Kaum 70 Jahre her

4,00 Stern(e) 1 Stimme

Walther

Mitglied
Kaum 70 Jahre her


Da rufen sie schon wieder: Weg mit Fremden!
Die Welt soll einfach sein, in Schwarz und Weiß
Statt Grau: Der Ruf wird laut, erst war er leis.
Sie schreien grölend mit, die Braunen Hemden,

Verborgen hinter schwarz-rot-gelben Fahnen.
Sie singen auch die bösen alten Lieder,
Und der Gestank von Auschwitz-Gas streicht wieder
Durch Straßenzüge: Ja, man kann es ahnen,

Dass man sich fürchten muss vor neuen Zeiten,
Den alten gleich fast bis zum Schnitt der Haare,
Artrein deutsch von der Wiege bis zur Bahre:

Sie wollen dieses Land dazu verleiten,
Zu scheiden gleich von gleich und zu verachten,
Sich selbst dabei als bessrer Mensch betrachten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Gerade heute las ich im Spiegel die Erinnerung einer Auschwitz-Überlebenden: wie sie am ganzen Körper nackt geschoren wurde, was sie als besondere Schmach empfand, da eine orthodoxe Jüdin all ihre Haare zu bedecken pflege. Mir kam die Frau in den Sinn (Stimme im Deutschlandfunk), die in Dresden von Pegida-Demonstranten verfolgt wurde, die ihr das Kopftuch vom Kopf reißen wollten.
Natürlich hat auch meine schlesische Großmutter immer ein Kopftuch getragen, auf Bauernweise, das war auch im Abendland früher allgemein üblich. War wohl geheime Islamisierung.

Ich wollte schon einen Brief an unseren sorbischen Ministerpräsidenten schreiben mit der Frage, ob Goethes Spätwerk, vor allem der West-östliche Divan, "zu Sachsen" bzw. in die sächsischen Schulen gehört oder nicht. Aber wahrscheinlich versteht er diese Frage nicht, oder er klärt mich darüber auf, daß Weimar nicht in Sachsen, sondern in der Nähe von Buchenwald liegt und daß der alte Kryptomuslim ja nun mal in Frankfurt an der Oder geboren sei, und das liegt ja auch nicht in Sachsen.
Und ich stamme auch nicht aus Sachsen, sondern aus der Stadt mit den (angeblichen) Gebeinen der Weisen aus dem Orient. Und lebe nun im östlichsten Osten der Republik, in Görlitz, mit meiner indischen Gattin.
 

Walther

Mitglied
lb mondnein,

dein kommentar trifft die sache im kern.

genauer ist: Goethe wurde in Frankfurt geboren, oder? es umschreibt das wissen der wissenden, die da Pegida heißen. klarer: weil ich noch nie mit einem Türken gesprochen habe, mag ich ihn nicht. das wort "Türke" ist hier auch als platzhalter zu sehen. es könnte "Indianer" oder "Jude" oder "Roma" dort stehen. oder "Muslim". oder "Mohr".

soweit so schlimm. schlimmer ist, daß man das wissen haben könnte; das wort "lügenpresse" schient sich aber auf alle art von geschriebenem auszudehnen. ist ja alles lüge, was die da schreiben.

lg w.
 



 
Oben Unten