kein wildes Land

trivial · 11 März 2025

Kreise auf Geraden
Kälte und Strahlen
mit geteerter Gewalt
in geometrischer Form
Bahnen gezogen und
Flächen planiert im
unfruchtbaren Boden
verlorenes Leben
vom Asphalt begraben
am Rand des hohen Wegs
zur Schau gestellt vor
stahlgepfählten Wiesen
marschieren tote Seelen
und tote Seelen marschieren
durch die Alleen

petrasmiles · 13 März 2025

Was für ein Haken: 'durch die Alleen' - das ist bei mir Rilke und heimelige, trostlose Melancholie - aber ganz und gar nicht bei Dir.
Dieser Haken macht Dein Gedicht für mich höchst irritierend und bemerkenswert.

Liebe Grüße
Petra

trivial · 22 März 2025

Liebe Petra,
danke für Deine Worte. Ich wollte abwarten, bis mir die richtigen für eine entsprechende Antwort zu fallen, aber irgendwie habe ich den Moment verpasst. Vielleicht hat mich auch die bloße Erwähnung von R. M. Rilke so in Ehrfurcht erstarren lassen... Wie auch immer, es freute mich sehr, von Dir zu lesen, respektive gelesen zu werden.

Liebe Grüße
R

trivial · 24 März 2025

P.S.: ...hab vielen Dank.

Patrick Schuler · 24 März 2025

Ich halte dieses Gedicht für absolut gelungen, in jedem Punkt. Gerade aber das Ende sitzt. Das macht handwerklich richtig Freude!

kein wildes Land

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