regenbogenpony
Mitglied
KILL ME OR CURE ME
Come back to me
my lost memory, oh sweet misery
you have been gone for way too long
Ich sitze in einem Zug, der mich nach Amsterdam führen soll. Weg von ihm und all den gemeinsamen Erinnerungen die nach wie vor wie ein sich langziehender Schatten über mir schweben.
Die kalte Morgenluft, die durch ein geöffnetes Fenster vor mir hineinbläst, bleibt an mir haften und ein fröstelnder Schauer durchfährt mich als ich das Datum auf der Zeitung lese, die mein Sitznachbar in seiner Hand hält. 30. Mai 2005. Ein Jahr ist es inzwischen her als alles anfing. Und gleichzeitig zu Ende ging. Verbittert sehe ich mir die Zahlen an, die mich in eine andere Zeit zurück versetzen. Eine Zeit, in der alles perfekt schien und gleichzeitig nichts in Ordnung war was wir jedoch mehr oder weniger erfolgreich ignorierten. Mein Sitznachbar blättert eine Seite zurück und auch meine Erinnerungen gehen einen Schritt rückwärts.
>> „ Ich habe meine Gründe!“, sagt er und wendet seinen Blick dabei entschieden von mir ab. Wütend starre ich ihn an. „ Gründe wofür? Mich zu behandeln als wäre ich eine Fremde für dich? Dass du von Tag zu Tag verschlossener wirst wenn alles was ich will dein Vertrauen ist? Ich würde diese Gründe gerne hören!“ Plötzlich sieht er mir in die Augen und alles ändert sich von einen auf den anderen Augenblick. Ich erhalte Antworten auf alle Fragen, die ich nie gestellt habe und es passiert etwas mit mir worauf ich keinen Einfluss habe, wohlwissend dass der Moment surreal und übermächtig ist. „ Sag mir was ich tun soll.“ Seine Stimme dringt nur langsam an mein Ohr, doch im gleichen Augenblick kehre ich wieder in die Realität zurück in der seine tiefblauen Augen mir verschlossen bleiben. „ Ich habe keine Ahnung.“, sage ich schließlich und meine Enttäuschung klingt unwiderruflich mit ein.
Kein Wort kann beschreiben wie vollkommen und gleichzeitig traurig dieser Moment war, der in gewisser Hinsicht den verschleierten Anfang von allem darstellt. Noch immer ist mir das Gefühl vertraut welches mich beim Blick in seine Augen schlagartig überkam denn es war so intensiv, dass ich es vermutlich niemals vergessen werden kann. Es war vollkommenes Glück welches mit unsagbarem Schmerz einherging. Widersprüchliche Gefühle, die von Anfang an da waren und quasi bis zum bitteren Ende bestehen blieben. Als ich nun aus dem Fenster sehe, überlege ich ob es richtig war, zu gehen, denn Zweifel machen sich in mir breit, die sich nicht abschütteln lassen. Es ist eine sich wiederholende Situation, die mir so vertraut ist wie der beruhigende Klang seiner Stimme, den ich mittlerweile schlichtweg nicht mehr ertragen kann ohne daran denken zu müssen was wir beide aufgegeben haben als wir uns entschieden alles zu beenden.
Plötzlich fallen mir draußen Schilder ins Auge auf denen Wörter in einer Sprache stehen, die ich nicht verstehe. Es ist so wie mit ihm: Ich bin plötzlich in einer Welt zu der ich keinen Zugang mehr finde weil ich eine andere Sprache spreche, mich nicht ausdrücken kann und schließlich alleine zurückbleibe.
Der Zug beschleunigt und ich schließe für einen Augenblick meine Augen.
>> Traurig sieht er mich an und ich wünsche mir, dass die Dinge anders stünden. Ich habe das Gefühl, dass wir an einem Punkt angelangt sind an dem nicht mehr zurück gegangen werden ksnn und ich bin bereit, alles aufs Spiel zu setzen. „ Ich weiß, dass der Zeitpunkt denkbar schlecht ist, aber ich will es dir trotzdem sagen. Weißt du, warum ich es nicht ertrage, wenn wir streiten? Weil ich dich liebe. Und jetzt, wo ich mich wieder komplett bei dir erniedrigt habe...“ „ Ich liebe dich auch. Eigentlich ist das die Sache, die ich dir schon seit längerem sagen wollte.“, entgegnet er schließlich und schafft es, mich gleichzeitig glücklich und unglücklich zu machen.
