King-Karados
Mitglied
Keine Überlebenschance
Der Schuss kam unvorbereitet. Die Kugel traf sie direkt ins Gesicht, zwischen die Augen. Ein Präzision Schuss. Es war ein großes Kaliber, die Kugel drang mit hoher Geschwindigkeit in den Körper ein und trat gespickt mit Knochen und Gehirnresten wieder heraus. Wenigstens musste sie nicht leiden. Auf der Stelle Tod, sagen die Mediziner, keine Überlebenschance.
Doch das alles wusste ich nicht, als es passierte. Der Tag hatte damals eigentlich ganz gut angefangen. Die Sonne schien, die Vögel sangen und der Verkehr auf den Straßen war auch nicht übermäßig laut. Damals war ich Acht. Es war kurz vor Schulbeginn, glaube ich. In den Ferien. Meine Mutter meinte, sie müsse noch Geld hohlen bevor wir für die Schule einkaufen könnten. Damals hielt sie mich immer an der Hand. An der Linken, glaube ich. Ich war froh wenn ich mit in die Stadt durfte. Wir lebten zu dieser Zeit noch einige Meilen draußen auf dem Land und es war immer etwas Besonderes wenn ich mit in die Stadt durfte. Die viele Leute, Autos und riesigen Häuser. Es war immer etwas Besonderes. An dem besagten Tag, wollten wir noch einige Sachen einkaufen. Die Bank zu der wir vorher mussten, war schon früh geöffnet und wir sahen kaum Kunden. Es war ein kleines Gebäude, die Front war aus Glas, doch das Innere war an diesem Tag mit Vorhängen verdeckt. Nur durch die Tür und das darin eingelassene Fenster konnte man das Innere erkennen.
Als wir eintraten war es ungewöhnlich still. Die Klimaanlage arbeitete und es war angenehm kühl. Erst jetzt sah ich die Kunden, die ich von draußen nicht erkennen konnte. Sie lagen alle nebeneinander auf dem Boden. Die Hände auf dem Hinterkopf, die Beine verschenkt.
„Was ist denn hier los?“ Frage meine Mutter mit lauter Stimme. Sie schien noch nicht verstanden zu haben, was los war. Einer der Kunden –oder vielleicht war es auch ein Angestellter- drehte den Kopf zu uns, riss die Augen auf und legte sich den Finger auf den Mund. Langsam schien sie zu verstehen. Sie packte meine Hand fester und ging langsam rückwärts.
„Stehen bleiben!“ Die Stimme war tief und bedrohlich. Ein Mann, der vorher hinter einem der Schalter verschwunden war, kam zu Vorschein und richtete eine Waffe auf uns.
„Gehen sie langsam zu den anderen Kunden und legen sich hin! Dann wird ihnen nichts passieren.“ Meine Mutter antwortete nicht gleich.
„Ich… ich hab doch gar nichts gesehen, lassen sie mich gehen. Ich machen auch keinen Ärger.“ Sie starrte wie gebannt auf den maskierten Mann, der noch immer die Waffe auf uns richtete. Nur ich bemerkte, wie ein Mann auf dem Boden hektisch den Finger auf die Lippen presste.
„Sie nur Manni, der Mann da will uns was sagen.“ Brachte ich vorlaut heraus. Man konnte förmlich sehen wie sich das Gesicht den Maskierten verzog und er wutentbrannt auf die Geisel loslief.
„Hals maul du elendiger Bastard, hals Maul wenn dir dein Leben etwas Wert ist!“ Mit einem Ruck riss der Maskierte den Mann hoch und rammte ihm den Gewehrkolben ins Gesicht. Mit einem schluchzen spuckte er Blut und Zähne. Meine Mutter riss mich nach hinten, als sie Richtung Ausgang stürmte.
Ich bekam nicht alles mit, doch scheinbar war durch den Tumult eine zweite Person dazugekommen. Das einzige was ich hörte war, das wir stehen bleiben sollen. Doch meine Mutter ignorierte die Aufforderung und lief weiter zum Ausgang.
Erst als sie dort angekommen war drehte sie sich noch einmal um. Es muss ein verdammt guter Schütze gewesen sein. Er traf perfekt. Die Kugel zischte scharf, bevor sie ihr Ziel erreichte. Die Kugel traf genau ins Gesicht. Ihre Züge erschlafften und nicht mal eine Sekunde, nachdem der tödliche Schuss getroffen hatte, wurde ihre Hand schlaff und ich konnte sie nicht halten. Meine Mutter fiel nach hinten. Ihr Körper wurde gegen die Tür geschleudert, die sich nun langsam Blutrot färbte. Auch ich bekam einige Spritzer der warmen Flüssigkeit ab. Das Blut sprenkelte mein Kleid, das ich extra für diesen schönen Sommertag angezogen hatte. Der leblose Körper blieb schließlich in einer unnatürlichen Haltung liegen. Ich verstand zu diesem Zeitpunkt nicht was passiert war.
Nun wurde es unruhig in der Bank. Einige Kunden wimmerten vor Angst und einer wand sich vor Schmerzen auf dem Boden.
