@sufnus, Frodomir, Hallo ihr Beiden
Sakrale Leere
kein Ort
keine Freudlosigkeit
Ja, welch starke Verse – das erlebe ich ebenfalls – inkl. der doppelten Verneinung, die zur Freude wird. Ja, und damit ist eigentlich alles gesagt. Weil diese Erfahrung/Erleben irgendwo mit irgendetwas stattfinden kann. Je nach Situation – doch Frodimir bringt die Kirche ins Spiel und schreibt:
Frodimir - Zitat:
«Diese Strophe hält für den geneigten Leser nur drei kurze, aber dafür ausdrucksstarke Verse bereit. Gezeichnet wird hier mit wenigen Worten die Ahnung von einer Kirchenstätte, welche der Leser aber nicht betreten kann wie ein Heiligtum, sondern wie eine sinnentleerte Hülle - nein, nicht einmal das, es ist nicht mal mehr ein
Ort. Mit dem Verlust seines Sinns hat sich der Ort selbst aufgelöst, die doppelte Verneinung in Vers drei (
keine Freudlosigkeit) weist auch sprachlich diese Leere aus: Ein Ort, den man emotionsloser nicht betrachten könnte.etc …» Zitatende
Spontan, ohne dass ich darüber schlafen und hirne
(
frau/mann kann auch alles zu Tode reden und analysieren)
erlaube ich mir, Folgendes aus meinem Erleben beizutragen:
Frodimir – Zitat:
«Sakrale Leere
kein Ort
keine Freudlosigkeit
Diese Strophe hält für den geneigten Leser nur drei kurze, aber dafür ausdrucksstarke Verse bereit. Gezeichnet wird hier mit wenigen Worten die Ahnung von einer Kirchenstätte, welche der Leser aber nicht betreten kann wie ein Heiligtum, sondern wie eine sinnentleerte Hülle - nein, nicht einmal das, es ist nicht mal mehr ein
Ort. Mit dem Verlust seines Sinns hat sich der Ort selbst aufgelöst, die doppelte Verneinung in Vers drei (
keine Freudlosigkeit) weist auch sprachlich diese Leere aus: Ein Ort, den man emotionsloser nicht betrachten könnte. Er ist schlichtweg egal.
Der Name Mutter ist eine blaue Flamme
der Name Vater wurde geräumt
und die Erinnerungsmails
die mit den Fotos vom Geburtstag
oder so
irgendwie kryptisch» Zitatende
Für mich überhaupt nicht kryptisch – sondern absolut stimmig.
Vielleicht daher: Mann und Frau
sind anders. Psychologisch: Mann ist mit Anima verbunden und Frau mit Animus.
Mit dem Hinweis auf Kirche bin ich in der christlichen Tradition. In dieser kann, so wie ich es bisher verstehe, die Gotteserfahrung, die Erfahrung eines «Gottes» sein (deren Namen dafür gibt es viele), oder ein Ruf für Etwas, ein Auftrag, eine Tätigkeit wofür/wozu auch immer.
Frodimir – Zitat:
«Wir schauen uns in der sinnleeren Kirche um. Maria, die
Mutter Jesu', wird dabei gleich doppelt degradiert. Wir finden sie nicht mehr als Ikone bildhaft an einer Säule oder an einer Wand hängend, sondern sie ist nur noch eine Abstraktion, ein
Name. Die Farbe
blau weist überdies auf ihre in der christlichen Ikonografie typische Farbe hin, es fällt mir allerdings schwer, die
Flamme meiner Interpretation nachgehend begründet zu deuten. Ich gehe Richtung Auflösung des Ikonischen, vielleicht hast du Maria sogar ins Fegefeuer geworfen, aber das wäre vielleicht ein bisschen zu extrem gedacht. Ich freue mich hier bereits auf deine Antwort.
Selbst der
Vater, also Gott, wurde ikonografisch aus der Kirche entfernt, wobei die Aktivität
räumen nicht mit vielleicht vermuteter Bilderstürmerei gleichzusetzen ist. Man könnte es auch als Haushaltsräumung betrachten, die alte Tradition hat schlichtweg abgewirtschaftet, also trägt man nun ihre Ikonen auf den Sperrmüll. «Zitatende
sorry- nein, Frodimir, da gehe ich nicht mit Dir einig:
Auch wenn ich mich entschieden habe,
meinen Weg ohne einen namentlichen Gott zu gehen,
ich mir meinen Gott mit Namen frei wähle –
ist eine Kirche, ohne Vater und Mutter etc. nicht sakral leer.
Die Architektur spricht –
Gedanken, Material, Hände –
Menschen haben gewirkt –
auch ein Weg um die Urquelle des Seins zu erleben –
ohne Worte und Namen –
Bild und Bilderleben wirkt.
So auch die Natur/z.B. ein Baum ist auch «sakral leer» – dennoch spricht das Leben – da nur das Leben lebt; ausser Menschen züchten neue Form –
….weiter kann ich nur sufnus zitieren:
«Beim Hinlegen dann
voll spätgotisch
bloß die Frau an der Orgel
spielte was von Brahms
Jetzt würd ich ja auf die Stelle zeigen
wo es nach Weihrauch riecht
aber ich find halt
die Hände nicht»
Zitatende
persönliche Anmerkung: ….mir fehlen oft Hände, oder eine Hand im Alltag – ich bin eine bejahrte privilegierte Rentnerin in der friedlichen Schweiz… kann zum Glück aber Hilfe holen – oder sehen wie es andere unkompliziert machen und lachend diesem Beispiel folgen –
So, nun gehen die Bits Bytes über die Leitung, bevor mich mein Mut verlässt -
LG wirena