Kein.Rat.Für.Niemand.

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Walther

Mitglied
Kein.Rat.Für.Niemand.

Ich gebe schon lang keinen Rat mehr.
Er hat mich so lang schon verlassen.
Ich nehme stattdessen die Tat her.
Denn die darf man abgrundtief hassen.

Was sollen die Worte schon ändern:
Wenn Tun ist die Beste der Waffen.
Die Schwätzer stehn bloß an den Rändern
Und können nichts weiter als Gaffen.

Weshalb soll ich Dichtern was sagen?
Ich habe doch selbst nichts geschaffen.
Was sollen die tönernen Fragen:
Ach lasst doch den Jungen ihr Blaffen,

Ach lasst ihnen doch auch das Hoffen.
Weshalb solln die Jungen noch hören?
Sie sterben – von Kugeln getroffen –,
Weil Alte gern Zukunft zerstören.
 

Arianne

Mitglied
Guten Tag, Walther!

Der Text wirkt insgesamt etwas Staccato, ob gewollt oder nicht, mir nicht bekannt.
Nicht so arg, wenn in Z 1 und in Z 2 'lang' vorkommt, Mit etwas Phantasie könnte man sich etwas einfallen lassen.
'Ich gebe schon lang keinen Rat mehr' ... Wäre auch möglich mit 'raten' die Zeile zu beenden, worauf dann mit '...Taten' in Z.3 fortgesetzt werden könnte.
(Nebenbei: auch Rat kann man hassen, nicht nur Taten.)

Zweite Zeile eventuell 'Er hat mich schon lange verlassen.' Dann wird das 'so' eingespart.
Str.4,Z 2: Apostroph bei 'Weshalb soll'n die Jungen noch hören' . Eventuell. minimal abändern auf ' Weshalb sollen Junge noch hören?'

Rundum gesehen und in diesem Umfeld mit gutem Gewissen 3 Sterne als gut.

Gruß
Arianne
 

Walther

Mitglied
Guten Tag, Walther!

Der Text wirkt insgesamt etwas Staccato, ob gewollt oder nicht, mir nicht bekannt.
Nicht so arg, wenn in Z 1 und in Z 2 'lang' vorkommt, Mit etwas Phantasie könnte man sich etwas einfallen lassen.
'Ich gebe schon lang keinen Rat mehr' ... Wäre auch möglich mit 'raten' die Zeile zu beenden, worauf dann mit '...Taten' in Z.3 fortgesetzt werden könnte.
(Nebenbei: auch Rat kann man hassen, nicht nur Taten.)

Zweite Zeile eventuell 'Er hat mich schon lange verlassen.' Dann wird das 'so' eingespart.
Str.4,Z 2: Apostroph bei 'Weshalb soll'n die Jungen noch hören' . Eventuell. minimal abändern auf ' Weshalb sollen Junge noch hören?'

Rundum gesehen und in diesem Umfeld mit gutem Gewissen 3 Sterne als gut.

Gruß
Arianne
Hi,
danke fürs lesen.
das ist ein lupenreiner daktylus, aber den kann man erkennen, wenn man ein wenig mitsingt.
Ich gebe schon lang keinen Rat mehr.
Er hat mich so lang schon verlassen.
Ich nehme stattdessen die Tat her.
Denn die darf man abgrundtief hassen.

Was sollen die Worte schon ändern:
Wenn Tun ist die Beste der Waffen.
Die Schwätzer stehn bloß an den Rändern
Und können nichts weiter als Gaffen.

Weshalb soll ich Dichtern was sagen?
Ich habe doch selbst nichts geschaffen.
Was sollen die nernen Fragen:
Ach lasst doch den Jungen ihr Blaffen,

Ach lasst ihnen doch auch das Hoffen.
Weshalb solln die Jungen noch ren?
Sie sterben – von Kugeln getroffen –,
Weil Alte gern Zukunft zerstören.
ich rege immer wieder an, mir als poeten etwas zuzutrauen. metren sind mein steckenpferd, ein stockfehler ein versehen oder absicht.
inhaltlich will ich dir nicht dreinreden. das ist aus der sicht der/des lesers/in zu sehen. hier gilt meinung und geschmack. handwerklich gibt's an diesen versen wenig zu verbessern, und diese einschätzung hat nichts mit arroganz zu tun, sondern mit solidem handwerk.
ich hoffe klarheit geschaffen zu haben. :)
lg W.
 

Walther

Mitglied
Unklarheit war für mich nicht da und dreinreden wollte ich Dir keinesfalls.
Hi @Arianne,
darum ging's nicht. die auslassungen sind korrekt gesetzt. es geht nicht um "Junge", sondern "die Jungen", und das ist nicht dasselbe und schon gar nicht das gleiche. auch beim "so lang" und "schon lang" gibt es einen guten grund: den klang. sprache klingt, bei rhythmischer sprache umso mehr. das muss vom vortragen, also: deklamieren, aus betrachtet werden. so etwas nennt man eine rhetorische figur. einfach die vokale nachklingen lassen, schon wird klar, was gemeint ist. meine gedichte wollen vorgelesen sein. leise im kopf zu lesen, reicht nicht, um sie auszumessen.
ich wiederhole mich ungern. aber wenn ich was schreibe, dann hat das immer gründe. ich überlasse nichts dem zufall. das ist eine frage und folge langer übung.
lg W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24012

Gast
Walther, diese Welt ist verzogen.
 



 
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