„Ruhe jetzt! Sonst wird sie nicht die einzige Tode bleiben.“ Die Stimmung war angespannt. Ich setzte mich neben meine Mutter und redete auf sie ein.
„Los, steh auf, du kannst jetzt nicht schlafen. Steh auf.“ Meine Stimme zitterte. Auch wenn ich bis dahin nicht viel mit dem Tod zu schaffen hatte, ahnte ich genau, dass sie es war.
„Steh endlich auf.“ Meine Hände drückten und zogen an ihrem Arm.
„Steh…“ Ich brachte den Satz nicht fertig. Verzweifelt ließ ich mich auf den Körper fallen und umarmte ihn ein letztes Mal. Was um mich herum vorging nahm ich gar nicht mehr war.
Erst als mich ein Schmerz in die Realität zurück holte war ich wieder bei Sinnen. Einer der Männer hatte mich an den langen blonden Haaren gepackt und zog mich über den gekachelten Boden. Ich schrie. Doch dann ließ er von meinen Haaren ab und hielt mir den Mund zu. Er zog mich in die Höhe und schob mich zu den Anderen. Er wand sich an eine ältere Frau und schubste mich zu ihr.
„Kümmere dich um sie. Und sorge dafür, dass sie nicht schreit.“
Mit beruhigender Stimme hielt mich die Frau fest. Doch viel davon bekam ich nicht mit.
Etwa fünf Minuten später kamen insgesamt fünf Leute nach vorne. Es waren vier Maskierte und ein scheinbar Angestellter. Im Flüsterton sprachen sich die Vier ab und stürmten dann samt drei schwarzer Taschen hinaus. Vor der Bank wartete ein blauer Wagen. Ich glaube es war ein VW. Doch damals war mir das noch nicht klar.
Als das Auto mit quietschenden Reifen weggefahren war, stand ein Mann auf und eilte zu einem Schalter. Dort betätigte er einen Knopf und eine schrille Sirene ertönte.
Einige der Kunden kümmerten sich um den verletzten. Und Einer ging zu meiner Mutter. Ich riss mich von der alten Frau los und rannte hin. Ich rannte so schnell ich konnte und umschlang meine Mutter.
„Lasst sie in ruhe, sie will sich nur ausruhen. Lasst sie. Sie ist meine Mutter!“ Ich schrie den Mann an, der sich soeben über sie beugen wollte. Er schreckte ein Moment lang zurück, doch dann fuhr er ihr mit zwei Fingern über die Augen, so dass sie sich schlossen. Ich blieb dort liegen bis die Polizei eintraf.
Der Schuss kam unvorbereitet. Die Kugel traf sie direkt ins Gesicht, zwischen die Augen. Ein Präzision Schuss. Es war ein großes Kaliber, die Kugel drang mit hoher Geschwindigkeit in den Körper ein und trat gespickt mit Knochen und Gehirnresten wieder heraus. Wenigstens musste sie nicht leiden. Auf der Stelle Tod, sagen die Mediziner, keine Überlebenschance.
Doch das alles wusste ich nicht, als es passierte. Der Tag hatte damals eigentlich ganz gut angefangen. Die Sonne schien, die Vögel sangen und der Verkehr auf den Straßen war auch nicht übermäßig laut. Damals war ich Acht. Es war kurz vor Schulbeginn, glaube ich. In den Ferien. Meine Mutter meinte, sie müsse noch Geld hohlen bevor wir für die Schule einkaufen könnten. Damals hielt sie mich immer an der Hand. An der Linken, glaube ich. Ich war froh wenn ich mit in die Stadt durfte. Wir lebten zu dieser Zeit noch einige Meilen draußen auf dem Land und es war immer etwas Besonderes wenn ich mit in die Stadt durfte. Die viele Leute, Autos und riesigen Häuser. Es war immer etwas Besonderes. An dem besagten Tag, wollten wir noch einige Sachen einkaufen. Die Bank zu der wir vorher mussten, war schon früh geöffnet und wir sahen kaum Kunden. Es war ein kleines Gebäude, die Front war aus Glas, doch das Innere war an diesem Tag mit Vorhängen verdeckt. Nur durch die Tür und das darin eingelassene Fenster konnte man das Innere erkennen.
Als wir eintraten war es ungewöhnlich still. Die Klimaanlage arbeitete und es war angenehm kühl. Erst jetzt sah ich die Kunden, die ich von draußen nicht erkennen konnte. Sie lagen alle nebeneinander auf dem Boden. Die Hände auf dem Hinterkopf, die Beine verschenkt.
„Was ist denn hier los?“ Frage meine Mutter mit lauter Stimme. Sie schien noch nicht verstanden zu haben, was los war. Einer der Kunden –oder vielleicht war es auch ein Angestellter- drehte den Kopf zu uns, riss die Augen auf und legte sich den Finger auf den Mund. Langsam schien sie zu verstehen. Sie packte meine Hand fester und ging langsam rückwärts.
„Stehen bleiben!“ Die Stimme war tief und bedrohlich. Ein Mann, der vorher hinter einem der Schalter verschwunden war, kam zu Vorschein und richtete eine Waffe auf uns.
