Karrach

Trestone

Mitglied
Karrach

Im kalten Wasser des Sees
rudert ein Kahn.
Er wird ihn nie verlassen
denn er zieht
auf geschlossener Bahn.

Morgenlicht spiegelt ihn tausendfach
und jedes Spiegelbild
wähnt sich auf neuer Fahrt
auf dem Wasser des Sees.

Erst im Abendlicht
verblasst ihre Vielgestalt
vor dem Wasser des Sees
und die Wesenheit
die sie zur Einheit macht
mit Kahn und Licht
durchdringt dann nur stärker noch
jeden Wellenkamm
und hat selbst Versunkenes noch
zu Angesicht.

Und das Wasser des Sees
wird zum Ziel seiner Fahrt
weil es trotz aller Kälte tief unten
den Ursprung bewahrt.

Gruß
Trestone
 
A

aligaga

Gast
Im kalten Wasser des Sees
rudert ein Kahn.
[blue]Quark! Ein Kahn rudert nicht, er wird gerudert.[/blue]
Er wird ihn nie verlassen
denn er zieht
auf geschlossener Bahn.
[blue]Quark! Der Karrachsee ist eine künstliche Stauhaltung, hat Zu- und Ablauf und gefriert im Winter. Nur Dumme lassen ihre Plätte dabei kaputtgehen; die Klugen nehmen sie raus und fahren sie mit dem Hänger ins Winterquartier.
[/blue]
Morgenlicht spiegelt ihn tausendfach
[blue]Quark! Das Morgenlicht spiegelt gar nichts; es ist das Wasser, das reflektiert.
[/blue]und jedes Spiegelbild
wähnt sich auf neuer Fahrt
auf dem Wasser des Sees.
[blue]Quark! Spiegelbilder eo ipso wähnen gar nichts, höchstens deren Betrachter.

[/blue]Erst im Abendlicht
verblasst ihre Vielgestalt
[blue]Quark! Spiegelbilder sind immer Spiegelbilder; sie bilden nie etwas anderes ab als ihre Vorlage.
[/blue]vor dem Wasser des Sees
und die Wesenheit
die sie zur Einheit macht
mit Kahn und Licht
durchdringt dann nur stärker noch
jeden Wellenkamm
und hat selbst Versunkenes noch
zu Angesicht.
[blue]Was für ein Quark![/blue]

Und das Wasser des Sees
wird zum Ziel seiner Fahrt
[blue]Quark! Das Wasser ist hier nicht Ziel, sondern Medium.
[/blue]weil es trotz aller Kälte tief unten
den Ursprung bewahrt.
[blue]Quark! Wie schon gesagt - der Karrach ist kein Quellaufstoß, sondern eine von einem Bach gespeiste Stauhaltung menschlichen Ursprungs (Mühle!). Reines Oberflächenwasser.[/blue]

TTip: Sich mal mit den Gedichten und Geschichten anderer beschäftigen. Das wäre nicht nur im Sinne dieses Forums, sondern hülfe u. U. auch, vom dünnflüssigen Quark zum verzehrbaren Schnittkäse zu finden.

Amüsiert

aligaga
 

Trestone

Mitglied
Hallo aligaga,

Du hast den Karrachsee wohl richtig identifiziert,
das Gedicht entstand ca. 1980 in Franken.

Vielleicht spreche ich trotzdem von einem anderen See ...

Mit meinem Patenonkel habe ich dort statt Käse
Knäckebrot gegessen und Eier ausgetrunken.

In angenehmer Erinnerung
Trestone
 
A

aligaga

Gast
Wenn du in einem anderen als dem Karrachsee öffentlich (und sprachlich so unbeholfen) herumplanschen möchtest, solltest du die Überschrift ändern. Sonst ist auch die schon nur Quark.

Anyway - nochmal der TTip: Wenn du künftig Response haben willst, müsstest du mal was anderes machen als nur im eigenen Nabel bohren. Wenn das alle machten, wär das Forum tot, ne?

Heiter

aligaga
 

James Blond

Mitglied
Was hat dieser Text im "Gereimten" zu suchen?

Weil "Sees" dreimal auf "Sees" gereimt wird? Oder "noch" einmal auf "noch"? ;)

Ok, von 1980 ist es wohl nicht mehr Quark - aber dann ist es schlechter, alter Sprachkäse, aber niemals Lyrik.


