kinderspiel

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petrasmiles

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Liebe Claudia,

wieder feine Zeilen von Dir!
Was mir bei der nachfolgenden Unterhaltung in den Sinn kam ... so ein Stück weit lieben wir in der Naturbetrachtung uns selbst, also das Gezähmte und Gestaltete, so ein bisschen göttlich Ebenbildliche, wir sehen, es ist wohlgetan. Der Gedanke ist nicht neu, aber mir kam er gerade besonders stark, weil die freie Natur, wild und nicht immer schön, uns nach wie vor Angst macht. Eine Konstante. Ebenso wie wir mehr und mehr Umwelt-Schutz betreiben, nicht Naturschutz.
Das hat jetzt mit Deinem Gedicht gar nichts mehr zu tun, aber das war mein Erleben beim Lesen Deines Gedichts und beim Bild der Kinderhand.

Liebe Grüße - und einen schönen Sonntag noch!
Petra
 

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Mitglied
Herzlichen Dank fürs Reinlesen und die schönen Bewertungen, liebe @Rachel , liebe @petrasmiles !

so ein Stück weit lieben wir in der Naturbetrachtung uns selbst, also das Gezähmte und Gestaltete, so ein bisschen göttlich Ebenbildliche, wir sehen, es ist wohlgetan. Der Gedanke ist nicht neu, aber mir kam er gerade besonders stark, weil die freie Natur, wild und nicht immer schön, uns nach wie vor Angst macht. Eine Konstante. Ebenso wie wir mehr und mehr Umwelt-Schutz betreiben, nicht Naturschutz.
Das ist so fein wie wichtig beobachtet, liebe Petra!

Wir nehmen bewusst gar nicht mehr wahr, was eigentlich schon längst Kulturlandschaft ist, und nennen es beglückt Natur. Wären zum Beispiel noch weite Teile Europas großteils von den sie einst als Landschaft prägenden riesigen Urwäldern bedeckt, würden wir uns der Natur gegenüber vermutlich ganz anders verhalten und sie wohl heute noch fürchten.
Waldspaziergänge zum Beispiel sind noch gar nicht sooo lange als wohltuend und gesund wahrgenommen. Früher betrachtete man den Wald als gefährlich und ein Aufenthalt darin, so meinte man, würde die Gesundheit gefährden. Die Annäherung an den Wald als einen schönen Ort hat sich erst in der Romantik etabliert. Davor meinte man, im Wald sei es ungesund, gefährlich und dunkel, gäbe es giftige Dämpfe und massenhaft wilde Tiere (und dass man im Mittelalter in Wäldern regelmäßig von Räubern überfallen wurde, machte das Reisen durch solche tatsächlich gefährlich und den Wald nicht beliebter...)

Wir fürchten von Natur aus alles, worüber wir keine Kontrolle haben. Urwald bildet eine uns in gewisser Weise fremd bleibende Natur ab, die sich unkontrolliert selbst überlassen alles überwuchert - auch sich selbst. Er ist völlig unwegbares Gelände und das kann schon etwas Respekteinflößendes oder gar Beklemmendes haben, zu erkennen, dass man dieser echten Natur als einzelnes Menschlein nicht gewachsen ist und sie einen gewissermaßen ausschließt.

Ich danke dir für deinen spannenden Beitrag!!!!!
Liebe Grüße,

Claudia
 

Perry

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Hallo Claudia,
ein wirklich gut eingefangener Blick von den Zinnen ins Tal.
Man könnte fast glauben, die Natur würde wie ein Kind spielen, dass es nicht so ist wissen wir, aber jetzt genießen wir erst einmal die Idylle. ;)
LG
Manfred
 



 
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