Wir sagten, dass wir uns liebten doch es war der Moment in dem alles zu Ende ging. Es war vorhersehbar und doch traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht, den ich immer noch spüre.
Ich merke, dass die Zeit mit ihm mich zynisch und verbittert zurück gelassen hat. Oh ja, er hat seine Aufgabe wirklich gut gemacht und hervorragende Arbeit geleistet! Ich verneige mich sichtlich vor ihm, blicke ihn ehrfürchtig an und versuche gleichzeitig, etwas in seinen Augen zu finden was eigentlich mir gehört. Doch all das sind Schritte zurück und ich besinne mich schließlich wieder.
Chronologisch ordne ich den Verlauf unserer Beziehung in meinem Kopf und stelle erbittert fest, dass unsere Geschichte ein Ende genommen hat.
>> „ Ich will jetzt endgültig mal alles klarstellen, so kann es nicht weitergehen!“ Sein Blick lässt mich nicht los und ich erwidere schließlich: „ Siehst du nicht, dass hier alles zu Ende ist? Alles, was wir mal hatten, ist einfach nicht mehr vorhanden.“ „ Und das soll es nun also endgültig gewesen sein?“
Please remember me when you realize
that everything was a huge mistake
so I can show you how the pain I’ve felt was like
Die Erinnerungen an seine Worte lassen mich innerlich zusammen brechen weil mir klar wird, was ich nun alles bereue. Zum Beispiel bereue ich, nicht einmal während unserer Beziehung innegehalten zu haben, um mir die Einzigartigkeit aber auch die Vergänglichkeit eines einzelnen Momentes klar zu machen. Dass ich ihn habe gehen lassen. Und dass ich ihm nicht gesagt habe, wie schwer mir das alles fällt. Die Tatsache, dass die Zeit gegen uns war was ich hilflos mitansehen musste, macht nichts besser, im Gegenteil.
„ Kann ich bitte Ihren Fahrschein sehen?“, fragt mich der Schaffner plötzlich und ich halte ihm mein Ticket hin. Er geht weiter und ich denke über meine Zukunft ohne ihn nach. Irgendwann wird die Zeit kommen in der alle Wunden geheilt, alle Fehler vergeben und alle Worte vergessen sind und ich werde mir darüber bewusst sein wie vergänglich jede Beziehung und auch jeder Schmerz ist. Momentan kann ich jedoch nur daran denken wie es ohne ihn ist. Ich ertappe mich oft dabei wie ich mich an Details erinnere. Einzelheiten, die mir im jeweiligen Augenblick nicht so bewusst waren, mir aber in Erinnerung geblieben sind. In gewisser Weise tun sie weh weil sie mir die Realität bewusst machen, die ich nicht ändern kann, doch gleichzeitig verbinden sie mich nach wie vor mit ihm.
Ich stelle mir die Frage was in seinem Kopf vorgeht wenn er jetzt an mich denkt. Bin ich die Einzige, die reflektiert und anschließend leidet, ist es ihm egal wie alles zu Ende ging oder kommt er genauso wenig zurecht wie ich?
When you left
I lost a part of me
A part that I’ll be missing
Als ich schließlich meinen MP3-Player anmache, ertönt die Musik zu “Miss you” von Blink 182. Es mag ein Klischée sein wenn ich sage, dass nur mit ihm alles Sinn hatte doch irgendwie stimmt es ja denn er war die Person dessen Liebe mich zu dem gemacht hat was ich nun bin und in gewisser Weise immer sein werde.