Grüße
JB
 

Tula

Mitglied
Hallo Trestone

In Übereinstimmung mit den bereits einstellten Kommentaren, gehe ich davon aus, dass du hier eine bestimmte Legende verarbeiten wolltest (eine asiatische Version des Fliegenden Holländers?). Als neugieriger Leser klärst du mich da bitte auf, nicht wie beim letzten Rätselgedicht, wo die Auflösung ausblieb und ich mich als Leser schlichtweg verarscht fühlte.

Ansonsten sollte die Form den Inhalt tragen. Als mystisch angelegter Text würde ich behaupten, dass da noch viel zu verbessern ist.

LG
Tula
 
A

aligaga

Gast
Als mystisch angelegter Text würde ich behaupten, dass da noch viel zu verbessern ist.
Mystisch?? Sorry, was sollte da "mystisch" sein? Der Text liest sich etwa so wie der eines Schülers, der uns etwas sagen möchte, aber nicht genau weiß, was und wie.

Dabei ist das "Etz' fahr ma üban See, üban See"-Buidl doch schon etwa zehn Millionen Mal "verdichtet" worden - weltweit, und zum großen Teil wirklich viel, viel besser.

Vielleicht lässt sich unser Dichter ja von dem da inspirritieren?

Heiter, sehr heiter

aligaga
 

Tula

Mitglied
Nun ja, weil ich bei Kahn und Legende immer wieder bei Oliver lande und weder in Franken, noch in Karachi oder einem Ort in der Ukraine, gab ich gerade "der See Legende" in die Google-Maschine

Auch eine interessante Auflösung :)

LG
Tula
 

Trestone

Mitglied
Hallo Tula,

das Gedicht ist zwar von Sommer/Herbsttagen am Karrachsee inspiriert,
aber es ist damals "einfach so" (vor allem durch den Rhythmus getrieben)
fast vollständig in einem Fluß entstanden.

Ich deute es als mystische Allegorie auf das Leben,
aber wer versteht schon Gedichte ...

Gruß
Trestone
 

Tula

Mitglied
Hallo Trestone

Wer versteht schon solch eine Allegorie? wolltest du sicher sagen.

Dass man den Gedanken freien Lauf lässt, wenn man genüsslich im Kahn über den See treibt, kann ich nachvollziehen. Immerhin warf ich hier auch schon dichterische Steine ins Wasser.
Das ändert aber nichts an der Vielzahl inhaltlicher Widersprüche und Formschwächen, während mich die Allegorie keinesfalls überzeugt.

Wenn der Kahn 'das Leben'darstellt, was ist dann der See? Warum lässt du nicht 'dich' oder 'uns' treiben, warum ein wesenloses Ding, welches wenn schon denn schon 'auf' dem Wasser seine Kreise zieht und nicht 'im' Wasser.

LG
Tula
 
A

aligaga

Gast
Allegorien und Metaphern, o @Trestone, wären nur dann welche und könnten als solche verstanden werden, wenn sie stimmig wären. Wie unstimmig deine Nummer ist, hat man versucht, dir aufzuzeigen.

TTip: Ausbügeln! Und noch einen: Der Dichter sollte seinen eigenen Text nicht deuten müssen (es heißt Gedicht, nicht Gedeucht), sondern wissen, was er sagen möchte, noch bevor er zu schreiben anfängt. Sonst fließt's nicht wirklich zum Publikum, sondern geht, so wie hier, in die Hose.

Heiter immer weiter!

aligaga
 

Trestone

Mitglied
Hallo Tula,

meine Deutung ist das "Kahn" und "Spiegelbilder" für "Ich" und "Menschen" stehn,
beim Wasser bin ich mir unschlüssig: "Leben", "Sein", "Universum", "Gott"?

Immerhin haben mir die Kommentare klar gemacht,
wieviel Unlogisches und Unstimmmiges in dem Gedicht steckt,
bei Intuitionen nicht so überraschend ...

Vielleicht hilft das ja sogar bei der Deutung.

Den Wunsch nach rationaler Korrektur
habe ich bei diesem Gedicht nicht,
denn für mich hat der See Tiefe,
auch wenn das reale Vorbild flach ist.

Wer es andersherum sieht,
auch gut.

Gruß
Trestone
 
A

aligaga

Gast
Der Dichter nutzt die Natur und die Sprache, aber er verbiegt sie dabei nicht. Das machen nur die Stümper.

Amüsiert

aligaga
 



 
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