Kindsmord
Dort drüben, tief im dunklen Moor, dringt laut der Engel Grabgeschrei hervor.
Kein Ton ist sonst zu hören, das Mädchen nicht mehr leise weint.
Es schweigt das Tier, es schweigt die Pflanz und selbst Morast vereint.
Die Mauer neblig düstrer Hecken, versteckt den Ort gefüllt mit Grauen und mit Schrecken.
Dahinter sterbend Kindes Seel umwand, der Trauerweide borkig Hand.
Entsetzen gellt aus allen Poren, noch in den Augen eingebrannt,
die Tat sich spiegelt fahl, im Antlitz fest gebannt.
Weit aufgerissen ist der blutig Mund, der leis verkünd die Qual der letzten Stund.
Das dürre Heidekraut deckt gnädig ab die boßgelegte Scham,
des Kindes Herz entzweit von Messer's Spitz, jetzt abgenutzt und lahm.
Noch einmal will die Brust sich heben, es zuckt des Lebens letzter Blick.
Zurück bleibt nur ein Beben, verhallt im feuchten Schlick.
Da teilt sich finstrer Ginsterbusch in zwei,
und lässt voll Widerwill ein menschlich Schattenriss vorbei.
Oh, Engel helft, fasst den verfluchten Mörder fest,
so dass der richterliche Strick sein Mahnmal an dem Hals des Schänders hinterlässt !
Doch eilt er fort, bleibt ungesehn, dann zögert er, bleibt keuchend stehn.
Darauf ein silber schimmernd Dolch zerteilt die Luft,
fällt in den Sumpf, zeigt hin zur Gruft.
Am nächsten Tag der Mutter gellend Schrei, den Himmel reisst in Stücke.
Zur gleichen Zeit, der Meuchelmörder, frei, sich suhlt in seinem Glücke.
Der Vater stumm, in seinem Arm das kalte Fleisch erdrückt, sich gramgebeugt zum Grase bückt.
Die bebend Faust greift in den Sumpf und zieht heraus ein Kreuz, aus Gold, ganz stumpf.
" Wo warst du Gott, als man ihr tat Gewalt ! ", er ruft.
Doch seine Klage ungehört im kalten Moor verhallt.
Dort drüben, tief im dunklen Moor, dringt laut der Engel Grabgeschrei hervor.
Kein Ton ist sonst zu hören, das Mädchen nicht mehr leise weint.
Es schweigt das Tier, es schweigt die Pflanz und selbst Morast vereint.
Die Mauer neblig düstrer Hecken, versteckt den Ort gefüllt mit Grauen und mit Schrecken.
Dahinter sterbend Kindes Seel umwand, der Trauerweide borkig Hand.
Entsetzen gellt aus allen Poren, noch in den Augen eingebrannt,
die Tat sich spiegelt fahl, im Antlitz fest gebannt.
Weit aufgerissen ist der blutig Mund, der leis verkünd die Qual der letzten Stund.
Das dürre Heidekraut deckt gnädig ab die boßgelegte Scham,
des Kindes Herz entzweit von Messer's Spitz, jetzt abgenutzt und lahm.
Noch einmal will die Brust sich heben, es zuckt des Lebens letzter Blick.
Zurück bleibt nur ein Beben, verhallt im feuchten Schlick.
Da teilt sich finstrer Ginsterbusch in zwei,
und lässt voll Widerwill ein menschlich Schattenriss vorbei.
Oh, Engel helft, fasst den verfluchten Mörder fest,
so dass der richterliche Strick sein Mahnmal an dem Hals des Schänders hinterlässt !
Doch eilt er fort, bleibt ungesehn, dann zögert er, bleibt keuchend stehn.
Darauf ein silber schimmernd Dolch zerteilt die Luft,
fällt in den Sumpf, zeigt hin zur Gruft.
Am nächsten Tag der Mutter gellend Schrei, den Himmel reisst in Stücke.
Zur gleichen Zeit, der Meuchelmörder, frei, sich suhlt in seinem Glücke.
Der Vater stumm, in seinem Arm das kalte Fleisch erdrückt, sich gramgebeugt zum Grase bückt.
Die bebend Faust greift in den Sumpf und zieht heraus ein Kreuz, aus Gold, ganz stumpf.
" Wo warst du Gott, als man ihr tat Gewalt ! ", er ruft.
Doch seine Klage ungehört im kalten Moor verhallt.