Mit den schmerzhaften und zugleich schönen Erinnerungen vor Augen fahre ich weiter mit dem Zug. Bis zum Ende. Oder bis ich die Aussage “Don’t cry because it’s over, smile because it happened” als meine Wahrheit ansehen kann.
my lost memory, oh sweet misery
you have been gone for way too long
Ich sitze in einem Zug, der mich nach Amsterdam führen soll. Weg von ihm und all den gemeinsamen Erinnerungen die nach wie vor wie ein sich langziehender Schatten über mir schweben.
Die kalte Morgenluft, die durch ein geöffnetes Fenster vor mir hineinbläst, bleibt an mir haften und ein fröstelnder Schauer durchfährt mich als ich das Datum auf der Zeitung lese, die mein Sitznachbar in seiner Hand hält. 30. Mai 2005. Ein Jahr ist es inzwischen her als alles anfing. Und gleichzeitig zu Ende ging. Verbittert sehe ich mir die Zahlen an, die mich in eine andere Zeit zurück versetzen. Eine Zeit, in der alles perfekt schien und gleichzeitig nichts in Ordnung war was wir jedoch mehr oder weniger erfolgreich ignorierten. Mein Sitznachbar blättert eine Seite zurück und auch meine Erinnerungen gehen einen Schritt rückwärts.
>> „ Ich habe meine Gründe!“, sagt er und wendet seinen Blick dabei entschieden von mir ab. Wütend starre ich ihn an. „ Gründe wofür? Mich zu behandeln als wäre ich eine Fremde für dich? Dass du von Tag zu Tag verschlossener wirst wenn alles was ich will dein Vertrauen ist? Ich würde diese Gründe gerne hören!“ Plötzlich sieht er mir in die Augen und alles ändert sich von einen auf den anderen Augenblick. Ich erhalte Antworten auf alle Fragen, die ich nie gestellt habe und es passiert etwas mit mir worauf ich keinen Einfluss habe, wohlwissend dass der Moment surreal und übermächtig ist. „ Sag mir was ich tun soll.“ Seine Stimme dringt nur langsam an mein Ohr, doch im gleichen Augenblick kehre ich wieder in die Realität zurück in der seine tiefblauen Augen mir verschlossen bleiben. „ Ich habe keine Ahnung.“, sage ich schließlich und meine Enttäuschung klingt unwiderruflich mit ein.
Kein Wort kann beschreiben wie vollkommen und gleichzeitig traurig dieser Moment war, der in gewisser Hinsicht den verschleierten Anfang von allem darstellt. Noch immer ist mir das Gefühl vertraut welches mich beim Blick in seine Augen schlagartig überkam denn es war so intensiv, dass ich es vermutlich niemals vergessen werden kann. Es war vollkommenes Glück welches mit unsagbarem Schmerz einherging. Widersprüchliche Gefühle, die von Anfang an da waren und quasi bis zum bitteren Ende bestehen blieben. Als ich nun aus dem Fenster sehe, überlege ich ob es richtig war, zu gehen, denn Zweifel machen sich in mir breit, die sich nicht abschütteln lassen. Es ist eine sich wiederholende Situation, die mir so vertraut ist wie der beruhigende Klang seiner Stimme, den ich mittlerweile schlichtweg nicht mehr ertragen kann ohne daran denken zu müssen was wir beide aufgegeben haben als wir uns entschieden alles zu beenden.
Plötzlich fallen mir draußen Schilder ins Auge auf denen Wörter in einer Sprache stehen, die ich nicht verstehe. Es ist so wie mit ihm: Ich bin plötzlich in einer Welt zu der ich keinen Zugang mehr finde weil ich eine andere Sprache spreche, mich nicht ausdrücken kann und schließlich alleine zurückbleibe.
Der Zug beschleunigt und ich schließe für einen Augenblick meine Augen.
>> Traurig sieht er mich an und ich wünsche mir, dass die Dinge anders stünden. Ich habe das Gefühl, dass wir an einem Punkt angelangt sind an dem nicht mehr zurück gegangen werden ksnn und ich bin bereit, alles aufs Spiel zu setzen. „ Ich weiß, dass der Zeitpunkt denkbar schlecht ist, aber ich will es dir trotzdem sagen. Weißt du, warum ich es nicht ertrage, wenn wir streiten? Weil ich dich liebe. Und jetzt, wo ich mich wieder komplett bei dir erniedrigt habe...“ „ Ich liebe dich auch. Eigentlich ist das die Sache, die ich dir schon seit längerem sagen wollte.“, entgegnet er schließlich und schafft es, mich gleichzeitig glücklich und unglücklich zu machen.
