Katharina, 28, aus Berlin

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Sta.tor

Foren-Redakteur
Katharina, 28, aus Berlin

Ich liege da im Fieberwahn
und denke an die letzten Stunden.
Was hab ich mir nur angetan;
mein Seelenheil ist arg geschunden.

Es fing doch alles harmlos an.
Was dann geschah, konnt ich nicht ahnen.
Ein Spiel, das man gewinnen kann,
ist nur bedingt voraus zu planen.

Ich hab mich wirklich gut benommen
und gab das Beste von mir preis.
Doch hab' bloß Häme abbekommen!

Ich fühl mich wie der letzte Scheiß.
Doch andrerseits, genaugenommen,
find ich den Dieter trotzdem heiß.
 
Hallo Sta.tor,

nicht schlecht von Aussage und Reim...das würden dir viele Katharinas dieser Welt unterschreiben.

der dritte Vers klemmt etwas :


Zitat

Ich hab mich wirklich gut benommen
und gab das Beste von mir preis.
Doch hab' bloß Häme abbekommen!


Ich hab mich wirklich gut benommen
gab nur das Beste von mir preis,
doch einzig Häme abbekommen.



Gruß
A.D.
 
H

Heidrun D.

Gast
Gut, dass ich erst 26 bin, Dr. S.

und mir deshalb derartig unschuldsfreie Betrachtungen noch für länger versagt bleiben.

Dein Sonett finde ich gelungen, mit A. D`s Vorschlag noch etwas eleganter ... - Sehr schön auch das letzte Terzett in seiner Mischung aus Slang und Oberschichtssprache.

Liebe Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Lb Stator, AD, Heidrun,

in der Tat ist der letzte Vers des ersten Terzetts etwas änderungsbedürftig. Meine Version ginge so:
Ich hab mich wirklich gut benommen
und gab das Beste von mir preis.
[blue]Und[/blue] hab' bloß Häme abbekommen!
Das paßte auch die Formulierung des zweiten Terzetts.

Der Schwabe sagt zum Rest: Kå mr sprenga lao!

LG W.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Vielen Dank für Eure Anregungen, lieber Walther, A.D. und Heidrun.
Ich habe einen Mix daraus verwendet und finde es persönlich so auch besser.

Viele Grüße vom
Sta.tor
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Katharina, 28, aus Berlin

Ich liege da im Fieberwahn
und denke an die letzten Stunden.
Was hab ich mir nur angetan;
mein Seelenheil ist arg geschunden.

Es fing doch alles harmlos an.
Was dann geschah, konnt ich nicht ahnen.
Ein Spiel, das man gewinnen kann,
ist nur bedingt voraus zu planen.

Ich hab mich wirklich gut benommen,
gab nur das Beste von mir preis.
Und hab' bloß Häme abbekommen!

Ich fühl mich wie der letzte Scheiß.
Doch andrerseits, genaugenommen,
find ich den Dieter trotzdem heiß.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Ich stelle gehäuft fest, dass hier oft die richtige Silbenanzahl wichtiger ist, als der Sprachfluss - das eine kommt dem anderen gern in die Quere... und da Menschen unterschiedlich betonen, wird unterschiedliches angemahnt bzw. vorgeschlagen. keiner liest nur die einzelnen Wörter nach betont - unbetont und Leerzeilen und Absätze, wenn es keine Umbrüche sind, machen automatisch ein Stopp im Lesefluss -

da ich nicht weiß, wie der Autor seinen Sprachfluss hier laufen ließe, kann ichs nicht beeurteilen, wie ichs ändern würde - ich könnts nur meinem Sprachfluss anpassen. Die hohe Kunst scheint mir, das beides im Einklang ist trotz verschiedener Sprachmelodien - und das hängt eben nicht nur von der Metrik ab, sondern auch vom Satzbau über mehrere Zeilen hinweg, der inhaltlichen Dramatik, die eine andere Betonung eventuell fordert als die rein Metrische etc..

Musst ich mal anmerken, da es gehäuft auffällt und ich hier schon in der ersten Strophe stolpern würde trotz richtiger Silbenanzahl, das "arg" verlangt eine hohe Betonung, höher als beim Rest - liest man das im Fluß, schon stolpert man an dieser Stelle - ich jedenfalls. Man muss es verlangsamt betont lesen an manchen Stellen, damits passt, das nimmt aber den dramatisch-schnellen Schwung raus, den ich im Fieberwahn eigentlich vermute und gibt einen dramatisch-langsamen Schwung, der mir zu melodramatisch dann daher kommt... trotz mehrmals lesen... Das Ende kommt mit einsteigendem "Ich fühl mich" auch zu gebremst daher... die anderen Strophen swingen besser... alles subjektives Leseempfinden natürlich... :)

LG, Rhea
 



 
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