katzenmann

egofrau

Mitglied
ich auch nicht

lieber ralph,

ist doch gut, dass wir sie noch nicht alle ausgerottet haben... die tiere. ich liebes alles, was bei mir im garten so kriecht und fliecht. einen teich für frösche, kröten usw, sträucher, die vögeln nahrung geben und finde es toll, das alles zu beobachten. hier ist immer was los. es gibt so viel positives zu erleben, dass es alles aufwiegt, was "da draußen" verloren geht..... diese zurückgezogenheit auf dem land, sich an solchen kleinigkeiten zu erfreuen und daraus kraft zu schöpfen, ok, das kann schon ein fimmel sein, aber den hab ich gern.

liebe grüße
johanna
 
R

ralph raske

Gast
es bedarf der aufklärung

genau das ist es, egofrau, daran macht sich menschliche
überheblichkeit fest:
wir halten uns die tiere, wir züchten sie, wir legen
tierparks an und zoos und finden das alles wunderschön
ich liebe die natur nicht als naturpark
und als vorzeigewürdig wie etwa unseren garten vorm
haus mit dem unkentümpel
das ist verlogen!
dumm nur, daß nur lügen kann, wer sich seiner lügen bewußt
ist
deshalb ist der mensch als könig der selbstlügen
gegen jede kritik gefeit

leider mache ich da auch keine ausnahme
aber ich versuche mein bestes

alles gute deinen katzen

ralph
 

egofrau

Mitglied
falsche richtung

nein ralph,

das sehe ich einfach anders. wir werden nicht aufhören, die natur um uns herum zu zerstören. das ist fakt. ich tue das, was mir meine bescheidenen mittel erlauben: meine nachbarn und ich versuchen nur ein wenig von dem, was jeden tag für immer verloren geht, ein ganz klein wenig auszugleichen. wir freuen uns über jeden wasserkäfer, der bei uns ne heimat findet und gras auf anseren dächern ist die entschuldigung dafür, dass bienen auf diesem stück erde keine wildrosen mehr mehr finden, dafür aber klee...

in einen zoo gehe ich auch nicht.... ich geh in den wald, ich zelte in freier natur, wenn ich urlaub mache, ich lebe mit der natur und in ihrem rhytmus, soweit das möglich ist.

ralph, du solltest aufs land ziehen......

liebe grüße
jo
 
R

ralph raske

Gast
dein idealismus ist hausmannskost

hallo jo, ich lebe nicht in der stadt
ich fahre in der warmen jahreszeit mit fahrrad und zelt
durch deutsche lande
ich sah in den letzten 3 jahren sehr viel auf meinen wegen
unter anderem auch, wie sich des menschen gestörtes
verhältnis zur natur ausdrückt
ich sagte schon, daß ich auch nicht ohne tadel bin
aber ehrlich genug, um zu wissen, was ich für ein
konsumschwein bin
eins unter allen
vielleicht ein kleines bißchen weniger schwein?
ach, was weiß ich!
du hast recht, du kannst pragmatisch nur mit den dir
verbleibenden bescheidenen mitteln handeln
und du handelst immer selbstverlogen
wenn das sich die menschen eingestehen würden
hätten wir weniger kriege
und die natur hätte auch mehr ruhe von uns

denn dann wären wir alle so ... klein mit hut
von wegen menschlicher überheblichkeit

ich liebe die natur
ich lebe im kampf mit meiner natur

ralph
 

egofrau

Mitglied
lieber ralph,

dass du mit deiner natur heftig am kämpfen bist lese ich in und auch zwischen deinen zeilen. bin ich vielleicht auch immer noch oder hab mich vielleicht schon ein wenig mit ihr versöhnt? kann schon sein....... ich weiss es nicht. aber wohin ich will und auch unweigerlich muss, das weiss ich. ich hab auf meinem weg nach links und rechts geschaut und mache das immer noch, um zu sehen, wo ich stehe. lies mal mein gedicht "bild der zeit" vielleicht verstehst du, was ich damit sagen will.

ganz liebe grüße
jo
 
R

ralph raske

Gast
wenn du jetzt denkst, ich wäre abgehoben, bist du auf dem holzweg

liebe jo, das problem am erkennen
ist das dämliche erkennen
sonst könnten nicht soviele esoterikfritzen
damit ihre kohle verdienen
erkennen ist nicht sagbar
erkennen steht über unserer natur
schon diese worte
versagen hinsichtlich

unserem tod, dem tod unserer ahnen
und dem tod aller nachfahren

wir dachten es, walt withman dachte es
laotse dachte es
und hemingway beim angeln
und dostojewsky hätte sich mal rasieren können
ganz egal
ich liebe diese wichser allesamt
wie ich alle menschen liebe

ich tauche in das leben ein
und was ich erkennen darf, ist
eine gnade

du bist ein netter mensch
ralph
 

Antaris

Mitglied
Vertikal oder horizontal?