„Gehen sie langsam zu den anderen Kunden und legen sich hin! Dann wird ihnen nichts passieren.“ Meine Mutter antwortete nicht gleich.
„Ich… ich hab doch gar nichts gesehen, lassen sie mich gehen. Ich machen auch keinen Ärger.“ Sie starrte wie gebannt auf den maskierten Mann, der noch immer die Waffe auf uns richtete. Nur ich bemerkte, wie ein Mann auf dem Boden hektisch den Finger auf die Lippen presste.
„Sie nur Manni, der Mann da will uns was sagen.“ Brachte ich vorlaut heraus. Man konnte förmlich sehen wie sich das Gesicht den Maskierten verzog und er wutentbrannt auf die Geisel loslief.
„Hals maul du elendiger Bastard, hals Maul wenn dir dein Leben etwas Wert ist!“ Mit einem Ruck riss der Maskierte den Mann hoch und rammte ihm den Gewehrkolben ins Gesicht. Mit einem schluchzen spuckte er Blut und Zähne. Meine Mutter riss mich nach hinten, als sie Richtung Ausgang stürmte.
Ich bekam nicht alles mit, doch scheinbar war durch den Tumult eine zweite Person dazugekommen. Das einzige was ich hörte war, das wir stehen bleiben sollen. Doch meine Mutter ignorierte die Aufforderung und lief weiter zum Ausgang.
Erst als sie dort angekommen war drehte sie sich noch einmal um. Es muss ein verdammt guter Schütze gewesen sein. Er traf perfekt. Die Kugel zischte scharf, bevor sie ihr Ziel erreichte. Die Kugel traf genau ins Gesicht. Ihre Züge erschlafften und nicht mal eine Sekunde, nachdem der tödliche Schuss getroffen hatte, wurde ihre Hand schlaff und ich konnte sie nicht halten. Meine Mutter fiel nach hinten. Ihr Körper wurde gegen die Tür geschleudert, die sich nun langsam Blutrot färbte. Auch ich bekam einige Spritzer der warmen Flüssigkeit ab. Das Blut sprenkelte mein Kleid, das ich extra für diesen schönen Sommertag angezogen hatte. Der leblose Körper blieb schließlich in einer unnatürlichen Haltung liegen. Ich verstand zu diesem Zeitpunkt nicht was passiert war.
Nun wurde es unruhig in der Bank. Einige Kunden wimmerten vor Angst und einer wand sich vor Schmerzen auf dem Boden.
„Ruhe jetzt! Sonst wird sie nicht die einzige Tode bleiben.“ Die Stimmung war angespannt. Ich setzte mich neben meine Mutter und redete auf sie ein.
„Los, steh auf, du kannst jetzt nicht schlafen. Steh auf.“ Meine Stimme zitterte. Auch wenn ich bis dahin nicht viel mit dem Tod zu schaffen hatte, ahnte ich genau, dass sie es war.
„Steh endlich auf.“ Meine Hände drückten und zogen an ihrem Arm.
„Steh…“ Ich brachte den Satz nicht fertig. Verzweifelt ließ ich mich auf den Körper fallen und umarmte ihn ein letztes Mal. Was um mich herum vorging nahm ich gar nicht mehr war.
Erst als mich ein Schmerz in die Realität zurück holte war ich wieder bei Sinnen. Einer der Männer hatte mich an den langen blonden Haaren gepackt und zog mich über den gekachelten Boden. Ich schrie. Doch dann ließ er von meinen Haaren ab und hielt mir den Mund zu. Er zog mich in die Höhe und schob mich zu den Anderen. Er wand sich an eine ältere Frau und schubste mich zu ihr.
„Kümmere dich um sie. Und sorge dafür, dass sie nicht schreit.“
Mit beruhigender Stimme hielt mich die Frau fest. Doch viel davon bekam ich nicht mit.
Etwa fünf Minuten später kamen insgesamt fünf Leute nach vorne. Es waren vier Maskierte und ein scheinbar Angestellter. Im Flüsterton sprachen sich die Vier ab und stürmten dann samt drei schwarzer Taschen hinaus. Vor der Bank wartete ein blauer Wagen. Ich glaube es war ein VW. Doch damals war mir das noch nicht klar.
Als das Auto mit quietschenden Reifen weggefahren war, stand ein Mann auf und eilte zu einem Schalter. Dort betätigte er einen Knopf und eine schrille Sirene ertönte.
Einige der Kunden kümmerten sich um den verletzten. Und Einer ging zu meiner Mutter. Ich riss mich von der alten Frau los und rannte hin. Ich rannte so schnell ich konnte und umschlang meine Mutter.
„Lasst sie in ruhe, sie will sich nur ausruhen. Lasst sie. Sie ist meine Mutter!“ Ich schrie den Mann an, der sich soeben über sie beugen wollte. Er schreckte ein Moment lang zurück, doch dann fuhr er ihr mit zwei Fingern über die Augen, so dass sie sich schlossen. Ich blieb dort liegen bis die Polizei eintraf.