Wir sagten, dass wir uns liebten doch es war der Moment in dem alles zu Ende ging. Es war vorhersehbar und doch traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht, den ich immer noch spüre.
Ich merke, dass die Zeit mit ihm mich zynisch und verbittert zurück gelassen hat. Oh ja, er hat seine Aufgabe wirklich gut gemacht und hervorragende Arbeit geleistet! Ich verneige mich sichtlich vor ihm, blicke ihn ehrfürchtig an und versuche gleichzeitig, etwas in seinen Augen zu finden was eigentlich mir gehört. Doch all das sind Schritte zurück und ich besinne mich schließlich wieder.
Chronologisch ordne ich den Verlauf unserer Beziehung in meinem Kopf und stelle erbittert fest, dass unsere Geschichte ein Ende genommen hat.
>> „ Ich will jetzt endgültig mal alles klarstellen, so kann es nicht weitergehen!“ Sein Blick lässt mich nicht los und ich erwidere schließlich: „ Siehst du nicht, dass hier alles zu Ende ist? Alles, was wir mal hatten, ist einfach nicht mehr vorhanden.“ „ Und das soll es nun also endgültig gewesen sein?“
Please remember me when you realize
that everything was a huge mistake
so I can show you how the pain I’ve felt was like
Die Erinnerungen an seine Worte lassen mich innerlich zusammen brechen weil mir klar wird, was ich nun alles bereue. Zum Beispiel bereue ich, nicht einmal während unserer Beziehung innegehalten zu haben, um mir die Einzigartigkeit aber auch die Vergänglichkeit eines einzelnen Momentes klar zu machen. Dass ich ihn habe gehen lassen. Und dass ich ihm nicht gesagt habe, wie schwer mir das alles fällt. Die Tatsache, dass die Zeit gegen uns war was ich hilflos mitansehen musste, macht nichts besser, im Gegenteil.
„ Kann ich bitte Ihren Fahrschein sehen?“, fragt mich der Schaffner plötzlich und ich halte ihm mein Ticket hin. Er geht weiter und ich denke über meine Zukunft ohne ihn nach. Irgendwann wird die Zeit kommen in der alle Wunden geheilt, alle Fehler vergeben und alle Worte vergessen sind und ich werde mir darüber bewusst sein wie vergänglich jede Beziehung und auch jeder Schmerz ist. Momentan kann ich jedoch nur daran denken wie es ohne ihn ist. Ich ertappe mich oft dabei wie ich mich an Details erinnere. Einzelheiten, die mir im jeweiligen Augenblick nicht so bewusst waren, mir aber in Erinnerung geblieben sind. In gewisser Weise tun sie weh weil sie mir die Realität bewusst machen, die ich nicht ändern kann, doch gleichzeitig verbinden sie mich nach wie vor mit ihm.
Ich stelle mir die Frage was in seinem Kopf vorgeht wenn er jetzt an mich denkt. Bin ich die Einzige, die reflektiert und anschließend leidet, ist es ihm egal wie alles zu Ende ging oder kommt er genauso wenig zurecht wie ich?
When you left
I lost a part of me
A part that I’ll be missing
Als ich schließlich meinen MP3-Player anmache, ertönt die Musik zu “Miss you” von Blink 182. Es mag ein Klischée sein wenn ich sage, dass nur mit ihm alles Sinn hatte doch irgendwie stimmt es ja denn er war die Person dessen Liebe mich zu dem gemacht hat was ich nun bin und in gewisser Weise immer sein werde.
Mit den schmerzhaften und zugleich schönen Erinnerungen vor Augen fahre ich weiter mit dem Zug. Bis zum Ende. Oder bis ich die Aussage “Don’t cry because it’s over, smile because it happened” als meine Wahrheit ansehen kann.