Keine Tränen mehr

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Kitty-Blue

Mitglied
Keine Tränen mehr

Die Nacht hat viele dunkle Stunden,
der Mensch ist einsam und allein.
Ich schau auf alle meine Wunden,
und weiß, es sollte anders sein.

In mir ist eine tiefe Schwere,
ein Fels, der auf dem Herzen liegt.
Ich spür die übergroße Leere,
die Tränen sind schon längst versiegt.

Es fließt der Wein durch meine Kehle,
bin langsam von der Welt entrückt.
Es liegt ein Fleck auf meiner Seele,
der mich ganz still und leis erdrückt.

Ich kann nicht lachen, kann nicht weinen,
ich hab mich von mir selbst entfernt.
Ich seh die Sonne nicht mehr scheinen,
ich hab das glücklich sein verlernt.

Es regnen Rosen auf mich nieder,
ich lieg in einem Dornenmeer.
Ich schreie lautlos, immer wieder,
doch meine Augen bleiben leer.

Ich fange langsam an zu schweben,
ein Sog, der mich gefangen hält.
Ich gleite in ein neues Leben,
weit weg von allem Schmerz der Welt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sidgrani

Mitglied
Hei Kitty-Blue,

traurig, wie das Lyrische Ich seinen Zustand beschreibt. Der Ausweg scheint der Freitod zu sein.

Die Nacht hat viele dunkle Stunden,
der Mensch ist einsam und allein.
Ich schau auf alle meine Wunden,
und weiß, es sollte anders sein.
Da du alles, bis auf Vers 2 in der Ich-Form geschrieben hast, fände ich es konsequenter, wenn es statt "der Mensch" so oder ähnlich heißen würde:

"Ich fühl mich einsam und allein."

Dein Gedicht liest sich rund und flüssig, mir gefällt's.

Liebe Grüße
Sidgrani
 

aliceg

Mitglied
wie kann man nur mitten im Sommer so todtraurig sein? Ich tippe auf eine schwere Krankheit oder Liebeskummer, was oft aufs selbe herauskommt, nach deinen geschilderten starken Emotionen.

lg aliceg
 

Kitty-Blue

Mitglied
Ja, das "Lyrische Ich" leidet sehr, und es hat bereits so viel gelitten, dass es schon keine Tränen mehr hat.
Dabei verrät es nicht, warum es leidet. So kann jeder Leser selbst etwas hinein interpretieren.
Das finde ich als Autor interessanter, als wenn alles bis ins Detail erklärt wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24194

Gast
Keine Tränen mehr

Die Nacht hat viele dunkle Stunden,
der Mensch ist einsam und allein.
Ich schau auf alle meine Wunden,
und weiß, es sollte anders sein.

In mir ist eine tiefe Schwere,
ein Fels, der auf dem Herzen liegt.
Ich spür die übergroße Leere,
die Tränen sind schon längst versiegt.

Es fließt der Wein durch meine Kehle,
bin langsam von der Welt entrückt.
Es liegt ein Fleck auf meiner Seele,
der mich ganz still und leis erdrückt.

Ich kann nicht lachen, kann nicht weinen,
ich hab mich von mir selbst entfernt.
Ich seh die Sonne nicht mehr scheinen,
ich hab das glücklich sein verlernt.

Es regnen Rosen auf mich nieder,
ich lieg in einem Dornenmeer.
Ich schreie lautlos, immer wieder,
doch meine Augen bleiben leer.

Ich fange langsam an zu schweben,
ein Sog, der mich gefangen hält.
Ich gleite in ein neues Leben,
weit weg von allem Schmerz der Welt.
der erlöser, jesus christ
 



 
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