Liebe egofrau,

ach so, mir einen Katzenmann horizontal vorzustellen fällt mir schon viel leichter, erst recht, wenn ich das Ganze auch metaphorisch sehen darf. Da breitet sich so ein Kerl im Leben einer Frau aus bis frau sich wundert, warum sie immer mehr putzt, einkaufen geht, wäscht, bügelt, etc. und alle ihre strategischen Überlegungen, mit denen sie ihn dazu bringen will, mehr als nur hin und wieder ein bisschen mt dem Staubsauger durch sein Arbeitszimmer zu düsen, sind von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ja, so kommt das hin mit dem Katzenmann, aber wegen einer Miezekatze mal nicht aufs Sofa zu können und wegen einem Mann das ganze Leben umzukrempeln sind zwei Paar Schuhe,:D und irgendwie kann diese Art von Katzenmann nicht gemeint sein in Deinem Gedicht.

Da muss es noch was anderes geben. Ja, ich he die Existenz von Katzenmännern, von denen ich weiß, schlichtweg geleugnet. Mein Verstand unterschlägt manchmal wichtige Dinge weil ich sonst zu wütend werde. Es gibt schon welche, die an Ausstrahlung und Eleganz Katzen sehr nahe kommen, aber sie sind relativ selten.

Die horizontale Version vom Katzenmann gefällt mir jedenfalls nicht, sie macht zuviel Arbeit, und die echten Katzenmänner gefallen mir auch nicht wirklich.

Dein Gedicht ist jedenfalls goldrichtig gepostet, und braucht nicht unbedingt unter Erotik zu laufen solange es Leser gibt die vermuten, dass doch eine vierbeinige Katze gemeint sein könnte.

Mit feurigen Grüßen

Antaris
 

egofrau

Mitglied
liebe antaris,

die vorstellung deiner interpretation vom katzenmann in der horizEntRalen gefällt mir gar nicht :p aber augenzwinkernd nehmen wir doch alle ein wenig davon in kauf oder?

so ganz ohne sind wir ja auch nicht....:D

traum und wirklichkeit werden sich in den seltensten fällen begegnen geschweige denn eins werden....und das ist auch gut so. wie sollten wir das wohl sonst ertragen? :D aber wir haben ja unsere worte, mit denen wir bilder malen können, die den zwischenraum dieser gegensätze, die jeder für sich gesehen unerträglich scheinen, ausfüllen oder sie verbinden können.... und so sind wir in der lage, die wirklichkeiten schön zu be-schreiben....

eine mögliche interpretation von katzenmann gäbe es ja vielleicht noch: ein mann, der sich natürlich und unverkrampft mit der großen körperlichen ausdrucksfähigkeit einer katze bewegt, spontan und offen ist, unbefangen und kompromislos ehrlich reagiert und.. na ja eben das, was ich versuchte, im "katzenmann" auszudrücken... und das gibt es und das mag ich :)

mit augenzwinkernden grüßen
johanna
 

Antaris

Mitglied
Ideal

Liebe egofrau,

ein Mann, der sich mit der körperlichen Ausdrucksfähigkeit einer Katze bewegt, genau das ist es woran ich auch gedacht habe bei Deinem Gedicht. Sie scheinen nur arg selten zu sein und wenn, dann haben sie offensichtlich auch den Stolz einer gewöhnlichen Katze...

Richtig, das Schöne möglichst treffend in Worte zu fassen, das müssen wir hinkriegen, und dazu ein bisschen träumen kann nicht schaden. Wenn wir uns ständig an der Realität orientieren schrieben wir eh nur Mist, davon bin ich überzeugt.

Wenn uns die Katzen und anderen Tiere schon so beanspruchen, sollten dann Männer nicht eigentlich zum Arbeiten da sein, damit wir mehr Zeit haben zum Schreiben und Dichten?

Guten Rutsch ins neue Jahr!

Mit feurigen Grüßen

Antaris
 



 
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