dicht! Er winkte Michael flüsternd zu sich,(besser Punkt) „Komm, sie sind im Haus, wir gehen mal näher ran.“[blue] Wie Meuchelmörder näherten sie sich ihren Opfern[/blue] (überflüssige Effekthascherei). Erst [blue] bückend [/blue] (gebückt) im Laufschritt(Komma) danach am Haus schleichend und kriechend bis zur Tür.
Michael(Komma) der als erster an der Türschwelle war(Komma) zeigte Thosuko mit einem Handwinken an, ruhig liegen zu bleiben. Er hielt sein linkes Ohr dicht an die Tür und lauschte. “Sie reden miteinander(Punkt)“
„Und? Verstehst du was?“(Komma) fragte Thosuko hinter ihm mit einem [red] neugierigem [/red] (neugierigen) Blick. Michael zeigte mit einem Kopfschütteln und verzogenem Mundwinkel an(Komma) [red] das [/red] (dass) er rein gar nichts verstand. „Michael, versuch doch mal die Tür,(kein Komma) nur ein wenig,(kein Komma) zu öffnen, kann sein(Komma) [red] das [/red] (dass) wir sie dann besser verstehen.“
Beide standen nun auf und blieben in gebückter Haltung. Vorsichtig griff Michael mit einer Hand nach dem Riegel und drückte ihn nach unten. Beide trauten sich nicht(Komma) zu[red] Atmen[/red] (atmen)! Dann langsam, ganz langsam(Komma) drückte er mit der anderen Hand die Tür nach innen.
Thosuko erstarrte! Etwas hatte ihn von hinten angetippt. Von einer Sekunde zur anderen war sein Mund ausgetrocknet. Vorsichtig drehte er, noch in gebeugter Position, seinen Kopf. Mit den Augen nach unten gerichtet(Komma) sah er erst ein Paar alte(Komma) ausgelatschte Sandalen. Dann wanderte sein Blick nach oben und er schaute auf ein zorniges(Komma) mit blitzenden Augen [red] versehendes [/red] (versehenes) bärtiges Gesicht. Langsam erhob er sich vollends. In Zeitlupentempo tippte er Michael, der gerade dabei war(Komma) seinen Kopf durch den Türspalt zu schieben, auf die Schulter. Der drehte sich zu ihm!(besser Punkt) Und der Weltuntergang nahm seinen Lauf.
Michael kippte vor Schreck mit einem lautem „Aaah“ nach vorne, knallte mit dem Kopf gegen die Tür, und [red] viel [/red] (fiel) vor Schmerz röchelnd auf seine Hände und Knie. Aus dem Haus schrie sich eine Frau die Lunge aus dem Leib und [blue] aus selbigem [/blue] (gleichzeitig, sonst kommen die Dinge aus ihrem Leib) kamen Löffel, Kelche, Krüge geflogen. Von oben bekam er den Segen des Bärtigen mit einem harten, knöchrigen Stock. Er konnte weder vor noch zurück. Aber dann hatte jemand ein Erbarmen. Thosuko spürte nur noch(Komma) wie etwas seinen Kopf traf, er nach unten sackte und das wilde, schrille Geschrei langsam [blue] immer [/blue] (überflüssig) stiller wurde.
 



 
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